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Vorlage 5/2009 vom 17.12.2008 - in Tübingen

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Umweltbericht als Bestandteil der Begründung zum Bebauungsplan<br />

“Campus Morgenstelle Teil 1“, Universitätsstadt Tüb<strong>in</strong>gen<br />

Entwurf 08.12.2008 Seite 17 von 47<br />

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Käsenbachtal ist von e<strong>in</strong>em Kaltluftabstrom, e<strong>in</strong>em Bergw<strong>in</strong>d, auszugehen, der geme<strong>in</strong>sam<br />

mit demjenigen des Öhlertales aus dem oberirdischen, hydrologischen E<strong>in</strong>zugsgebiet<br />

heraus über die Grenze der geschlossenen Bebauung h<strong>in</strong>aus bis <strong>in</strong> das<br />

Ammertal gelangt. Bei dem Kaltluftabfluss ist im Käsenbachtal von e<strong>in</strong>er vertikalen<br />

Mächtigkeit zwischen 40 – 50 m über dem Talgrund auszugehen. Das Abflussmuster<br />

ist wegen der unterschiedlichen und kle<strong>in</strong>räumig wechselnden Rauhigkeiten am Hang<br />

eher als heterogen zu beobachten. Der Kaltluftabstrom des Tales greift weit oberhalb<br />

des Talbodens auf die Talflanken durch, wie es auch <strong>in</strong> anderen Fällen zu beobachten<br />

ist. (VOGT 2008)<br />

Bewertung Die im Unteren Käsenbachtal strömenden Kaltluftmassen können älteren Untersuchungen<br />

zufolge , geme<strong>in</strong>sam mit denen des Öhlertals , über die Grenzen der geschlossenen<br />

Bebauung h<strong>in</strong>aus bis <strong>in</strong> das Ammertal, Wilhelmvorstadt und Umgebung,<br />

gelangen und damit für das Stadtgebiet von Bedeutung se<strong>in</strong>.<br />

Vorbelastung Der Baukörper des Verfügungsgebäudes ist stadtklimatologisch ungünstig positioniert.<br />

Es bewirkt durch se<strong>in</strong>e Lage im Kaltluftabstrom e<strong>in</strong>e Verengung abfließender Kaltluftmassen,<br />

was als Vorbelastung zu beurteilen ist.<br />

E<strong>in</strong>e weitere Vorbelastung für die Kaltluftentstehung resultiert aus den großen Parkplatzflächen,<br />

die etwa e<strong>in</strong> Sechstel des gesamten Geltungsbereichs e<strong>in</strong>nehmen.<br />

3.1.6 Schutzgut Erholung und Landschaftsbild<br />

Kriterien Das Landschaftsbild wird nach Vielfalt, Strukturreichtum, Naturnähe, Eigenart,<br />

Schönheit und Störungsfreiheit beurteilt. Für die Bewertung der Erholungseignung<br />

kommt zusätzlich noch das Vorhandense<strong>in</strong> von entsprechenden Infrastrukture<strong>in</strong>richtungen<br />

h<strong>in</strong>zu.<br />

Landschaftsbild Mit dem Konzept e<strong>in</strong>er Bebauung der Höhenrücken bei gleichzeitiger Freihaltung der<br />

Talräume und der Mittelhanglagen kommt dem Käsenbachtal als Puffer und Grünzäsur<br />

zwischen der Wanne, dem Ursra<strong>in</strong>er Egert, den Kl<strong>in</strong>iken am Schnarrenberg und<br />

den Instituten auf der Morgenstelle e<strong>in</strong>e zentrale Bedeutung zu. Nicht nur die landschaftliche<br />

E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung der angrenzenden Wohnbebauungen, der mittelhohen Universitätsgebäude<br />

und der stark befahrenen Haupterschließungsstraßen ist durch diesen<br />

umfangreichen Grünbestand möglich. Se<strong>in</strong>e teilweise sehr kle<strong>in</strong>teilige Parzellierung<br />

und Nutzung als Wiesen, Baumwiesen, Gütle und Gärten, idealtypisch für die Tüb<strong>in</strong>ger<br />

Kulturlandschaft, verleiht dem Käsenbachtal e<strong>in</strong> äußerst vielfältiges Ersche<strong>in</strong>ungsbild.<br />

Erholungseignung Die Nord-Süd-Verb<strong>in</strong>dung zwischen dem Breiten Weg bzw. der Gmel<strong>in</strong>straße und der<br />

Morgenstelle bzw. dem Luise-Wetzel-Weg und dem Herbstenhof erfolgt über zwei<br />

Fuß- und Radwege. Deutlich stärker genutzt wird der östliche Weg im Wald und unmittelbar<br />

am Bach entlang. Der westliche Weg zwischen Wald und Obstbaumwiesen<br />

dient vor allem Studenten und Wissenschaftlern als Fahrradweg zwischen Wohnung<br />

und Universität. Im August 2008 wurden im Rahmen der Kartierung dort durchschnittlich<br />

etwa 4-6 Fußgänger und 8-10 Radfahrer pro Stunde gezählt.<br />

Der E<strong>in</strong>zugsbereich für wohnungsnahe Erholung wird <strong>in</strong> der Regel mit e<strong>in</strong>er fußläufigen<br />

Entfernung von 15 M<strong>in</strong>uten def<strong>in</strong>iert. In der nachfolgenden Abbildung 5 s<strong>in</strong>d die<br />

Wegeverb<strong>in</strong>dungen, ausgehend <strong>vom</strong> Geltungsbereich, mit e<strong>in</strong>er Länge von jeweils<br />

1000 m gelb markiert. Innerhalb dieses wohnungsnahen E<strong>in</strong>zugsbereichs liegen Richtung<br />

Norden die Wohnbebauungen bis zur Hartmeyerstraße 60 bzw. bis zum Beethovenweg<br />

4, und nach Süden bis zur Quenstedtstraße 20. Im Westen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>nerhalb 15<br />

M<strong>in</strong>uten Entfernung die Kl<strong>in</strong>ikwohnungen an der Ottfried-Müller-Straße und an der<br />

Schnarrenbergstraße. In diesem Bereich wohnen wenige hundert Menschen. (vgl.<br />

Abbildung 4)<br />

Blau markiert ist e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>zugsbereich von 1.250 m Luftl<strong>in</strong>ie bzw. etwa 2 bis 3 km Fußweg,<br />

den die Stadtverwaltung als Nahbereich für Erholungsnutzung ansieht. Innerhalb<br />

realgrün Landschaftsarchitekten München<br />

Schlegel + Thomas Landschaftsarchitekten Tüb<strong>in</strong>gen

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