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Besucherrekord beim 49. Österr. Gemeindetag

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Wirtschafts-Info<br />

Aktion von und<br />

Weit über 300<br />

Gemeinden ohne<br />

Nahversorgung<br />

Gemeinden ohne Nahversorgung, Ortszentren veröden weil Greißler und Gewerbebetriebe<br />

zusperren. Die Lage der Gemeinden scheint wenig erfreulich und die Prognosen<br />

für die weitere Zukunft sind düster. Laut einer Studie von RegioPlan hatten im Jahre<br />

2000 bereits 320 Gemeinden in <strong>Österr</strong>eich keine Nahversorgung mehr.<br />

Diese Situation wird sich in den nächsten<br />

Jahren noch verschärfen, da sich<br />

die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

für die Greißler weiterhin verschlechtern<br />

und weil wegen der Pensionierungen<br />

ohne Nachfolger auch die<br />

letzten traditionellen Nahversorger im<br />

Ortskern, die bislang die Bürger der<br />

Gemeinden mit den notwendigen Produkten<br />

des täglichen Bedarfs versorgt<br />

haben, ihre Pforten schließen werden.<br />

Kampf um<br />

Lebensqualität<br />

Das beeinträchtigt auch die Lebensqualität<br />

in den Orten und Gemeinden. Die<br />

Stellungnahme der<br />

Gemeinde<br />

„Der neue Marktplatz ist ein belebter<br />

und beliebter Treffpunkt für Jung und<br />

Alt. Die Gastronomien, Frau Glatz<br />

bemüht sich sehr ihre Angebote jedermann<br />

schmackhaft zu machen. Besonders<br />

das Internetcafe wird von der<br />

Jugend gerne genutzt. Andere wiederum<br />

nutzen die Möglichkeit des Einkaufes<br />

mit anschließender Kaffejause.<br />

Auch von seiten der Gemeinde wird der<br />

neue Marktplatz gut und gerne angenommen.<br />

Schmackhafte Geschenkkörbe,<br />

von der Wirtin selbst gerichtet,<br />

68 KOMMUNAL<br />

Ortskerne veröden und aufgrund mangelnder<br />

Besucherfrequenz verschwinden<br />

auch die letzten verbliebenen<br />

Gewerbebetriebe, was sich negativ auf<br />

die Frequenz in der Gastronomie auswirkt.<br />

Diese Entwicklung wird oft<br />

durch Einkaufszentren vor dem Ort, die<br />

nicht selten von der Gemeinde aus<br />

Sorge und Verantwortung für die<br />

Bevölkerung gefördert werden, verstärkt,<br />

die Kaufkraft vom Ortskern weggeleitet.<br />

Bei sinkender Wohnbevölkerung<br />

und der Konkurrenz von Diskontern<br />

vor der Ortschaft können die noch<br />

verbliebenen Geschäfte im Ort nicht<br />

mehr existieren und die Versorgungsstruktur<br />

löst sich auf. Natürlich gehen<br />

den Gemeinden dadurch Arbeitsplätze<br />

werden von unseren Jubilaren mit<br />

Freude entgegengenommen. In unserer<br />

kleinen Landgemeinde haben wir durch<br />

die Kombination Gasthaus und Einkaufsmöglichkeit<br />

für unsere Ortsbewohner<br />

nun das<br />

bekommen was uns<br />

gefehlt hat, nämlich ein<br />

kleines Dorfzentrum,<br />

wo die sozialen Kontakte<br />

und die Kommunikation<br />

im Mittelpunkt<br />

stehen.“<br />

Bgm. Siegfried Holzer,<br />

Bürgermeister der Gemeinde Puchegg<br />

verloren. Die Bewohner der Gemeinden<br />

sind vor allem von der mangelhaften<br />

Nahversorgung betroffen. Für sie ist die<br />

Versorgung mit Lebensmitteln und<br />

Dienstleistungen des täglichen Bedarfs<br />

nur mehr mit dem Auto möglich, da<br />

man zumindest die Supermärkte vor<br />

dem Ort oder im Nachbarort erreichen<br />

muß. Die so erzwungene Mobilität verursacht<br />

Kosten, oft ist ein Zweitauto für<br />

die Familien unerlässlich.<br />

Wenn man nicht mehr im Wohnort<br />

arbeitet, muss die Betreuung der älteren<br />

Generation an Fremde übergeben<br />

werden. Die gewachsenen sozialen<br />

Strukturen im Ort zerfallen. Es verbleiben<br />

bestenfalls Fragmente des gesellschaftlichen<br />

Zusammenlebens <strong>beim</strong><br />

Dorfwirt, bis auch der zusperren muss.<br />

Nahversorgung ist mehr<br />

als frische Milch<br />

Gute Nahversorgung sollte zu Fuß in<br />

etwa 15 Minuten zu erreichen sein, vor<br />

allem auch für ältere Menschen und<br />

Mütter mit Kindern. Die Nahversorgung<br />

mit Lebensmitteln betrifft ein Sortiment<br />

von Waren des täglichen<br />

Bedarfs wie Brot, Fleisch und Milch.<br />

Wann sich die Bevölkerung nicht mehr<br />

nahversorgt fühlt, hängt aber nicht<br />

alleine von der Versorgung mit Lebensmitteln<br />

ab. Viel-mehr sind jeder Betrieb<br />

und jede Institution Mosaiksteinchen<br />

der lokalen Nahversorgung, des Lebens<br />

in einem Ort.

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