Vorlage 5/2009 vom 17.12.2008 - in Tübingen
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Umweltbericht als Bestandteil der Begründung zum Bebauungsplan<br />
“Campus Morgenstelle Teil 1“, Universitätsstadt Tüb<strong>in</strong>gen<br />
Entwurf 08.12.2008 Seite 25 von 47<br />
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3.2.5 Schutzgut Luft und Klima<br />
Umweltauswirkungen Weniger Vegetationsflächen, und hier vor allem weniger Rasen- und Wiesenflächen,<br />
führen zu e<strong>in</strong>er Verr<strong>in</strong>gerung von Kaltluftentstehung. E<strong>in</strong> zusätzliches Maß an versiegelten<br />
Flächen hat e<strong>in</strong>e Reduzierung der Luftfeuchtigkeit und der Staubfilterleistung<br />
und damit e<strong>in</strong>e Verm<strong>in</strong>derung der Luftzirkulation zur Folge. Genaue Messwerte und<br />
Daten aus dem Geltungsbereich liegen hierfür jedoch nicht vor.<br />
Mit den geplanten Baumaßnahmen werden Wiesen, die als bedeutsame Kaltluft produzierende<br />
Flächen gelten, überbaut. Stadtklimatologisch wird das als e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>griff bewertet,<br />
“weil e<strong>in</strong>erseits Flächen aus dem kaltluftbildenden Prozess herausgenommen<br />
werden und andererseits die Fließdynamik bei der Überströmung durch H<strong>in</strong>dernisse<br />
und die Erhöhung der strömungsphysikalischen Rauhigkeit erheblich bee<strong>in</strong>flusst<br />
wird.“ (VOGT 2008) (Anlage 8)<br />
Mit der Bebauung werden stadtklimatisch besonders wirkungsvolle Kaltluft produzierende<br />
Oberflächen <strong>in</strong> Anspruch genommen: Wiesenflächen machen ca. 44 % der Fläche,<br />
im Geltungsbereich des Bebauungsplanes aus, von denen ca. 22 % überbaut<br />
werden sollen.<br />
“Die zum Käsenbachtal h<strong>in</strong> vorgesehenen Nebengebäude greifen <strong>in</strong> das angenommene<br />
Bergw<strong>in</strong>dsystem des Käsenbachs e<strong>in</strong>, da sie unterhalb von dessen angenommener<br />
Obergrenze liegen. Daher ist auf e<strong>in</strong>e strömungsphysikalisch angemessene<br />
Form und Gestaltung zu achten. Scharfe Kanten erhöhen die Turbulenz und s<strong>in</strong>d<br />
nach Möglichkeit zu vermeiden. Die nordwestlichen Teile s<strong>in</strong>d unproblematischer, die<br />
südöstlichen problematischer.“ (VOGT 2008)<br />
“Quantifiziert werden kann diese Austauschleistung aufgrund des gegenwärtigen<br />
Kenntnisstandes ebenso wenig wie die Veränderungen, die durch e<strong>in</strong>e Bebauung entsprechend<br />
des Bebauungskonzeptes z erwarten s<strong>in</strong>d.“ (VOGT 2008)<br />
Verm<strong>in</strong>derungs- Die Institutsgebäude und die ihnen dienenden Anlagen s<strong>in</strong>d so ausgerichtet, dass<br />
maßnahmen e<strong>in</strong>e große, von Bebauung frei zu haltende Schneise entsteht. Sowohl die im Bereich<br />
des Campus entstehende Kaltluft als auch Luftmassen aus dem Bereich des Ste<strong>in</strong>enbergs<br />
und des Oberen Schnarrenbergs können so zum Käsenbachtal abfließen.<br />
Turbulenzen durch zu eng stehende Gebäude sollen vermieden werden.<br />
E<strong>in</strong>e extensive Dachbegrünung auf e<strong>in</strong>em Großteil der Institutsgebäude und e<strong>in</strong>e<br />
Überdeckung der unteren Zeile der Nebengebäude mit e<strong>in</strong>er Wiesenbegrünung mit<br />
e<strong>in</strong>em M<strong>in</strong>destkonstruktionshöhe von 30 cm stellen - ebenso wie die Reduzierung und<br />
Verschiebung der Baukörper weg <strong>vom</strong> Talraum - e<strong>in</strong>en Beitrag zur M<strong>in</strong>imierung dar.<br />
E<strong>in</strong>e strömungsphysikalische Verbesserung wird <strong>in</strong> der Ausbildung der Dächer als<br />
Pultdach gesehen.<br />
Ausgleichs- Innerhalb des Geltungsbereichs ist ke<strong>in</strong>e vollständiger Ausgleich möglich.<br />
maßnahmen Primäres Ziel der baulichen Erweiterung der Morgenstelle ist die Substitution e<strong>in</strong>er<br />
großen Zahl von E<strong>in</strong>zelgebäuden, vor allem im Innenstadtbereich, mit extrem schlechter<br />
Wärmeisolierung durch wenige Neubauten mit sehr guten Energiebilanzen. Im<br />
Rahmen der Rückführung e<strong>in</strong>es Teils dieser Gebäude <strong>in</strong> Wohnungen wird es zu Umbaumaßnahmen<br />
mit deutlichen Energiee<strong>in</strong>sparungen kommen. Gleichzeitig wird auch<br />
die Wärmeabstrahlung dieser Gebäude ger<strong>in</strong>ger werden.<br />
E<strong>in</strong>e weitere Verbesserung der klimatischen Gesamtsituation ergibt sich aus der Zusammenfügung<br />
der naturwissenschaftlichen Institute auf der Morgenstelle und der<br />
damit verbundenen Reduzierung des Individualverkehrs. Bisher nutzten viele Studierende<br />
ihr Auto mehrfach am Tag für Fahrten zwischen den im Stadtgebiet verstreuten<br />
universitären E<strong>in</strong>richtungen. Dies entfällt künftig.<br />
verbleibende Auch bei erfolgter M<strong>in</strong>imierung verbleibt e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>griff, der im Geltungsbereich des<br />
Bee<strong>in</strong>trächtigungen Bebauungsplans nicht ausgeglichen werden.<br />
Innerhalb des Stadtgebiets s<strong>in</strong>d als Folge der Baumaßnahme jedoch andere stadtklimatische<br />
Verbesserungen zu erwarten durch Reduzierung des Energieverbrauchs <strong>in</strong><br />
realgrün Landschaftsarchitekten München<br />
Schlegel + Thomas Landschaftsarchitekten Tüb<strong>in</strong>gen