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PPS meets Workflow - Institut für Wirtschaftsinformatik der WWU ...

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soweit es geht zu vermeiden. Flexibilität im Umgang mit den Strukturen und Abläufen ist angesagt, um<br />

rasch und flexibel handlungsfähig zu sein. Insbeson<strong>der</strong>e muß das informationstechnische System in <strong>der</strong><br />

Lage sein, ganz unterschiedliche Vorgänge und organisatorische Abläufe – auch auf verschiedenen<br />

Abstraktionsniveaus – abzubilden, da sich diese im Laufe <strong>der</strong> Nutzungszeit verän<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> auch<br />

unvorhergesehene Vorgänge bearbeitet werden müssen. Beispielsweise muß ein <strong>PPS</strong>-System auch<br />

einfache, pauschalierte Arbeitspläne verarbeiten, ein WFM-System auch ad hoc-<strong>Workflow</strong>s<br />

modellieren können. Bei <strong>der</strong> Vorgangssteuerung selbst ist von allen Versuchen abzusehen, eine<br />

deterministische Genauplanung <strong>der</strong> Bearbeitungsreihenfolge erreichen zu wollen. Dies würde, wie die<br />

Geschichte <strong>der</strong> <strong>PPS</strong> lehrt, zu unermeßlichem Aufwand an Datenerfassung führen und doch nur<br />

weitgehend irrelevante Anweisungen produzieren. Eine angemessene, flexible und wirkungsvolle<br />

Steuerungs-strategie bleibt stattdessen darauf beschränkt, belastungsorientiert Arbeitsaufträge (ggf.<br />

mit Terminschranken) zu generieren und im übrigen die Reihenfolge <strong>der</strong> Bearbeitung <strong>der</strong> Selbst-<br />

steuerung nach örtlichen Gegebenheiten zu überlassen. Eben darin sollten sich <strong>Workflow</strong>management-<br />

Strategien nicht die frühen, son<strong>der</strong>n die reifen <strong>PPS</strong>-Konzepte zum Vorbild nehmen.<br />

(3) In jedem Vorgangssteuerungssystem treten Engpaß-Aktivitäten in Erscheinung, <strong>der</strong>en Kapazität<br />

die Gesamtleistung im wesentlichen bestimmen. Bestrebungen zur Leistungsverbesserung müssen<br />

daher, um wirksam zu sein, gezielt an Maßnahmen zur Erhöhung <strong>der</strong> Leistungsfähigkeit dieser<br />

Engpaß-Aktivitäten ansetzen. Im übrigen soll bei <strong>der</strong> Selbststeuerung <strong>der</strong> Bearbeitungsreihenfolge<br />

möglichst wenig vom Prinzip des „first in, first out“ (FIFO-Regel) abgewichen werden. Wie<br />

ausführliche Untersuchungen verschiedener Steuerungsprinzipien ergeben haben, führen<br />

Abweichungen von diesem Prinzip in <strong>der</strong> Regel nur zu insgesamt längeren Durchlaufzeiten.<br />

Abweichungen sind daher nur dann bei Engpaß-Aktivitäten angebracht, wenn dadurch weniger<br />

Rüstzeiten anfallen, mithin die Engpaß-Kapazität und damit auch <strong>der</strong> Durchsatz erhöht werden.<br />

(4) Interessanterweise kann – um die Familienbeziehungen wie<strong>der</strong> aufzunehmen – <strong>der</strong> ältere aber auch<br />

vom jüngeren Bru<strong>der</strong> etwas lernen: Mit <strong>der</strong> informatischen Betrachtungsweise wird die bewußte<br />

Behandlung ganz unterschiedlicher Abstraktionsebenen von Arbeitsprozessen erleichtert.<br />

Arbeitsgänge können dieser Betrachtungsweise zufolge nicht nur konkrete Verrichtungen, son<strong>der</strong>n<br />

auch allgemeinere Aufgabenbeschreibungen etwa einer Arbeitsgruppe o<strong>der</strong> eines Segmentes sein.<br />

Wenn Arbeitspläne auf diese Weise aufgefaßt und abgefaßt werden, können sie auch komplexe<br />

Entwicklungs- und Konstruktions- ebenso wie Planungsaufgaben umfassen. Diese müssen dann nicht<br />

einmal im eigenen Unternehmen angesiedelt sein, son<strong>der</strong>n können auch von Partnern in einem<br />

Netzwerk ausgeführt werden. Voraussetzung <strong>für</strong> einen reibungslosen Arbeitsablauf ist dann aber, daß<br />

sich die beteiligten Akteure dieser gemeinsamen Planungslogik unterwerfen.

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