Besucherrekord beim 49. Österr. Gemeindetag
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Ein innovatives Modell soll nun Gastwirtschaften<br />
in ein umfassendes Nahversorgungskonzept<br />
einbinden.<br />
Ein gastronomisches<br />
Nahversorgungsmodell<br />
Mit dem „Neuen Marktplatz“ werden<br />
rund um einen Gastronomiebetrieb<br />
Handels-Outlets errichtet. Die Angebote<br />
umfassen vor allem Lebensmittel<br />
des täglichen Bedarfs, regionale Produkte,<br />
Papierwaren, Zeitungen, Toilettartikel<br />
und Ähnliches. Außerdem werden<br />
Dienstleistungen, z.B. Putzereiannahmestelle<br />
oder Internetplätze angeboten.<br />
Einer der Vorteile dieses Modells<br />
ist die - im Rahmen der Öffnungszeiten<br />
des Gastronomiebetriebes - weitgehende<br />
Verfügbarkeit der Nahversorgung<br />
während der ganzen Woche<br />
(inklusive Samstag und Sonntag). Aufgrund<br />
der zentralen Lage sind die<br />
Betriebe vielfach auch für die Kunden<br />
ohne Auto erreichbar. Ziel des Konzeptes<br />
ist die Wiederherstellung einer<br />
schon verloren gegangenen Nahversorgung,<br />
eine Frequenzsteigerung in der<br />
Gastronomie und die Förderung der<br />
Ortsgemeinschaft durch die Schaffung<br />
eines Kommunikationszentrums, wie es<br />
eben der Marktplatz war.<br />
Der Einkauf der Waren des täglichen<br />
Bedarfs kann künftig mit einem Besuch<br />
im Gastronomiebetrieb verbunden werden<br />
und umgekehrt. Soziale Kontakte<br />
werden gefördert und der Bevölkerung<br />
wird der tägliche Einkauf wesentlich<br />
erleichtert. Dies alles trägt dazu bei, die<br />
Lebensqualität der Gemeinden zu sichern.<br />
Gastronomiebetrieben erlaubt<br />
der „Neue Marktplatz“ ein zweites<br />
Standbein und durch die höhere Kundenfrequenz<br />
eine wesentlich verbesserte,<br />
wirtschaftliche Führung des<br />
Betriebes. Und letztlich wird durch dieses<br />
Modell der Bevölkerung auch der<br />
Wert einer funktionierenden lokalen<br />
Infrastruktur bewusst gemacht. Die<br />
Gemeinde als der Ort, wo das Zusammenleben<br />
der Menschen funktioniert,<br />
bekommt so wieder einen neuen Stellenwert.<br />
Der „Neue Marktplatz“ ermöglicht<br />
auch kleinen Gemeinden, in<br />
denen traditionelle Nahversorger keine<br />
Überlebenschance haben, die notwendig<br />
Nahversorgung im Ort sicher zu<br />
stellen.<br />
Puchegg in der Steiermark<br />
als Beispiel<br />
Am 16. November 2001 wurde in der<br />
Gemeinde Puchegg (bei Vorau) in der<br />
Der „Neue Marktplatz“ - Nahversorgung im Gasthaus.<br />
Stellungnahme der<br />
Gastronomie<br />
„Ich bin sehr zufrieden mit meinem<br />
kleinen Einkaufsladen. Die Gemeindebevölkerung<br />
und die Hausgäste<br />
nehmen das Angebot meiner Ware<br />
gerne an. Meine Produktpalette<br />
beinhaltet Waren, angefangen von<br />
den Grundnahrungsmitteln, wie<br />
Mehl, Zucker, Milch, verschiedene<br />
Produkte von den Direktvermarktern<br />
bis hin zu Papier und Bürowaren.<br />
Steiermark der erste „Neue Marktplatz“<br />
im Gasthof Kager-Glatz mit großem<br />
Erfolg eröffnet.<br />
Die Gemeinde umfasst 152 Haushalte<br />
mit 560 Einwohnern in einer Streusiedlung.<br />
Der Bürgermeister der Gemeinde<br />
Puchegg, Hr. Holzer, und die Gemeindevorstände<br />
bemühten sich schon<br />
einige Zeit, rund um das Gemeindeamt,<br />
das unmittelbarer zum Gasthof<br />
anschließt und ein Ensemble bildet,<br />
Möglichkeiten zu finden, um der verstreuten<br />
Ortschaft zu einem spürbaren<br />
Zusammengehörigkeitsgefühl zu verhelfen.<br />
Ein solches Zentrum, ein Marktplatz,<br />
könnte auch eine sehr wirksame<br />
Förderung der Ansiedlungspolitik darstellen<br />
und in weiterer Folge positive<br />
Auswirkungen auf die Bevölkerungsstruktur<br />
der Gemeinde Puchegg haben.<br />
Um die Meinung der Bevölkerung zu<br />
einer Nahversorgung im Ort kennenzulernen<br />
und das Angebot den Wünschen<br />
der Bevölkerung anzupassen, wurde im<br />
Zuge der Vorbereitungsarbeiten eine<br />
Bedarfserhebung in Puchegg durchgeführt.<br />
70% der Gemeindebewohner<br />
gaben an, die Möglichkeiten der Nahversorgung<br />
im Ort nutzen zu wollen.<br />
Gemeinsam mit den Beratern des<br />
Sehr gut kommt auch das Internetcafe<br />
an, besonders bei der Jugend.<br />
Ich glaube ich kann sagen mein<br />
Kauf-Gasthaus ist ein<br />
beliebter Treffpunkt und<br />
die Leute brauchen sich<br />
wegen eines fehlenden<br />
Milchpackerls nicht mehr<br />
ins Auto setzen. Die Idee<br />
hat voll eingeschlagen.“<br />
Andrea Glatz, Gastronomin<br />
„Neuen Marktplatzes“ wurde daraufhin<br />
das Warensortiment auf Basis der<br />
Ergebnisse der Umfrage erarbeitet, die<br />
Preispolitik festgelegt, der Ladenbau<br />
geplant, die Förderungsansuchen<br />
gestellt und die Öffentlichkeitsarbeit<br />
betrieben.<br />
Seit dem Eröffnungstag kann die<br />
Puchegger Bevölkerung direkt im Ort<br />
Produkte des täglichen Bedarfs, regionale<br />
Spezialitäten, Papierwaren und<br />
Toilettartikel einkaufen. Im „Neuen<br />
Marktplatz“ kann Internet gesurft werden<br />
und der Gasthof wird als Putzereiannahmestelle<br />
genutzt. Dieses höchst<br />
erfolgreiche Projekt hat für die Gastwirtin<br />
sowohl zu Zusatzumsätzen geführt<br />
als auch durch die höhere Gästefrequenz<br />
den Gastronomiebetrieb belebt.<br />
Informationen:<br />
Knor & Kohl OEG<br />
Dr. Rudolf Kohl,Dornbacher Straße 93<br />
1170 Wien<br />
Tel. & Fax: 01 / 478 81 32<br />
Mobil: 0664/35 20 606<br />
e-mail: r.kohl@neuermarktplatz.at<br />
www.neuermarktplatz.at<br />
KOMMUNAL 69<br />
E.E.