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Vorlage 5/2009 vom 17.12.2008 - in Tübingen

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Umweltbericht als Bestandteil der Begründung zum Bebauungsplan<br />

“Campus Morgenstelle Teil 1“, Universitätsstadt Tüb<strong>in</strong>gen<br />

Entwurf 08.12.2008 Seite 34 von 47<br />

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Stadtklimatische Folge kann e<strong>in</strong>e Verm<strong>in</strong>derung der Ableitung von Frischluft <strong>vom</strong><br />

Käsenbachtal zum Universitätsviertel im Ammertal se<strong>in</strong>, sowie e<strong>in</strong>e damit verbundene<br />

ger<strong>in</strong>gere Durchmischung der unterschiedlichen Luftmassen. Da entsprechendes Datenmaterial<br />

fehlt, lässt sich der Umfang jedoch nicht exakt prognostizieren.<br />

Die neuen Institutsgebäude werden für von Spaziergängern im Käsenbachtal als zusätzliche<br />

Bee<strong>in</strong>trächtigung dieses Landschaftsraums empfunden werden, auch wenn<br />

<strong>in</strong> ihrem unmittelbaren H<strong>in</strong>tergrund die vorhandenen, mehr als doppelt so hohen<br />

Hochhäuser erkennbar s<strong>in</strong>d.<br />

Mögliche Folgen Ohne e<strong>in</strong>e bauliche Erweiterung der Morgenstelle würden die Außenanlagen und<br />

des Status quo Wiesenflächen am Oberhang weiterh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er gärtnerischen Nutzung und Pflege unterworfen<br />

se<strong>in</strong>, deren Umfang und Zielrichtung auch immer von den bereit gestellten<br />

Mitteln abhängt. E<strong>in</strong>e Änderung der Pferchhaltung würde ohne bauliche Veränderung<br />

und Verpflichtung zum Ausgleich vermutlich nicht aufgegeben werden. Bei der starken<br />

Nährstoffbelastung muss bezweifelt werden, ob e<strong>in</strong>e Entwicklung h<strong>in</strong> zu artenreicheren<br />

und wertvolleren Pflanzengesellschaften möglich ist.<br />

Bei der Magerwiese am unteren Steilhang, außerhalb des E<strong>in</strong>griffsbereichs, könnte<br />

e<strong>in</strong> solches Ziel über entsprechende Pflegemaßnahmen erreicht werden. Dies setzt<br />

allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>e regelmäßige Mahd und die Entfernung von Gehölzaufwuchs voraus.<br />

Die bisherige Entwicklung zeigt eher <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e andere Richtung: ohne ausreichende<br />

Pflege und ohne entsprechende Bereitstellung der dazu notwendigen f<strong>in</strong>anziellen Mitteln<br />

muss langfristig von e<strong>in</strong>er weiteren Verbuschung und von e<strong>in</strong>em Brachfallen der<br />

angrenzenden Streuobstwiesen ausgegangen werden. Und dies bedeutet <strong>in</strong> der Konsequenz<br />

auch e<strong>in</strong>en schleichenden Verlust von Lebensräumen geschützter Arten.<br />

3.4.2 Standortalternativen<br />

Die Festlegung der Morgenstelle als Standort für die Naturwissenschaften erfolgte<br />

bereits 1958 im Generalbebauungsplan, der bis heute Gültigkeit hat.<br />

Um die Qualität und Attraktivität die Hochschulstandorts Tüb<strong>in</strong>gen langfristig zu erhalten<br />

und zu verbessern, muss e<strong>in</strong>e bauliche Erweiterung und e<strong>in</strong>e Anpassung an neue<br />

Anforderungen und neue Rahmenbed<strong>in</strong>gungen möglich se<strong>in</strong>. Auch das Ziel der Bundes-<br />

und Landesregierung, die Hochschulausbildung zu forcieren und mehr Studienplätze<br />

bereit zu stellen, kann nur über bauliche Veränderungen erreicht werden.<br />

Geht man vor dieser Prämisse e<strong>in</strong>er notwendigen Erweiterung aus, bieten sich pr<strong>in</strong>zipiell<br />

drei unterschiedliche Möglichkeiten:<br />

Mit der ersten Variante können die bisherigen Verhältnisse gefestigt und weiterverfolgt<br />

werden. Sie be<strong>in</strong>haltet die Nutzung vieler, auch privater E<strong>in</strong>zelgebäude. Mit dieser<br />

für die Universität Tüb<strong>in</strong>gen charakteristischen räumlichen Trennung e<strong>in</strong>zelner Institute<br />

und Fakultäten und ihrer Verteilung auf Dutzende unterschiedlicher Gebäude<br />

im gesamten Stadtbereich ist nicht nur die Beh<strong>in</strong>derung e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>terfakultären Zusammenarbeit<br />

verbunden, sondern langfristig auch die Gefahr der Ineffizienz und der Abwanderung<br />

von Wissenschaftlern. H<strong>in</strong>zu kommt die Blockade von <strong>in</strong>nerstädtischem<br />

Wohnraum durch e<strong>in</strong>e solche Nutzung. Durch e<strong>in</strong>e Zusammenfassung und Konzentration<br />

auf die Morgenstelle wird davon ausgegangen, dass e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>sparpotenzial gegenüber<br />

dezentralen Erweiterungen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Größenordnung von etwa 3.000 m² möglich<br />

ist.<br />

Im Rahmen e<strong>in</strong>er zweiten Variante könnte e<strong>in</strong> völlig neuer Hochschulstandort gesucht<br />

werden. Diese Diskussion erfolgte bereits zu Beg<strong>in</strong>n der 60er Jahre, als der Bereich<br />

der Rosenau oder des Waldhäuser Exerzierplatzes genannt wurden. Unabhängig davon,<br />

dass diese Variante e<strong>in</strong>er Konzentration zusammengehöriger Institute völlig widerspricht,<br />

wäre damit auch e<strong>in</strong> unverhältnismäßig hoher Aufwand an zusätzlichen<br />

Erschließungsstraßen und Infrastrukture<strong>in</strong>richtungen erforderlich.<br />

realgrün Landschaftsarchitekten München<br />

Schlegel + Thomas Landschaftsarchitekten Tüb<strong>in</strong>gen

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