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PPS meets Workflow - Institut für Wirtschaftsinformatik der WWU ...

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den Erfor<strong>der</strong>nissen <strong>der</strong> Kapitalverwertung entsprechend darauf ausgerichtet, möglichst kurze Durch-<br />

laufzeiten und damit auch geringe Bestände zu erreichen und zugleich, unter Einhaltung <strong>der</strong> Lieferter-<br />

mine, die wertvollen Produktionsmittel möglichst weit auszulasten.<br />

Im Unterschied dazu sind <strong>Workflow</strong>management-Systeme, mit Anfängen in den achtziger Jahren, im<br />

Zusammenhang mit <strong>der</strong> Bearbeitung schematisierbarer administrativer Vorgänge entstanden. Hier<br />

kommt es darauf an, mit den verfügbaren Ressourcen möglichst viele Vorgänge in möglichst kurzer<br />

Zeit zum Abschluß zu bringen. Offensichtlich sind <strong>der</strong>artige schematisierbare administrative Vorgänge<br />

mit den Produktionsaufträgen vergleichbar, sowohl im Hinblick darauf, wie sie formal beschrieben<br />

o<strong>der</strong> „modelliert“ werden können, als auch hinsichtlich <strong>der</strong> darauf fußenden Steuerungsaufgaben. Was<br />

im Falle <strong>der</strong> <strong>PPS</strong> <strong>der</strong> Arbeitsplan ist, ist im Falle des <strong>Workflow</strong>management <strong>der</strong> modellierte<br />

<strong>Workflow</strong> (Vorgang o<strong>der</strong> Arbeitsfolge). In beiden Fällen ist es auch notwendig zu wissen, an welcher<br />

Stelle im Prozeß und in welchem Zustand sich ein Auftrag o<strong>der</strong> ein Vorgang gerade befindet, und<br />

aufgrund dieses Wissens zu entscheiden, welche nächsten Schritte dann zu veranlassen sind.<br />

Diese Familienähnlichkeit in Verbindung mit <strong>der</strong> Tatsache, daß <strong>PPS</strong>-Systeme die wesentlich ältere<br />

Systemklasse sind, über <strong>der</strong>en Einsatz reichhaltige Erfahrungen vorliegen, gibt Anlaß zu <strong>der</strong> Frage, ob<br />

und wie diese <strong>für</strong> die weitere Entwicklung auch von <strong>Workflow</strong>management-Systemen genutzt werden<br />

können, mit an<strong>der</strong>en Worten: ob <strong>der</strong> jüngere vom älteren Bru<strong>der</strong> lernen kann. Die Erfahrungen aus<br />

Entwicklung und Einsatz von <strong>PPS</strong>-Systemen sind nämlich keineswegs nur positiver Art, und es wäre<br />

in höchstem Grade wünschenswert, dort zu verzeichnende Abwege und Verirrungen bei Entwicklung<br />

und Einsatz von <strong>Workflow</strong>management-Systemen zu vermeiden.<br />

Mißerfolge und Sackgassen in <strong>der</strong> <strong>PPS</strong>-Entwicklung als Lernchancen <strong>für</strong> das <strong>Workflow</strong>management<br />

zu begreifen und zu nutzen, ist also das Anliegen dieses Beitrags. Dementsprechend wird zunächst ein<br />

genauerer Blick auf die beiden in Rede stehenden Systemklassen geworfen, um <strong>der</strong>en Ähnlichkeiten<br />

und Unterschiede, damit auch ihre Vergleichbarkeit, besser beurteilen zu können. Abschließend geht<br />

es dann um Antworten auf die Frage, ob und inwieweit Irrwege <strong>der</strong> <strong>PPS</strong> bei <strong>der</strong> Entwicklung und<br />

dem Einsatz von <strong>Workflow</strong>management-Systemen vermieden werden können.<br />

8.2 Systeme <strong>der</strong> Produktionsplanung und -steuerung<br />

Die Produktionsplanung und -steuerung ist ein bedeutendes Feld betrieblicher Aktivität, <strong>der</strong>en<br />

Aufgabe es ist, <strong>für</strong> einen bestimmten Zeitraum – die Planperiode – anstehende Aufträge zu bestimmen,<br />

sodann die aufgrund <strong>der</strong> Erzeugnisstruktur benötigten Mengen an Teilen und Baugruppen zu ermitteln,<br />

ferner fremdbezogene Materialien und Baugruppen sach- und zeitgerecht zu beschaffen und schließlich<br />

den Durchlauf <strong>der</strong> eigengefertigten Teile durch die Produktionsprozesse zeitgerecht zu steuern.<br />

Dementsprechend besteht die Auftragsabwicklung in produzierenden Unternehmen aus einer Vielzahl

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