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PPS meets Workflow - Institut für Wirtschaftsinformatik der WWU ...

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In <strong>Workflow</strong>managementsystemen dominiert demgegenüber die Ausführung <strong>der</strong> Prozesse. Selbst<br />

beispielsweise die Pflege von Sollzeiten als Prozeßleistungsgrößen ist in diesen Systemen <strong>der</strong>zeit kaum<br />

möglich. Die Planungsaktivitäten beschränken sich hier weitgehend auf die Definition von<br />

<strong>Workflow</strong>modellen, welche lediglich implizit Ressourcenmerkmale einbezieht. Die Tatsache, daß dem<br />

Ziel <strong>der</strong> Ressourceneffizienz in <strong>der</strong> theoretischen Diskussion und in <strong>der</strong> praktischen Realisierung des<br />

<strong>Workflow</strong>management bislang nur unzureichend Rechnung getragen wird, kommt vor allem bei den<br />

vorherrschenden „Algorithmen“ <strong>der</strong> Rollenauflösung zum Ausdruck. Vor diesem Hintergrund erscheint<br />

eine genauere Betrachtung ressourcenorientierter <strong>PPS</strong>-Funktionen sinnvoll.<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> <strong>Workflow</strong>modellierung werden je Aktivität die benötigten Ressourcen beschrieben.<br />

Während im <strong>Workflow</strong>management jedoch diese Modelle unmittelbar die Grundlage <strong>für</strong> die<br />

Instanziierung und Ausführung einzelner <strong>Workflow</strong>s bilden, sind im klassischen stufenweisen <strong>PPS</strong>-<br />

Konzept die Aufgaben <strong>der</strong> Zeit- und Kapazitätswirtschaft zwischengeschaltet. Aus <strong>der</strong> Perspektive<br />

<strong>der</strong> involvierten Ressourcen wird hierbei auf <strong>der</strong> Basis eines im Rahmen <strong>der</strong> Kapazitätsterminierung<br />

ermittelten Zeitgerüsts ein Kapazitätsabgleich vorgenommen, durch den sichergestellt werden soll,<br />

daß die zu beanspruchenden Kapazitäten bei <strong>der</strong> Ausführung <strong>der</strong> definierten Prozesse (Fertigungs-<br />

aufträge) keinen Engpaß darstellen. Das Zeitgerüst ergibt sich hierbei durch Vorwärts- und<br />

Rückwärtsterminierung, gelegentlich kommt – bei Vorliegen typischer Engpaßaggregate - auch die<br />

Mittelpunktsterminierung (s. auch OPT) zum Einsatz. Wesentliche Ergebnisse dieser Aufgabe sind die<br />

frühest/spätest-möglichen Start- bzw. Endtermine, die etwaigen Handlungsbedarf aufzeigen (z. B.<br />

Erhöhung <strong>der</strong> Transportintensität) sowie die Feststellung des kritischen Pfads und <strong>der</strong> verfügbaren<br />

Pufferzeiten. Ferner wird die Auslastung <strong>der</strong> Kapazitäten innerhalb <strong>der</strong> Kapazitätswirtschaft gleich-<br />

mäßig verteilt, wozu aggregierte Ressourcenangaben (z. B. Drehbänke) konkretisiert werden (z. B.<br />

Drehbank 471x). Dabei bestehen die Möglichkeiten <strong>der</strong> Anpassung <strong>der</strong> Kapazitätsnachfrage und <strong>der</strong><br />

des Kapazitäsangebots. Hier<strong>für</strong> sind in <strong>der</strong> produktionswirtschaftlichen Forschung diverse<br />

Algorithmen (z. B. Brankamp-Algorithmus) und eine Vielzahl an Heuristiken entwickelt worden.<br />

Die skizzierten zwischengeschalteten Planungen erhöhen die Ressourceneffizienz und steigern zugleich<br />

die Prozeßeffizienz <strong>der</strong>gestalt, daß Zeitverluste, die aus <strong>der</strong> Nichtverfügbarkeit (adäquater)<br />

Ressourcen resultieren, reduziert werden. Hierzu zählt auch die Aufgabe <strong>der</strong> Auftragsfreigabe, die<br />

durch die ihr zugewiesene Verfügbarkeitsprüfung ebenfalls zur termingerechten Durchführbarkeit <strong>der</strong><br />

Fertigungsprozesse beiträgt.<br />

Prinzipiell und von <strong>der</strong> zugrundeliegenden grundsätzlichen Steuerungsaufgabe her ist die Erweiterung<br />

des <strong>Workflow</strong>management um die Ermittlung eines den Ergebnissen <strong>der</strong> Durchlaufterminierung<br />

vergleichbaren Zeitgerüstes sowie um kapazitätsorientierte Planungsfunktionalitäten denkbar. Damit<br />

würde sich <strong>der</strong> Schwerpunkt des im wesentlichen auf die Ausführung <strong>der</strong> Prozesse ausgerichteten<br />

<strong>Workflow</strong>management stärker auch auf die planerische Durchdringung und Optimierung im Vorfeld<br />

<strong>der</strong> <strong>Workflow</strong>instanziierung erstrecken. So könnte beispielsweise <strong>der</strong> kritische Pfad eines <strong>Workflow</strong>s<br />

im Rahmen eines <strong>Workflow</strong>-basierten Prozeßcontrolling ermittelt werden, o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Verbrauch <strong>der</strong>

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