PPS meets Workflow - Institut für Wirtschaftsinformatik der WWU ...
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Ventures o<strong>der</strong> neugegründeten Unternehmen, <strong>der</strong>en Lebensdauer noch ungewiß ist, sind Einführungen<br />
großer Standardsoftware-Pakete unwirtschaftlich. Dies gilt auch <strong>für</strong> Unternehmensteile, <strong>der</strong>en Größe<br />
unterhalb einer kritischen Schwelle liegt.<br />
Die Bausteine des Marktführers <strong>für</strong> PC-Standardsoftware, Microsoft, enthalten bestimmte Funktionen,<br />
die sich beson<strong>der</strong>s gut <strong>für</strong> die <strong>PPS</strong> eignen (vgl. Abbildung 7.1). Es handelt sich um das Datenbankmana-<br />
gementsystem Access, das Tabellenkalkulationssystem Excel, das Projektplanungssystem Project sowie<br />
das Grafikprogramm Graph und die Kommunikationswerkzeuge Outlook und Exchange. Diese Program-<br />
me stellen außer den relevanten Kernaufgaben auch Komponenten zur Verfügung, die so erweiterbar<br />
sind, daß sie die Teilaufgaben <strong>der</strong> <strong>PPS</strong> lösen können: Die Lineare Programmierung aus Excel wird z. B.<br />
in <strong>der</strong> Primärbedarfsplanung eingesetzt, mit Hilfe des Access-Moduls "Berichte" kann sich <strong>der</strong><br />
Anwen<strong>der</strong> Arbeitspläne ausdrucken lassen, die Kapazitätsplanung aus Project läßt sich mit wenigen<br />
Än<strong>der</strong>ungen <strong>für</strong> die Produktionsplanung verwenden. Für die grafische Anzeige von Verlaufswerten ist<br />
Graph geeignet, das mit Access ausgeliefert wird. Weiterhin können auf Basis von Projekt, Exchange<br />
und Outlook schlanke <strong>Workflow</strong>s im Rahmen <strong>der</strong> <strong>PPS</strong> definiert und ausgeführt werden.<br />
7.2 Die Componentware-Idee als Ansatz zur Anwendungssystementwicklung<br />
7.2.1 Der Bedarfssog – einfache, schlanke <strong>PPS</strong>-Systeme<br />
Wenn ein Unternehmen sein <strong>PPS</strong>-System und seine betriebsspezifischen Gegebenheiten aufeinan<strong>der</strong><br />
abstimmt, bieten sich hauptsächlich die folgenden beiden Alternativen an (vgl. auch Bommes 1996):<br />
• Das Unternehmen richtet seine Organisation nach einem parametrierbaren Standard-<strong>PPS</strong>-System<br />
aus.<br />
• Das Unternehmen entwickelt ein <strong>PPS</strong>-System speziell <strong>für</strong> seine Organisation (Individualsoftware).<br />
Sowohl die maßgeschnei<strong>der</strong>te Individual- als auch die parametrierbare Standardsoftware als "Extrem-<br />
formen" integrierter Anwendungssysteme haben beträchtliche Nachteile:<br />
Vielen Unternehmen gilt es als zu risikoreich und oft zu teuer, mit umfangreichen Parametersätzen zu<br />
experimentieren o<strong>der</strong> individuelle Komponenten an Standardsoftware anzubauen. Die Einführung und<br />
Anpassung von <strong>PPS</strong>-Systemen dauern teilweise ein bis drei Jahre, da zur Parametrierung und Konfigu-<br />
ration im Extremfall bis zu 8.000 Tabellen einzustellen sind (vgl. auch O.V. 1997). Die Faustregel "x DM<br />
Softwarekosten ziehen 5-10x DM Anpassungskosten nach sich" bestätigt sich in <strong>der</strong> Praxis lei<strong>der</strong> allzu<br />
häufig. Vor allem KKMUs nutzen oft nur einen Bruchteil <strong>der</strong> angebotenen Funktionen. An<strong>der</strong>erseits<br />
sind die Implementierungszeiten von Individualsoftware lang und somit die Entwicklungskosten hoch.<br />
Aus diesen Überlegungen folgt bereits: Es besteht zumal <strong>für</strong> KKMU o<strong>der</strong> kleinere Betriebseinheiten<br />
großer Unternehmen ein Bedarf an betriebstypischen, kostengünstigen <strong>PPS</strong>-Systemen, <strong>der</strong>en<br />
Einzelfunktionen und Funktionsgruppen sich bei Bedarf (z. B. <strong>für</strong> den dezentralen Einsatz in<br />
Fertigungssegmenten) als Komponenten aus dem Gesamtsystem herauslösen lassen. Deswegen for<strong>der</strong>n<br />
seit einiger Zeit immer mehr Unternehmen und Forschungseinrichtungen als Ausweg aus dieser