150 Jahre TSV Babenhausen
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ABTEILUNG FUSSBALL<br />
Trotz immenser Widrigkeiten auf allen Gebieten, begann<br />
man nach Ende des 2. Weltkrieges voller Enthusiasmus den<br />
Sportübungsbetrieb in <strong>Babenhausen</strong> wieder planmäßig zu<br />
organisieren.<br />
Erfreulich rasch erholten sich die Fußballer von der sechsjährigen<br />
Zwangspause, bedingt durch die Kriegsjahre. Der<br />
Kader um E. Wagner, F. Reiber, F. Gropper und A. Bock<br />
wurde durch begabte, talentierte junge Spieler ergänzt, so<br />
dass bereits im Herbst 1945 der Spielbetrieb in der ersten<br />
Verbandsrunde aufgenommen werden konnte. Die ersten<br />
Fußballspiele nach der Aufnahme des Spielverkehrs wurden<br />
noch mit bunt gewürfelten Dressen bestritten, denn von<br />
dem einstigen grün-weißen Dress mit Brustring waren nur<br />
noch wenige vorhanden. So machte man aus der Not eine<br />
Tugend und schneiderte, von Fachkräften großzügig unterstützt,<br />
aus den verbliebenen Hakenkreuzfahnen eine neue<br />
Trikotgarnitur. Der Anfang war gemacht. Die Spiele auf<br />
dem grünen Rasen konnten also wieder beginnen.<br />
Ein besonderer Höhepunkt stand schon an Ostern des<br />
<strong>Jahre</strong>s 1946 ins Haus. Auf Initiative von Hans Schiefele<br />
(Sportredakteur der Süddeutschen Zeitung) gelang es, die<br />
1. Mannschaft des FC Bayern München für zwei Gastspiele<br />
zu gewinnen. Zahlreiche begeisterte Zuschauer hatten ihre<br />
helle Freude daran, wie erfrischend die Mannschaft aus<br />
dem Fuggermarkt aufspielte und dem übermächtigen<br />
Gegner auf allen Bereichen einiges abverlangte.<br />
Die Verbandsrunde in der Bezirksklasse wurde stets recht<br />
erfolgreich gestaltet.<br />
Die Saison 1948/49 brachte schließlich einen sportlichen<br />
Höhepunkt, schaffte man doch das begehrte „Double“.<br />
Nach der Meisterschaft gelang mit dem Pokalsieg eine weitere<br />
Höchstleistung. Doch nach zahlreichen Höhenflügen<br />
prägten auch Tiefen das Fußballerleben. Der Sturz über die<br />
B-Klasse bis in die C-Klasse wurde durch Kameradschaft<br />
und Einsatzwille bedingt, in der Saison 1954/55 wieder<br />
52<br />
Gründungsmannschaft 1919<br />
die erste Fußballmannschaft des <strong>TSV</strong><br />
von links<br />
stehend: Viktor Wiedemann, Mathias<br />
Sauter, Ferdinand Miller, Johann<br />
Schorer, Hans Treuleben, Franz<br />
Beyrer, Georg Zollner, Adalbert<br />
Marksteiner, M. Villy<br />
vorne: Josef Reiber, Hans Ziegler,<br />
Heinrich Rauschmayr<br />
gestoppt. Am 24. 7. 1955 stieg man als Meister wiederum<br />
in die B-Klasse auf. Schuster erzielte im Meisterschaftsjahr<br />
sage und schreibe 54 Tore, gefolgt von Stiegeler mit 33<br />
Treffern.<br />
In dieser Klasse spielte der <strong>TSV</strong> <strong>Babenhausen</strong> auch noch im<br />
<strong>Jahre</strong> seines 100-jährigen Bestehens (1962), obwohl der<br />
Aufstieg für dieses Jubiläum angepeilt worden war. Eine<br />
Summe sportlicher Leckerbissen wurde zu diesem Anlass<br />
serviert. Punktuell seien hier nur die Gastspiele der<br />
Prominentenelf des FC Bayern, sowie von Schwaben<br />
Augsburg (1. Vertragsliga) angeführt. Dass sämtliche<br />
Veranstaltungen in einem überaus würdigen Rahmen über<br />
die Bühne gingen, dafür hatten sämtliche Verantwortlichen<br />
mit beispiellosem Einsatzwillen gesorgt. Vorstand Alfred<br />
Schmidt und Abteilungsleiter Hans Escher gelang es, mit<br />
einer Vielzahl von freiwilligen Helfern das schier Unmögliche<br />
zu meistern. Pünktlich zur Jubiläumsfeier wurde die<br />
Tribüne im 1. Bauabschnitt der Öffentlichkeit präsentiert,<br />
was der sehenswerten Sportanlage noch ein Plus an<br />
Attraktivität verlieh.<br />
Was im Jahr des Jubiläums nicht Realität wurde, gelang<br />
unter dem aus Weißenhorn stammenden Trainer Stefan<br />
Andrasch endlich in der Saison 1963/64. Ihrem „Boss“<br />
Escher machte die Mannschaft mit der Meisterschaft zu<br />
dessen 60. Geburtstag selbst das schönste Geschenk. Im<br />
Rahmen einer Feierstunde im Gasthof „Adler“ wurde unter<br />
Anwesenheit von Bürgermeister Hudler des Erfolgs<br />
gedacht. Aber auch der „zweiten Garnitur“, sowie der A-<br />
Jugend, waren die Meisterschaften beschieden. Ferner<br />
konnte man auch noch den Fairnesspreis des WFV stolz<br />
entgegennehmen. Die A-Klasse Donau/Iller, damals die<br />
dritthöchste Amateurklasse, war über <strong>Jahre</strong> hinweg der<br />
„Tummelplatz“, auf welchem der <strong>TSV</strong> äußerst positive<br />
Akzente setzte. Sieben Gastspieler aus dem Ulmer Raum<br />
verstärkten zwischen 1967 und 1971 im Dress des <strong>TSV</strong> die<br />
Mannschaft und fühlten sich in der kameradschaftlichen