PPS meets Workflow - Institut für Wirtschaftsinformatik der WWU ...
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— etwa dem Qualitätsmanagement — eingesetzt, obwohl Anwen<strong>der</strong> in vielen Bereichen <strong>der</strong><br />
industriellen Produktion eine bessere Unterstützung ihrer Arbeitsabläufe erwarten [KPJ97].<br />
Im folgenden soll verdeutlicht werden, warum gerade in <strong>der</strong> auftragsbezogenen Einzel- und Kleinse-<br />
rienfertigung <strong>der</strong> Einsatz von WFMS lohnend sein kann und welchen Anfor<strong>der</strong>ungen WFMS genügen<br />
müssen. In Abschnitt 2 werden Geschäftsprozesse in <strong>der</strong> auftragsbezogenen Einzel- und<br />
Kleinserienfertigung, <strong>der</strong>en Problemstellungen und die Anwendungsmöglichkeiten von WFMS in<br />
diesem Bereich dargestellt. In Abschnitt 3 werden Anfor<strong>der</strong>ungen an WFMS bezogen auf den Einsatz<br />
in <strong>der</strong> Einzel- und Kleinserienfertigung aufgestellt und diskutiert. Es werden Ansätze vorgestellt, wie<br />
WFMS gestaltet werden können, um in dem genannten Anwendungsbereich einsetzbar zu sein.<br />
3.2 WFMS und Geschäftsprozesse in <strong>der</strong> auftragsbezogenen Einzel- und Klein-<br />
serienfertigung<br />
Geschäftsprozesse in <strong>der</strong> auftragsbezogenen Einzel- und Kleinserienfertigung unterscheiden sich von<br />
denen bei Programmfertigern durch ein an<strong>der</strong>es Zielsystem. Während letztere eine möglichst<br />
kostengünstige Produktionsdisposition durch hohe Kapazitätsauslastung, wirtschaftliche Losgrößen<br />
und niedrige Lagerbestände erreichen wollen, steht beim Auftragsfertiger die termin- und qualitäts-<br />
gerechte Abwicklung jedes einzelnen Auftrages zur Sicherstellung <strong>der</strong> Kundenzufriedenheit im Vor-<br />
<strong>der</strong>grund [Kurb98].<br />
Prozesse in <strong>der</strong> auftragsbezogenen Fertigung orientieren sich daher an <strong>der</strong> durchgängigen Prozeßkette<br />
<strong>der</strong> Bearbeitung eines einzelnen Auftrages. Auf abstrakter Ebene ist diese Prozeßkette einfach<br />
strukturiert und immer dieselbe: Angebot - Bestellung - Produktion - Lieferung - Abrechnung.<br />
Beschaffung und Lagerhaltung können als Zulieferprozesse zu dieser Prozeßkette aufgefaßt werden,<br />
wobei Beschaffungsprozesse entwe<strong>der</strong> entkoppelt sind (und somit zu Lagerbeständen führen) o<strong>der</strong><br />
durch einzelne Aufträge angestoßen werden können. Die Produktion findet in <strong>der</strong> Form <strong>der</strong> Werk-<br />
stattfertigung („Job Shop“) statt: Die Fertigungsaktivitäten eines Auftrages werden in einer beliebigen,<br />
aber vorgegebenen Reihenfolge auf einer Menge von Maschinen bearbeitet [DSV93].<br />
Typische Probleme, die sich bei Auftragsfertigern finden, sind eine schlechte Termintreue aufgrund<br />
langer Durchlaufzeiten und aufgrund von Fehlern in <strong>der</strong> Bearbeitung. Neben falschen Spezifikationen<br />
treten vor allem Probleme bei <strong>der</strong> Koordination von Aufgaben auf, insbeson<strong>der</strong>e dann, wenn mehrere<br />
Abteilungen betroffen sind. Ein Beispiel da<strong>für</strong> ist die verlängerte Werkbank, das Bearbeiten von<br />
Teilen in externen Unternehmen als Teil des Gesamtprozesses <strong>der</strong> Auftragsbearbeitung. Nicht selten<br />
entstehen Verzögerungen dadurch, daß nach Rückkehr des bearbeiteten Teiles keine Nachricht an die<br />
Fertigung erfolgt, daß mit <strong>der</strong> internen Bearbeitung fortgefahren werden kann.