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PPS meets Workflow - Institut für Wirtschaftsinformatik der WWU ...

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verfügbaren Pufferzeiten auf nicht-kritischen <strong>Workflow</strong>pfaden visulisiert werden. Hierdurch ergäbe<br />

sich eine Erhöhung <strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong> Informationsaufarbeitung <strong>für</strong> den Prozeßmanager.<br />

Kritischer als die Adaption dieser zeitwirtschaftlichen <strong>PPS</strong>-Funktionen <strong>für</strong> die Zwecke des<br />

<strong>Workflow</strong>management ist die Übernahme <strong>der</strong> erörterten kapazitätswirtschaftlichen Funktionen. In <strong>der</strong><br />

Domäne <strong>der</strong> <strong>PPS</strong> überwiegen Fertigungsmittel als Planungsgegenstand <strong>der</strong> Kapazitätswirtschaft, eine<br />

Ausdehung dieser Funktionen auf personelle Ressourcen findet sich auch in <strong>der</strong> <strong>PPS</strong> erst in Ansätzen<br />

und mit großen Vorbehalten.<br />

In <strong>der</strong> vorherrschenden Domäne des <strong>Workflow</strong>management sind demgegenüber vor allem gerade<br />

Humanressourcen und Anwendungssysteme relevant. Während letztere oftmals keinerlei relevanten<br />

Kapazitätsrestriktionen unterliegen, ist die stärkere kapazitative Durchdringung <strong>der</strong> Humanressourcen<br />

insbeson<strong>der</strong>e in administrativen Bereichen zum einen personalpolitisch schwierig und zum an<strong>der</strong>en<br />

aufgrund <strong>der</strong> größeren Varianz menschlicher Arbeitsleistungen im Vergleich zu maschinellen mit<br />

größeren Ungenauigkeiten betroffen. Entsprechend wäre eine im Rahmen <strong>der</strong> <strong>Workflow</strong>einführung<br />

angestrebte Kapazitätsplanung <strong>für</strong> (administratives) Personal unternehmensindividuell abzustimmen<br />

und ein bei<strong>der</strong>seits als angemessen empfundener Grad an Anonymität festzulegen. Aus Sicht <strong>der</strong><br />

<strong>Workflow</strong>charakteristika sollte dabei die Planungssicherheit hinreichend hoch, d. h. das Zeitverhalten<br />

hinreichend homogen, sein und <strong>der</strong> aus dem Planungsaufwand, <strong>der</strong> sich insbeson<strong>der</strong>e aus <strong>der</strong> Anzahl<br />

an Prozeßinstanzen je Periode sowie <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> zu planenden Ressourcen ergibt, den damit<br />

verbundenen Aufwand nicht übersteigen. Gleichwohl kann die Übernahme grundsätzlicher<br />

Funktionalitäten <strong>der</strong> Kapazitätswirtschaft beispielsweise die bislang ausschließlich prozeß- bzw.<br />

funktionsorientiert („Welche Ressource ist <strong>für</strong> die anstehende Aktivität qualifiziert?“) erfolgende<br />

Rollenauflösung um Kapazitätskriterien anreichern („Welche Ressource ist <strong>für</strong> die anstehende Aktivität<br />

qualifiziert und innerhalb des vorgegebenen Zeitfensters verfügbar?“). Dies wird als lastbasierte<br />

Rollenauflösung bezeichnet.<br />

Schließlich ist auch im <strong>Workflow</strong>management die Einführung einer <strong>der</strong> Auftragsfreigabe vergleichbaren<br />

Aufgabe denkbar, welche sicherstellt, daß beispielsweise Problemsituationen wie das<br />

Durchlaufzeitensyndrom, die immer früherere Einsteuerung von <strong>Workflow</strong>s mit <strong>der</strong> Konsequenz einer<br />

sich stetig verschlechternden Termintreue, vermieden werden. Die Verantwortung <strong>für</strong> diese Aufgabe,<br />

die koordinierte Überführung eines <strong>Workflow</strong>s aus <strong>der</strong> Planungsphase (<strong>Workflow</strong>terminologie:<br />

Buildtime) in die Steuerungsphase (Runtime) sollte beim Prozeßmanager liegen. Noch weitgehen<strong>der</strong><br />

wäre die Einführung von elaborierten Ansätzen wie <strong>der</strong> Belastungsorientierten Auftragsfreigabe<br />

(BoA). Diese könnten in <strong>der</strong> skizzierten lastbasierten Rollenauflösung zwar ihren Nie<strong>der</strong>schlag finden,<br />

lassen sich aber, wie auch an<strong>der</strong>e alternative <strong>PPS</strong>-Konzepte (z. B. retrograde Terinierung, OPT),<br />

aufgrund <strong>der</strong> skizzierten Spezifika klassischer <strong>Workflow</strong>domänen nicht vollständig übernehmen.

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