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Vorlage 5/2009 vom 17.12.2008 - in Tübingen

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DR. VOGT, BÜRO FÜR ANGEWANDTE KLIMATOLOGIE TÜBINGEN Seite 4<br />

- Die sich südlich anschließenden Gebäude stellen erhebliche E<strong>in</strong>griffe <strong>in</strong> das Schutzgut Klima dar,<br />

<strong>in</strong>sbesondere das Bibliotheksgebäude (4). Es ist plausibel, dass gegenwärtig dort e<strong>in</strong>e Kaltluftüberströmung<br />

<strong>vom</strong> Ste<strong>in</strong>enberg her <strong>in</strong> das Käsenbachtal stattf<strong>in</strong>det, also die geplante Bebauung<br />

nicht nur die Abkühlung der Luft unterb<strong>in</strong>det, sondern auch e<strong>in</strong>e wesentliche Abströmung von Nord<br />

nach Süd. Damit wird der E<strong>in</strong>griff deutlich vergrößert, e<strong>in</strong>e weitere Quantifizierung ist dennoch<br />

beim gegenwärtigen Kenntnisstand nicht möglich.<br />

Diese erheblichen Unsicherheiten bei der Beurteilung der weiteren Baumaßnahmen aus stadtklimatischer<br />

Sicht sollten zur Konsequenz haben, die Hypothesen durch gesicherte Erkenntnisse zu untermauern.<br />

6. Beurteilung der E<strong>in</strong>griffe und der Ausgleichmaßnahmen<br />

Die geplante Bebauung stellt e<strong>in</strong>en stadtklimatisch erheblichen E<strong>in</strong>griff dar, der zu m<strong>in</strong>imieren und auszugleichen<br />

ist. Die Möglichkeiten der M<strong>in</strong>imierung (Dach- und Fassadenbegründung, Verzicht auf Asphaltierung<br />

von Zufahrten) wurden diskutiert. Sie s<strong>in</strong>d entweder nicht oder nur <strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gem Maße stadtklimatisch<br />

wirksam möglich, vor allem nicht <strong>in</strong> Relation zu den geplanten Bauvolum<strong>in</strong>a und dem Umfang der<br />

E<strong>in</strong>griffe. Auch bei erfolgter M<strong>in</strong>imierung verbleibt e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>griff, der im Geltungsbereich des Bebauungsplanes<br />

nicht ausgeglichen werden kann. E<strong>in</strong>e <strong>in</strong> der Dienstbesprechung angesprochene Möglichkeit außerhalb<br />

des Planungsgebietes ist der Rückbau des Gebäudekomplexes Biologie I (5), wovon voraussichtlich<br />

stadtklimatisch positive Effekte zu erwarten s<strong>in</strong>d. Es wird empfohlen, dies durch e<strong>in</strong>e Strömungsanalyse zu<br />

klären.<br />

Die sich zum Käsenbach anschließenden Flächen bieten nur ger<strong>in</strong>ge Möglichkeiten, E<strong>in</strong>griffe auszugleichen.<br />

Diskutiert wurde e<strong>in</strong>e Entfernung des Unterwuchses als Ausgleichmaßnahme. Derartiges ist s<strong>in</strong>nvoll,<br />

steht <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er lokalklimatischen Wirkung jedoch außerhalb der Größenordnung der geplanten E<strong>in</strong>griffe.<br />

Zur Beantwortung weiterer Fragen steht der Unterzeichnende zur Verfügung.<br />

Tüb<strong>in</strong>gen, der 10.11.2008<br />

(Prof. Dr. J. Vogt)

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