Die Höhlenfauna Luxemburgs - Musée national d'histoire naturelle
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D. Weber <strong>Die</strong> <strong>Höhlenfauna</strong> <strong>Luxemburgs</strong><br />
40<br />
Das kurze Objekt wurde ein einziges Mal, dafür<br />
intensiv aber weitgehend erfolglos besammelt.<br />
Aufgrund der geringen Länge wurde auf das<br />
Aufstellen von Fallen verzichtet.<br />
Besammelte Länge: 10 m<br />
Handaufsammlungen: 29.12.2007<br />
Fallensammlungen: nein<br />
Zahl der Fundeinträge: 1<br />
Zahl der Taxa: 1<br />
6.8 Objekte auf topografischer<br />
Karte Beaufort<br />
Topografische Karte: TC10<br />
Katasternummer: LUGSL0016<br />
Objektname: Méischtrefer Hiel<br />
Synonyme: Moestroff Cave, Meestrëffer Hiel<br />
Ort: Méischtref<br />
Objektbeschreibung: <strong>Die</strong> Méischtrefer Hiel ist<br />
mit über 4 km Länge die mit Abstand größte<br />
Naturhöhle <strong>Luxemburgs</strong> und die drittgrößte in<br />
Benelux (Massen 1997). Zahlreiche Klüfte wurden<br />
im Bereich eines weichen Kalkflözes korrodiert,<br />
sodass sich ein gitterförmiger Grundriss ergibt.<br />
Der Eingang wurde durch einen Steinbruch<br />
angeschnitten. Im vorderen Bereich ist die Höhle<br />
meistens sehr trocken. Ab etwa 20 m erreicht sie<br />
eine hohe Luftfeuchtigkeit, ohne dass irgendwo<br />
Wasser steht. Der Leiter-Zugang in der Steinbruchwand<br />
und der eigentliche Eingang sind<br />
verschlossen. <strong>Die</strong> Höhle wird daher nur wenige<br />
Male pro Jahr und nur unter Aufsicht der GSL<br />
befahren. Sie ist entsprechend sauber (Abb. 22, 23,<br />
24).<br />
Im Höhleninnern ist es durchschnittlich 9,4 °C<br />
warm (Massen 1997). Dabei schwankte 1992-1994<br />
die Temperatur am Eingang zwischen 39,8 °C und<br />
-7,8 °C; bei 12 m zwischen 18,8 °C und 2,9 °C; bei<br />
31 m zwischen 9,4 °C und 8,2 °C und bei 50 m<br />
zwischen 9,3 °C und 9,6 °C (Massen 1997).<br />
<strong>Die</strong> Luftfeuchtigkeit betrug von 1992-1994 am<br />
Eingang 79,3 ± 12,8 %; bei 12 m 86,0 ± 18,7 % und<br />
bei 50 m 98,0 ± 1,7 % (Massen 1997).<br />
Der CO -Gehalt betrug am 1.Mai 1994 am Eingang<br />
2<br />
346 ± 35 ppm; bei 12 m 515 ± 99 ppm und bei 31 m<br />
632 ± 122 ppm (Massen 1997).<br />
Besammelt wurden nur die ersten 65 m der Höhle.<br />
Aufgrund ihrer Enge erreicht sie bald nach dem<br />
Eingang die Tiefenregion und ändert dann die<br />
Faunenzusammensetzung nicht mehr wesentlich.<br />
<strong>Die</strong> Enge, die eine Befahrung schwierig und<br />
anstrengend macht, führt dazu, dass viele Tiere<br />
wohl gesehen, nicht aber gesammelt werden<br />
konnten. <strong>Die</strong>s wird dadurch sichtbar, dass<br />
die Handaufsammlungen nur wenige Funde<br />
erbringen, während die Fallen immer gefüllt<br />
waren. Deutlich unterscheidet sich die Fauna<br />
der vorderen, trockeneren Bereiche von denen<br />
des feuchten Höhleninnern. Alle 11 Fallen waren<br />
über das ganze Jahr unbeschädigt und erbrachten<br />
ausgiebig Funde.<br />
Literatur: Massen (1997), Konen & al. (2009).<br />
Besammelte Länge: 62 m<br />
Handaufsammlungen: 31.12.2009<br />
27.03.2010<br />
28.07.2010<br />
06.11.2010<br />
Abb. 22: Leeren einer Falle in der Méischtrefer Hiel.<br />
Foto: Boes.<br />
Ferrantia • 69 / 2013