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Menschen<br />
76<br />
<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />
Konrad Bühlmeyer<br />
Prof. Konrad Bühlmeyer, emeritierter Ordinarius<br />
für Kinderkardiologe der <strong>TUM</strong>, ist nach<br />
langer Krankheit am 20. September 2012 im<br />
Alter von 84 Jahren verstorben.<br />
Seine wohl größte Herausforderung meisterte<br />
Konrad Bühlmeyer in den 70er-Jahren, <strong>als</strong> er die<br />
Bayerische Staatsregierung von der Notwendigkeit<br />
einer Spezialklinik mit Fokus Herz überzeugen<br />
konnte. Nach langer Vorarbeit ging schließlich<br />
1974 die erste »Einorgan-Klinik«, das Deutsche<br />
Herzzentrum München an der Lothstraße, in<br />
Betrieb. Mehr <strong>als</strong> 20 Jahre später konnte Bühlmeyer<br />
<strong>als</strong> Ärztlicher Direktor des Zentrums noch den<br />
Umzug in die moderne Klinik an der Lazarettstraße mitgestalten<br />
und begleiten. So hat er ein eindrucksvolles<br />
Werk hinterlassen: eine Klinik mit Weltruf im Bereich der<br />
Behandlung von Herzerkrankungen in allen Altersstufen<br />
– unabhängig davon, ob angeboren oder erworben.<br />
Das Medizinstudium an der LMU beendete Konrad<br />
Bühlmeyer mit dem Staatsexamen 1953, die Promotion<br />
folgte 1954. Einen ersten Kontakt mit der Kardiologie<br />
bekam er 1955 im Herzkatheterlabor der II. Medizinischen<br />
Klinik. Damit war die Saat gesät, die wenig später<br />
in der Universitäts-Kinderklinik, dem Dr. von Haunerschen<br />
Kinderspital, aufgehen sollte. Dort baute Bühlmeyer<br />
eine der ersten selbstständigen Abteilungen für<br />
Kinderkardiologie in Deutschland auf.<br />
Nach Studienaufenthalten in Schweden und Amerika<br />
folgten 1966 die Habilitation im Fach Kinderheilkunde<br />
und 1970 die Ernennung zum apl. Professor. Einer seiner<br />
wissenschaftlichen Schwerpunkte war die Erforschung<br />
der Mechanismen der pulmonalen Hypertonie.<br />
Daneben war er einer der Pioniere bei der Einführung<br />
und Fortentwicklung der Herkatheter-Untersuchungen<br />
im Säuglings- und Kleinkindalter.<br />
Konrad Bühlmeyer war ein Mediziner aus dem Lehrbuch:<br />
echter Pädiater mit Liebe zu Kindern, großartiger<br />
Lehrer für Generationen von Kinderkardiologen und väterlicher<br />
Freund seiner Mitarbeiter. Neben seiner Familie<br />
trauern seine ehemaligen Mitarbeiter sowie Generationen<br />
herzkranker Kinder mit ihren Eltern – sie werden ihn<br />
nicht vergessen.<br />
Manfred Vogt<br />
Eberhard Geiger<br />
Am 26. Oktober 2012 verstarb<br />
Prof. Eberhard Geiger, Ordinarius<br />
i. R. für Technologie der<br />
Brauerei II der <strong>TUM</strong>, im Alter<br />
von 68 Jahren.<br />
Eberhard Geiger promovierte im<br />
Anschluss an sein Studium zum<br />
Diplom-Ingenieur Brauwesen an<br />
der <strong>TUM</strong>. Anschließend wurde er<br />
zunächst Assistent, dann Oberassistent<br />
am Lehrstuhl für Technologie<br />
der Brauerei II. 1983 erhielt er<br />
die Stelle eines Betriebsleiters an der damaligen Staatlichen<br />
Brautechnischen Prüf- und Versuchsanstalt sowie<br />
den Titel Akademischer Direktor. Von 1995 bis 2009 hatte<br />
er den <strong>TUM</strong>-Lehrstuhl inne.<br />
Trotz hoher beruflicher Inanspruchnahme arbeitete Eberhard<br />
Geiger seit 1983 bei der Mitteleuropäischen Brautechnischen<br />
Analysen-Kommission (MEBAK) mit sowie<br />
im Arbeitskreis Technologie und Technisches Recht des<br />
Deutschen Brauer-Bundes. Als Lehrstuhlinhaber war er<br />
unter anderem Geschäftsführer des Departements und<br />
Vorsitzender des Prüfungsausschusses. Neben vielen<br />
technologischen und methodischen Innovationen auf<br />
den Gebieten Filtration, alternative Fermentation, Gushing<br />
und Bierstabilisierung setzte er maßgebende Impulse<br />
in den Technologien der Hefereinzucht und der Hefepropagation.<br />
Wegweisend war er bei der Erforschung<br />
und Einführung der molekularbiologischen Qualitätssicherung<br />
in Brau- und Getränkeprozessen. Seine Aufgabe<br />
in der Lehre sah er – wie er immer wieder betonte –<br />
nicht nur darin, Fachwissen zu vermitteln, sondern auch<br />
die Begeisterung für das Produkt und den Beruf zu<br />
wecken. Wie kaum ein Zweiter förderte und prägte er<br />
den wissenschaftlichen und technisch-technologischen<br />
Nachwuchs der internationalen Brauszene. Generationen<br />
von Studierenden werden ihm dafür stets dankbar<br />
sein und sein Andenken bewahren. Mit Eberhard Geiger<br />
verliert die <strong>TUM</strong> einen national und international hoch<br />
angesehenen Wissenschaftler und Branchenfachmann,<br />
einen stets integren und hilfsbereiten Berater von Brauereien<br />
und Zulieferbetrieben aller Größenordnungen<br />
sowie einen liebenswerten Menschen und sehr guten<br />
Freund, der mit seiner ruhigen und besonnenen Art Probleme<br />
anging und Lösungswege aufzeigte.<br />
Mathias Hutzler<br />
© Brauwelt