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Die Autoversicherung, die Ihre Umsätze auf Touren ... - firmenflotte.at

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VFT-News<br />

Initi<strong>at</strong>ive zur Liberalisierung des<br />

französischen Aftermarkets<br />

<strong>Die</strong> französische Wettbewerbsbehörde stellte fest, dass <strong>die</strong> Fahrzeughersteller für<br />

Wettbewerbsverzerrungen im französischen After-Sales-Markt sorgen. <strong>Die</strong> Fakten sind<br />

bekannt: Designschutz, eingeschränkte Ers<strong>at</strong>zteilversorgung, fehlender Zugang zu<br />

repar<strong>at</strong>urrelevanten Fahrzeugd<strong>at</strong>en und vieles mehr. <strong>Die</strong> Ergebnisse: hohe Ers<strong>at</strong>zteilpreise<br />

(+13 % zwischen 2000 und 2008) und Repar<strong>at</strong>urkosten (+28 %), sowie fette Margen der<br />

Autohersteller und hoher Marktanteil in den markengebundenen Kfz-Betrieben (bis 80 %).<br />

Ein Verfahren wegen Verstoßes gegen das Wettbewerbsrecht steht bevor. Nur EU-Land<br />

Frankreich unterstützt noch Monopolisierungstendenzen der Fahrzeughersteller.<br />

Im April 2012 veröffentlichte <strong>die</strong> französische<br />

Wettbewerbsbehörde einen vorläufigen<br />

Bericht über potenzielle regul<strong>at</strong>orische<br />

Barrieren <strong>auf</strong> dem französischen Markt<br />

für Kfz-Teile- und Repar<strong>at</strong>ur-<strong>Die</strong>nstleistungen.<br />

Das berichtet FIGIEFA in einer kürzlich<br />

veröffentlichten Presseinform<strong>at</strong>ion. In einem<br />

öffentlichen Diskussionsprozess, der bis vor<br />

Kurzem lief, wurden in Frankreich unter anderem<br />

folgende Themen erörtert: Garantien,<br />

Preisempfehlungen, <strong>die</strong> Exklusivität bestimmter<br />

Pkw-Ers<strong>at</strong>zteile und der Zugang zu technischen<br />

Inform<strong>at</strong>ionen.<br />

FEDA federführend. <strong>Die</strong> Untersuchung<br />

wurde ursprünglich von einer Kampagne<br />

der FEDA, dem französischen Teilehandelsverband<br />

(Mitglied in der FIGIEFA) in Kooper<strong>at</strong>ion<br />

mit den französischen Verbraucherverbänden<br />

und der Initi<strong>at</strong>ive „libère mon auto“<br />

(„Befreie mein Auto“) initiiert. Dabei wurde<br />

<strong>die</strong> Einführung einer „Repar<strong>at</strong>urklausel“ in<br />

Frankreich gefordert. <strong>Die</strong>se Kampagne tr<strong>at</strong><br />

eine allgemeine Deb<strong>at</strong>te um Probleme im<br />

Aftermarket in Frankreich los und h<strong>at</strong> letztlich<br />

zur Untersuchung durch <strong>die</strong> Behörde geführt.<br />

Repar<strong>at</strong>ur- und Wartungsarbeiten<br />

+28 %. <strong>Die</strong> französische Wettbewerbsbehörde<br />

stellte fest, dass <strong>die</strong> Kosten für <strong>die</strong> Repar<strong>at</strong>ur-<br />

und Wartungsarbeiten zwischen 2000<br />

und 2010 um 28 % gestiegen sind und damit<br />

deutlich über anderen EU-Sta<strong>at</strong>en liegen. <strong>Die</strong><br />

Prüfer vermuten, dass der Wettbewerbsdruck<br />

in Frankreich geringer ist als in Deutschland,<br />

Spanien oder Italien.<br />

<strong>Die</strong> Preise für Ers<strong>at</strong>zteile +13 %. <strong>Die</strong><br />

Preise für Ers<strong>at</strong>zteile sind im Vergleichszeitraum<br />

um 13 % gestiegen. Ebenso sind <strong>die</strong> Margen<br />

der Hersteller gewachsen. Daher kommt<br />

der Bericht zu dem Schluss, dass <strong>die</strong> Preiserhöhungen<br />

offenbar nicht allein <strong>auf</strong> höhere<br />

Kosten zurückzuführen sind.<br />

<strong>Die</strong> St<strong>at</strong>istik zeigt obendrein, dass Pkw jünger<br />

als zwei Jahre zu 80 % in <strong>die</strong> Markenwerkstätte<br />

fahren und Autos jünger als vier Jahre<br />

noch immer zu 70 %.<br />

Geringerer Wettbewerb, höhere Preise.<br />

<strong>Die</strong> Behörde nennt fünf Faktoren, <strong>die</strong> zu einem<br />

geringeren Wettbewerb und zu höheren<br />

Preisen im Aftermarket beitragen:<br />

1. Exklusivität der Fahrzeughersteller für<br />

sichtbare Teile wie Motorhauben und Stoßstangen<br />

(Designschutz)<br />

2. begrenzte Verfügbarkeit von Ers<strong>at</strong>zteilen<br />

für markenunabhängige Marktteilnehmer<br />

(IO)<br />

3. begrenzter Zugang zu technischen Inform<strong>at</strong>ionen<br />

4. Klauseln in Gewährleistungsbestimmungen,<br />

<strong>die</strong> Autobesitzer davon abhalten, ihr Fahr-<br />

zeug zu einer freien Werkst<strong>at</strong>t zu bringen<br />

5. <strong>die</strong> Art der Kommunik<strong>at</strong>ion von „empfohlenen<br />

Preisen“ für Kfz-Teile<br />

Nach der öffentlichen Diskussionsphase<br />

wird der Regul<strong>at</strong>or ein formelles Verfahren<br />

wegen Verstoßes gegen das Wettbewerbsrecht<br />

einleiten.<br />

Reaktionen <strong>auf</strong> den Bericht. Händler-<br />

und Fahrzeugherstellerverbände haben den<br />

Bericht kritisiert. Dabei stellen sie <strong>die</strong> St<strong>at</strong>istiken<br />

und <strong>die</strong> Schlussfolgerungen infrage.<br />

Von Vertretern der FEDA und den Verbraucherorganis<strong>at</strong>ionen<br />

wurde das Ergebnis begrüßt.<br />

FEDA steht zu den St<strong>at</strong>istiken der Wettbewerbsbehörden<br />

und unterstreicht erneut,<br />

dass Frankreich das letzte Land in der EU ist,<br />

das ein Monopol für den Verk<strong>auf</strong> von Ers<strong>at</strong>zteilen<br />

unterstützt. R<br />

Freie Kfz-Betriebe brauchen freien Zugang<br />

zu neuen Technologien<br />

Beim kürzlichen Hearing zum Cars 21-Zwischenbericht in Brüssel forderte FIGIEFA für den<br />

unabhängigen Aftermarket einmal mehr den freien Zugang zu Telem<strong>at</strong>ikprojekten und<br />

neuen Technologien der Fahrzeughersteller. <strong>Die</strong> Europäische Kommission versprach Rücksicht<br />

<strong>auf</strong> <strong>die</strong> KMU zu nehmen.<br />

An der Veranstaltung nahmen Interessenvertreter der Automobilindustrie teil. FIGIEFA war<br />

eingeladen, zum Zwischenbericht Stellung zu nehmen. <strong>Die</strong> Vertreter des europäischen Kfz-<br />

Teilehändlerverbandes betonten <strong>die</strong> Notwendigkeit für den automobilen Aftermarket, an<br />

Prozessen wie Cars 21 beteiligt zu sein. Sie unterstrichen, dass bei allen politischen Entscheidungen<br />

<strong>die</strong> gesamte Automobil-Wirtschaft eingebunden sein muss. Aus Sicht der Verbraucher<br />

sind unabhängige und Mehrmarkenwerkstätten für den Aftermarket von größter<br />

Bedeutung, um für <strong>die</strong> europäischen Autofahrer <strong>die</strong> Mobilität zu gewährleisten. <strong>Die</strong> FIA, der<br />

europäische Autofahrerverband in Brüssel, unterstützte <strong>die</strong>se Argument<strong>at</strong>ion.<br />

FIGIEFA wies auch <strong>die</strong> Kommission einmal mehr <strong>auf</strong> das Thema Telem<strong>at</strong>ik und neue Technologien<br />

hin und forderte, dass der Abschlussbericht und <strong>die</strong> Schlussfolgerungen <strong>die</strong> kommenden<br />

Veränderungen in der Automobilindustrie berücksichtigen müssten. Damit soll sichergestellt<br />

werden, dass unabhängige Marktbeteiligte Zugang zu technischen Inform<strong>at</strong>ionen<br />

auch über <strong>die</strong>se neuen Technologien erhalten. Es wurde versprochen, dass ein ganzheitlicher<br />

Ans<strong>at</strong>z für <strong>die</strong> gesamte Branche mit besonderem Augenmerk <strong>auf</strong> kleine und mittelständische<br />

Unternehmen (KMU) berücksichtigt wird.<br />

Im Weiteren wurden Umweltfragen erörtert, <strong>die</strong> zu einer hitzigen Deb<strong>at</strong>te zwischen Umweltgruppen<br />

führten.<br />

24 l www.<strong>firmenflotte</strong>.<strong>at</strong> AUTO Service 3 2012

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