Vorlage 5/2009 vom 17.12.2008 - in Tübingen
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Umweltbericht als Bestandteil der Begründung zum Bebauungsplan<br />
“Campus Morgenstelle Teil 1“, Universitätsstadt Tüb<strong>in</strong>gen<br />
Entwurf 08.12.2008 Seite 36 von 47<br />
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E<strong>in</strong>e Überprüfung auf e<strong>in</strong>e mögliche Verlagerung e<strong>in</strong>es dieser den Instituten dienenden<br />
Gebäude unmittelbar vor die Südfassade des Verfügungsgebäudes ergab, dass<br />
mit den damit verbundenen hohen Stützmauern e<strong>in</strong> stärkerer E<strong>in</strong>griff erfolgt. Die ursprüngliche<br />
Intention, <strong>in</strong>sgesamt sechs Gewächshäuser zu errichten, wurde im Rahmen<br />
des Planungsprozesses aufgrund artenschutzrechtlicher, klimatischer und visueller<br />
Bedenken aufgegeben. Stattdessen wird der unteren Gebäudereihe e<strong>in</strong>e andere<br />
Nutzung zugewiesen und das Dach als Grasdach ausgebildet.<br />
4 E<strong>in</strong>griffs-Ausgleichs-Bilanz<br />
4.1 Methodik der E<strong>in</strong>griffs-Ausgleichs-Bilanz<br />
Der Verursacher e<strong>in</strong>es E<strong>in</strong>griffs <strong>in</strong> Natur und Landschaft ist verpflichtet, vermeidbare<br />
Bee<strong>in</strong>trächtigungen zu unterlassen und unvermeidbare Bee<strong>in</strong>trächtigungen durch entsprechende<br />
Maßnahmen auszugleichen oder zu kompensieren. Ausgeglichen ist e<strong>in</strong>e<br />
Bee<strong>in</strong>trächtigung, sobald die bee<strong>in</strong>trächtigten Funktionen des Naturhaushalts wieder<br />
hergestellt s<strong>in</strong>d. Kompensiert ist e<strong>in</strong>e Bee<strong>in</strong>trächtigung, sobald die bee<strong>in</strong>trächtigten<br />
Funktionen des Naturhaushalts <strong>in</strong> gleichwertiger Weise ersetzt s<strong>in</strong>d.<br />
Quantifizierungs- Für die im Rahmen der naturschutzrechtlichen E<strong>in</strong>griffsregelung erforderliche Quan-<br />
modelle tifizierung von E<strong>in</strong>griffen und Kompensationsmaßnahmen wurden drei pr<strong>in</strong>zipiell unterschiedliche<br />
Modelle entwickelt, die e<strong>in</strong>e nachvollziehbare und transparente Betrachtung<br />
und Bewertung ermöglichen sollen.<br />
Beschreibungen Mit verbal-argumentativen Verfahren können vor allem schwer quantifizierbare Sachverhalte<br />
bei stark e<strong>in</strong>zelfallbezogener Betrachtung gut berücksichtigt werden. Die Bewertung<br />
ist dabei auf e<strong>in</strong>e gutachterliche Beschreibung reduziert. Für den Umfang des<br />
Ausgleichs werden grundsätzlich ke<strong>in</strong>e Zahlenangaben gemacht.<br />
Wertstufenmodelle Numerische Betrachtungsweisen, wie Punkte- oder Wertstufenmodelle, zeichnen sich<br />
im Gegensatz dazu durch e<strong>in</strong>e höhere Standardisierung, e<strong>in</strong>heitlichere und vergleichbarere<br />
Bewertungen sowie durch mehr Praktikabilität aus. Je höher dabei das Maß<br />
der Verständlichkeit und Vere<strong>in</strong>fachung gewünscht und angesetzt wird, desto stärker<br />
müssen dann allerd<strong>in</strong>gs auch die Bewertungskriterien pauschaliert und zusammengefasst<br />
werden. Sehr wissenschaftliche Berechnungsmethoden s<strong>in</strong>d kaum vermittelbar,<br />
e<strong>in</strong>fache Berechnungsmethoden s<strong>in</strong>d unscharf. E<strong>in</strong>e weitere Schwäche von Wertstufenmodellen<br />
ist der re<strong>in</strong>e Flächenbezug. L<strong>in</strong>eare oder punktuelle Maßnahmen fließen<br />
gar nicht oder nur sehr ger<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>. Nicht messbare und nicht flächig zuzuordnende<br />
Maßnahmen bleiben unberücksichtigt.<br />
Kostenansätze E<strong>in</strong> drittes Verfahren basiert auf dem Herstellungskostenansatz, bei dem die erforderlichen<br />
Ausgleichsmaßnahmen f<strong>in</strong>anziell beziffert werden und <strong>vom</strong> E<strong>in</strong>griffsverursacher<br />
getragen werden müssen. Die Universitätsstadt Tüb<strong>in</strong>gen hat für die Bemessung<br />
e<strong>in</strong>es planexternen Kompensationsbedarfs e<strong>in</strong> Ökokontomodell (MENZ + WEIK 2001)<br />
entwickeln lassen und die entsprechende Anwendung beschlossen.<br />
Verwendete Das Bewertungsmodell der LUBW (LANDESANSTALT FÜR UMWELTSCHUTZ 2005)<br />
Rechenmodelle wurde nachfolgend angewandt und im Grundsatz weitgehend berücksichtigt. Abwandlungen<br />
erfolgten, wo sie s<strong>in</strong>nvoll und fachlich vertretbar waren.<br />
4.2 Bilanz der Flächenfunktionen <strong>in</strong>nerhalb des Geltungsbereichs<br />
Berechung des Die Bewertung des jeweiligen Bestands erfolgt entsprechend dem Zustand bei der<br />
Ausgangswerts Vegetationsaufnahme bzw. den planungsrechtlichen Vorgaben. Die Flächengrößen<br />
<strong>in</strong>nerhalb des werden digital <strong>in</strong> graphischen Verfahren ermittelt und die so gewonnenen Zahlen je-<br />
Geltungsbereichs weils nach oben bzw. nach unten abgerundet. Danach erfolgt entsprechend dem Bewertungsmodell<br />
der LUBW e<strong>in</strong>e Fe<strong>in</strong>abstimmung entsprechend der vorgegebenen<br />
Wertspanne und e<strong>in</strong>e Ermittlung des gesamten Flächenwerts. Bei den Bewertungsfaktoren<br />
für e<strong>in</strong>zelne Biotoptypen erfolgen gewisse Abschläge, die sich vor allem aus den<br />
realgrün Landschaftsarchitekten München<br />
Schlegel + Thomas Landschaftsarchitekten Tüb<strong>in</strong>gen