Die Autoversicherung, die Ihre Umsätze auf Touren ... - firmenflotte.at
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werkst<strong>at</strong>t<br />
neustart in einem fremden land,<br />
der zweiten Heim<strong>at</strong><br />
Arabisch, Deutsch, Kurdisch, Persisch, Türkisch – Kunden<br />
aus <strong>die</strong>sen Sprachräumen werden bei Omar Azad, 49, in<br />
seinem Kfz-Betrieb in Schwech<strong>at</strong>, NÖ, Pechhüttenstraße 13,<br />
keine Verständigungsschwierigkeiten haben. Der Weg zur<br />
neuen eigenen Existenz war teilweise gefährlich, abenteuerlich,<br />
aber von positiver Lebenseinstellung und Glauben an<br />
<strong>die</strong> bessere Zukunft geprägt.<br />
Sein heutiger Kfz-Betrieb ist das Ergebnis<br />
<strong>die</strong>ser positiven Lebenseinstellung.<br />
Omar Azad ließ sich durch schwere<br />
Schicksalsschläge nicht aus der Bahn werfen.<br />
„Jeder Mensch muss sich alles selbst <strong>auf</strong>bauen,<br />
wenn du faul bist, geht das nicht. Arbeit<br />
macht Spaß, du bekommst Geld dafür“,<br />
philosophiert der orientalische Kfz-Technikermeister<br />
und fügt hinzu: „Geld ist nicht das<br />
Wichtigste, du brauchst zufriedene Kunden,<br />
sonst funktioniert das nicht.“ Azad blickt <strong>auf</strong><br />
eine langjährige selbstständige Berufstätigkeit<br />
in seiner Heim<strong>at</strong> Irak zurück. „Wir h<strong>at</strong>ten einen<br />
großen Kfz-Betrieb und eine schöne Villa,<br />
wir waren wohlhabend“, erzählt Azad mit einem<br />
Hauch Wehmut gemischt mit Heimweh.<br />
Gelernt h<strong>at</strong> er das Handwerk an einer britischen<br />
Schule im Irak. Nach Ende des irakischiranischen<br />
Krieges im Jahr 1988 drangsalierte<br />
Dikt<strong>at</strong>or Saddam Hussein <strong>die</strong> Kurden. „Wir<br />
waren Menschen zweiter Klasse und h<strong>at</strong>ten<br />
keine Pässe. Ich entschloss mich damals, mit<br />
meiner Familie das Land zu verlassen.“ Omar<br />
Omar Azad: Geld ist nicht das Wichtigste,<br />
du brauchst zufriedene Kunden, sonst<br />
funktioniert das nicht<br />
Azad h<strong>at</strong> <strong>die</strong> Zelte abgebrochen und sich <strong>auf</strong><br />
den Weg ins Ungewisse gemacht. Geld war<br />
zum Glück vorhanden, das <strong>die</strong> Entbehrungen<br />
der Flucht in erträglichen Grenzen hielt und<br />
so endete <strong>die</strong> Odyssee 1992 in Österreich.<br />
Der Neustart gelang Azad. Österreichs Behörden<br />
ist er für <strong>die</strong> Unterstützung dankbar<br />
NÖ LIM Komm.-R<strong>at</strong> Friedrich Nagl (r.) zeigte<br />
sich von der Leistung des Unternehmens beeindruckt:<br />
„Ich freue mich über <strong>die</strong> gelungene<br />
Integr<strong>at</strong>ion“. Im Bild Azad mit G<strong>at</strong>tin Roza<br />
und lobt ihre Aufgeschlossenheit. Zunächst<br />
verdingte sich der Familienv<strong>at</strong>er (zwei Söhne<br />
und eine Tochter) bei der Firma Poppenreither<br />
in Attnang-Puchheim. Dort arbeitete er<br />
bis zum Jahr 2000, bevor er in den Osten zog.<br />
2003 wurde das Unternehmen in Schwech<strong>at</strong><br />
gegründet. „Es freut mich, dass ihm das gelungen<br />
ist“, stellte Niederösterreichs Landesinnungsmeister<br />
der Kfz-Techniker Komm.-R<strong>at</strong><br />
Friedrich Nagl bei einem Betriebsbesuch in<br />
Schwech<strong>at</strong> anlässlich <strong>die</strong>ser Firmenreportage<br />
fest. Der LIM lobte Azad auch als Beispiel gelungener<br />
Integr<strong>at</strong>ion. Im Kfz-Betrieb Azad, er<br />
h<strong>at</strong> eine Gesamtfläche von etwa 1.600 m 2 , arbeiten<br />
noch sein Sohn und Schwiegersohn.<br />
Es werden Wartungs- und Repar<strong>at</strong>urarbeiten<br />
an Pkw bis hin zu Karosserieinstandsetzungen<br />
durchgeführt. Mit benachbarten Unternehmen<br />
wird bei Bedarf kooperiert. Seit<br />
vier Jahren h<strong>at</strong> sich <strong>die</strong> freie Werkstätte dem<br />
ATP-Werkstättenkonzept „ProfiService“ angeschlossen.<br />
„Das optimiert <strong>die</strong> Ers<strong>at</strong>zteilversorgung,<br />
bringt Zugang zu repar<strong>at</strong>urrelevanten<br />
Fahrzeugd<strong>at</strong>en und auch mehr Kunden“, ist<br />
Omar Azad überzeugt, auch damit den richtigen<br />
Schritt gesetzt zu haben. <strong>Die</strong> Vielsprachigkeit<br />
ist ein weiterer Vorteil im Geschäft und<br />
bringt Stammkunden.<br />
So ist Österreich zu Azads zweiter Heim<strong>at</strong><br />
geworden, auch wenn er <strong>die</strong> erste nicht vergessen<br />
kann: „Auch wenn ich wollte, ich kann<br />
nicht mehr zurückkehren, meine Kinder würden<br />
nicht mehr mitgehen.“ R<br />
Vielsprachig, kompetent und kundenorientiert,<br />
<strong>die</strong> Azad-Service-Crew<br />
40 l www.<strong>firmenflotte</strong>.<strong>at</strong> AUTO Service 3 2012