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Schulische Ausgangssituation und Übergang in Ausbildung und ...

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Des Weiteren enthält die nationale Schulstatistik ke<strong>in</strong>e kategoriale Zuordnung zu<br />

bestimmten Beh<strong>in</strong>derungsgruppen von Schüler/<strong>in</strong>nen mit SPF. Es fehlt e<strong>in</strong>e genaue<br />

Erfassung der Beh<strong>in</strong>derungen, <strong>und</strong> die Zuordnung zu den Beh<strong>in</strong>derungskategorien erfolgt<br />

<strong>in</strong> der Regel aufgr<strong>und</strong> des besuchten Schultyps. Schuljahrgangsbezogene Daten <strong>und</strong><br />

<strong>in</strong>dividuelle Schüler/<strong>in</strong>nendaten beim Schulausgang wurden bislang nicht erhoben. Zudem<br />

ist die Erforschung der <strong>Übergang</strong>sverläufe von Schulabsolvent/<strong>in</strong>nen mit Beh<strong>in</strong>derung <strong>in</strong><br />

<strong>Ausbildung</strong> <strong>und</strong> Beruf erschwert, weil es erstens zu e<strong>in</strong>er – durch den Systemwechsel <strong>und</strong><br />

damit verb<strong>und</strong>enen – veränderten Begriffsbezeichnung kommt <strong>und</strong> zweitens durch das nach<br />

unterschiedlichen Trägerschaften <strong>und</strong> Maßnahmen aufgesplitterte Rehabilitationssystem <strong>in</strong><br />

Österreich. In dem für den <strong>Übergang</strong> relevanten Lebensabschnitt vom 14. bis zum 23.<br />

Lebensjahr gibt es <strong>in</strong> Österreich ungefähr 30.000 Jugendliche mit SPF oder Beh<strong>in</strong>derungen.<br />

Die vorliegenden Daten aus e<strong>in</strong>zelnen Förderungsformen lassen jedoch ke<strong>in</strong>e genaueren<br />

Angaben über die Zahl der Betroffenen pro Jahrgang zu, da die Zählverfahren zum e<strong>in</strong>en<br />

unterschiedlich s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> zum anderen meist Förderfälle pro Maßnahmenart gezählt werden,<br />

was wegen Mehrfachzählungen ke<strong>in</strong>en Rückschluss auf die tatsächliche Zahl Betroffener <strong>in</strong><br />

den relevanten Altersgruppen zulässt (Fasch<strong>in</strong>g/Felkendorff 2007, 2009).<br />

Speziell zur schulischen <strong>Ausgangssituation</strong> <strong>und</strong> zu den <strong>in</strong>dividuellen <strong>Übergang</strong>sverläufen<br />

<strong>in</strong> <strong>Ausbildung</strong> <strong>und</strong> Beruf von Schulabsolvent/<strong>in</strong>nen mit <strong>in</strong>tellektueller Bee<strong>in</strong>trächtigung<br />

liegen bis jetzt <strong>in</strong> Österreich ke<strong>in</strong>e b<strong>und</strong>esweiten Daten vor (vgl. Biewer/Fasch<strong>in</strong>g/Koenig<br />

2009). Damit wird auch ersichtlich, wie sehr Bildungs- <strong>und</strong> <strong>Übergang</strong>sprozesse von<br />

Menschen mit Beh<strong>in</strong>derungen nach der obligatorischen Schule <strong>in</strong> Bildungs- <strong>und</strong><br />

Sozialpolitik wie <strong>in</strong> Forschung an Relevanz verlieren. Mit der UN Konvention ist nun auch<br />

die jüngste rechtliche Gr<strong>und</strong>lage für solche Anstrengungen, die Datenbasis <strong>und</strong><br />

Berichterstattung zu Bildungserfolgen <strong>und</strong> Bildungsbedürfnissen zu verbessern, geschaffen.<br />

Der Artikel 31 der UN Konvention explizit verpflichtet die Vertragsstaaten „zur Sammlung<br />

geeigneter Informationen, e<strong>in</strong>schließlich statistischer Angaben <strong>und</strong> Forschungsdaten, die<br />

ihnen ermöglichen, politische Konzepte zur Durchführung dieses Übere<strong>in</strong>kommens<br />

auszuarbeiten <strong>und</strong> umzusetzen“ (UN Konvention 2006, 33).<br />

Die Forschung kann zur Dokumentation von Bildungserfolgen von Menschen mit<br />

Beh<strong>in</strong>derungen e<strong>in</strong>en wesentlichen Beitrag leisten. Aufschlussreich für die Ermittlung von<br />

<strong>in</strong>dividuellen <strong>Übergang</strong>sverläufen <strong>und</strong> Unterstützungsbedarfe von Schulabsolvent/<strong>in</strong>nen<br />

mit Beh<strong>in</strong>derung s<strong>in</strong>d die Äußerungen ihrer Eltern, die über verlässliche Umfragedaten<br />

erfasst werden können. Das Forschungsteam hat diesen Zugang gewählt. Im Rahmen des<br />

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