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66<br />

Kommunal: Grünflächen & Plätze<br />

diese verlieren insgesamt zugunsten<br />

von neuen und trendigen<br />

Bewegungsformen zunehmend<br />

an Bedeutung, denn die bunte<br />

Welt des Sports steht in ihrer<br />

Entwicklung nicht still. Permanent<br />

kommen neue sportliche<br />

Aktivitäten dazu, wandeln und<br />

ändern sich mit einer Dynamik,<br />

die uns staunen lässt. Ein Meer<br />

voll neuer Bewegungsformen<br />

wie dem Skateboard-Kult, der<br />

Aerobic-Welle, der Streetball-<br />

Faszination, dem Inline-Skate-<br />

Fieber, dem Snowboard-Boom,<br />

der Beachvolleyball-Euphorie,<br />

dem Enthusiasmus des Kletterns<br />

– all das kann nicht nur als mediales<br />

Hochleben-Lassen von<br />

Randerscheinungen abgetan<br />

werden, sondern diese Aktivitäten<br />

stehen für den modernen<br />

Sport! Sport wird nicht mehr nur<br />

von den traditionellen Disziplinen<br />

geprägt, auch in einigen so<br />

genannten Trendsportarten wie<br />

Mountainbiken, Triathlon, Snow -<br />

boarden oder Beachvolleyball<br />

sind heute olympische Medailen<br />

zu gewinnen. Und wenn sich sogar<br />

die als eher konservativ einzustufende<br />

Olympiabewegung<br />

dazu hinreißen lässt, wie steht es<br />

dann mit dem Schulsport? Ist<br />

Trend sport in der Sportlehrerausbildung<br />

noch immer kein<br />

Thema? Profitiert wirklich die<br />

ganze Sport- und Bewegungskultur<br />

Europas, nur die Schulen<br />

nicht?<br />

Es ist als gutes Zeichen zu werten,<br />

dass unsere Kids neue, viel<br />

versprechende Sportarten ausprobieren<br />

wollen, obwohl unsere<br />

Konsumgesellschaft mehr und<br />

mehr zu einer „Bewegungsmangelgesellschaft“<br />

zu werden<br />

droht. Natürlich kann der traditionelle<br />

Sportunterricht nicht<br />

mit so rasanten Entwicklungen<br />

mithalten, doch es gilt zu verhindern,<br />

dass aus der zurzeit bestehenden<br />

Spalte zwischen Freizeitund<br />

Schulsportarten nicht eine<br />

unüberwindbare Kluft wird, in<br />

der die Akzeptanz des Schulsportunterrichts<br />

verloren geht.<br />

Auch gilt es die damit verbundenen<br />

Gefahrenquellen wie Sicherheitsaspekte,<br />

Kostenfalle (Sportartikelhersteller<br />

nützen natürlich<br />

Trendfaktoren aus), organisatorische<br />

Aspekte (erschwerte Aufsichtsbedingungen,<br />

Zeitmangel)<br />

und die Lehrplanenge in den<br />

Griff zu bekommen.<br />

Foto: Internet<br />

Viele Trendsportarten wie Capoeira (Bild), Yoga, Streetball,<br />

Tae Bo, Wakeboard, Cheerleading, Lacrosse, Le Parkour<br />

oder Jumpstyle könnten als schulischer Trend -<br />

sportunterricht angeboten werden, da diese verhältnismäßig<br />

bescheidene räumliche Anforderungen benötigen<br />

oder sogar in bereits bestehenden Infrastrukturen<br />

ausgeübt werden könnten.<br />

Allen Neuerungen ist doch eines<br />

gemeinsam – das Bedürfnis nach<br />

Individualität, Vielseitigkeit und<br />

nach mehr Spaß beim Sport.<br />

Dieses Bedürfnis kann auch in<br />

die Schulen gebracht werden, um<br />

dann mittels einer richtigen Auswahl<br />

von relevanten Trendsportarten<br />

etwas zu einer positiven<br />

und umfangreichen Entwicklung<br />

aller Schüler beizutragen.<br />

Ließe sich mit Hilfe des Trend -<br />

sports nicht das beklagte alltäg -<br />

liche Grau im Schulsport aufhellen?<br />

Viele Trendsportarten wie<br />

Capoeira, Yoga, Streetball, Tae<br />

Bo, Wakeboard, Cheerleading,<br />

Lacrosse, Le Parkour oder Jumpstyle<br />

könnten als schulischer<br />

Trendsportunterricht angeboten<br />

werden, da diese verhältnismäßig<br />

bescheidene räumliche<br />

Anforderungen benötigen oder<br />

sogar in bereits bestehenden Infrastrukturen<br />

ausgeübt werden<br />

könnten. Werden die Möglich-<br />

Schulsport ist breiter geworden, und bisher<br />

Unmögliches wird ganz selbstverständlich<br />

angeboten und gelehrt, so wie sich auch<br />

traditionelle Mannschaftssportarten neben<br />

den neuen Trends sehr gut behaupten.<br />

keiten zu einem zeitgemäßen<br />

Sportunterricht umgesetzt und<br />

die ersten Hürden sind genommen,<br />

wird sich zur Freude der<br />

Sportlehrer eine Steigerung im<br />

Hinblick auf Tempo, Bewegungskönnen,<br />

Körpereinsatz und Krea-<br />

tivität schnell einstellen. Vielerorts<br />

lässt sich eine Öffnung des<br />

Schulsports hinsichtlich des<br />

außerschulischen, trendigen Bewegungslebens<br />

und Registrierung<br />

des trendsportlichen Geschehens<br />

bereits zunehmend beobachten.<br />

„Bewegungsfreudige<br />

Schulen“ mit Beach-Volleyball im<br />

Sportunterricht, Streetballbewerben,<br />

Streetsoccerteams,<br />

Tanzkursen, sogar Golfunterricht,<br />

Klettern in Schulturnhallen<br />

oder „Ballschulen“ beweisen,<br />

dass Trendsportarten in den<br />

Schul- und Leistungssport Einzug<br />

halten. Der Schulsport ist<br />

breiter geworden, und bisher<br />

Unmögliches wird heute ganz<br />

selbstverständlich angeboten<br />

und gelehrt, so wie sich auch traditionelle<br />

Mannschaftssportarten<br />

neben den neuen Trends sehr<br />

gut behaupten.<br />

Lobby für den Schulsport<br />

Gerade in Anbetracht der vielseitigen<br />

gesundheitlichen Gefährdung<br />

durch Bewegungsmangel,<br />

durch Sitzzwang und bei Hausarbeiten,<br />

der zunehmenden<br />

Stundenzahl vor Fernsehern und<br />

Computern, neuer passiver Unterhaltungsmöglichkeiten,körperlicher<br />

Fehlbelastung, Stress<br />

und der Risiken alltäglichen Drogenmissbrauchs<br />

hat der Schulsport<br />

eine unersetzliche präventive<br />

Bedeutung im Rahmen der<br />

schulischen Gesundheitserziehung.<br />

Und viele positive Beispiele in<br />

Österreich zeigen eine Aufwärts -<br />

tendenz, denn Schulen mit entsprechenden<br />

Spiel-, Sport- und<br />

Bewegungsangeboten, qualifizierten<br />

Lehrern, entsprechenden<br />

Geräten sowie Sportstätten bringen<br />

selbst XXL-Kinder dazu, begeistert<br />

mitzumachen.<br />

Wenn es dann noch in einer engen<br />

partnerschaftlichen Zusammenarbeit<br />

zwischen Gemeinde,<br />

Schule und Verein gelingt, mittels<br />

Öffnungen des Schulgeländes<br />

für Bewegung, Spiel und<br />

Sport außerhalb der Unterrichtszeit<br />

eine bewegungsbezogene<br />

Anbindung zur außerschulischen<br />

Lebenswelt der Schüler herzustellen,<br />

steht einer wiedererstarkten<br />

Wertschätzung der<br />

österreichischen Sport- und Bewegungserziehung<br />

nichts mehr<br />

entgegen.

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