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Flächenversiegelung in Thüringen - Thüringer Landesanstalt für ...

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12<br />

<strong>Flächenversiegelung</strong> <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen 2000<br />

Die E<strong>in</strong>gangsdaten des Fach<strong>in</strong>formationssystems<br />

GEOFEM der TLU s<strong>in</strong>d auf die Koord<strong>in</strong>aten e<strong>in</strong>es<br />

landesweiten Punktrasters räumlich verortet. Diese<br />

E<strong>in</strong>gangsparameter stellen die Berechnungsgrundlage<br />

<strong>für</strong> die wasserwirtschaftlich relevanten Bilanzgrößen<br />

dar, welche raumbezogen abgefragt<br />

werden können. Derzeit geht der Versiegelungsgrad<br />

nicht als E<strong>in</strong>gangsdatum <strong>für</strong> die Berechnungen<br />

e<strong>in</strong>. Als Nutzungstyp ist der Wert „Siedlung“ vorgesehen.<br />

Es bietet sich an, die <strong>Flächenversiegelung</strong> <strong>in</strong><br />

das FIS e<strong>in</strong>zub<strong>in</strong>den und den E<strong>in</strong>fluss versiegelter<br />

Flächen zu quantifizieren.<br />

• Aus Sicht der Siedlungswasserwirtschaft ist die<br />

Belastung des Kanalsystems durch die <strong>in</strong> das<br />

System entwässernden Niederschläge von Interesse.<br />

Die Entlastung des Systems bzw. die<br />

Dimensionierung zu erneuernder Kanalnetze<br />

s<strong>in</strong>d mögliche Zielstellungen. Der planerische<br />

Nutzen steigt mit der räumlichen und <strong>in</strong>haltlichen<br />

(teil-/vollversiegelt, Entwässerungsart)<br />

Auflösung der Versiegelungs<strong>in</strong>formation.<br />

• Die Bemessung der Abwassergebühren erfolgt<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Kommunen schon getrennt nach<br />

Schmutz- und Regenwasser. Als Basis <strong>für</strong> die<br />

Berechnung der Regenwassere<strong>in</strong>leitung dient<br />

der (nach überbauter Fläche und versiegelter<br />

Freifläche gestaffelte) Versiegelungsgrad e<strong>in</strong>er<br />

Parzelle. Die Versiegelungs<strong>in</strong>formation muss<br />

mit höchster räumlicher Auflösung (Liegenschaftskataster)<br />

vorliegen.<br />

Für wasserwirtschaftliche Ableitungen aus der <strong>Flächenversiegelung</strong><br />

kommen landesweite, regionale<br />

und lokale Fragestellungen <strong>in</strong> Betracht. Die möglichen<br />

Zielmaßstäbe umfassen das Spektrum<br />

1:1.000 bis 1:100.000. Auf den verschiedenen Ebenen<br />

können die quantitativen Ausprägungen bis h<strong>in</strong><br />

zu Detail<strong>in</strong>formationen erforderlich se<strong>in</strong>.<br />

3.3.3. Naturschutz<br />

Versiegelte Flächen s<strong>in</strong>d i. S. e<strong>in</strong>es konservierenden<br />

Naturschutzes überwiegend nicht von fachlichem<br />

Interesse. Die Versiegelungs<strong>in</strong>formation kann<br />

vielmehr als e<strong>in</strong> funktioneller Parameter <strong>in</strong> die Bewertung<br />

von Schutzzonen, e<strong>in</strong>es Biotopverbundes<br />

oder e<strong>in</strong>zelner Habitate e<strong>in</strong>gehen. Besonders auf<br />

lokaler Ebene ist die Aufwertung von Lebensräumen<br />

<strong>in</strong>nerhalb bebauter Areale e<strong>in</strong> wichtiger Aspekt.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus ist e<strong>in</strong> vorausschauender Naturschutz<br />

angehalten, die Gefahren <strong>für</strong> zu schützende<br />

Landschaftsbestandteile zu erkennen und<br />

ggf. abzuwehren.<br />

• Alle Schutzgebietsebenen liegen <strong>für</strong> Thür<strong>in</strong>gen<br />

digitalisiert (1:25.000) vor. Analog zu den o. g.<br />

Schriftenreihe Nr. 46<br />

Wasserschutzgebieten ist so e<strong>in</strong>e Verschneidung<br />

im GIS oder mittels Digitaler Bildverarbeitung<br />

möglich. Die flächenhafte Ersterfassung<br />

des Flächennutzungs-Inventars <strong>in</strong>klusive der<br />

Versiegelungsgrade der Nutzungstypen <strong>in</strong>nerhalb<br />

der Vorranggebiete <strong>für</strong> Naturschutz und<br />

Landespflege ist möglich. Hervorzuheben s<strong>in</strong>d<br />

die Landschaftsschutzgebiete, sie nehmen große<br />

Flächen Thür<strong>in</strong>gens e<strong>in</strong>. Dies bed<strong>in</strong>gt, dass<br />

e<strong>in</strong> Überblick zur Funktionserfüllung i. S. der jeweiligen<br />

Schutzgebiets-Verordnungen kaum zu<br />

leisten ist. Insbesondere die Fernerkundung<br />

kann hier gute Dienste leisten. Wenngleich <strong>für</strong><br />

Naturparke und Biosphärenreservate die Datenlage<br />

allgeme<strong>in</strong> besser ist, können Erfassung<br />

und Monitor<strong>in</strong>g zur Flächennutzung/ Versiegelung<br />

hilfreiche Ergänzungen se<strong>in</strong>.<br />

• Auf lokaler Ebene s<strong>in</strong>d der Schutz und die Entwicklung<br />

der Habitate aufgrund der begrenzten<br />

und meist isolierten Flächen besonders schwierig.<br />

In Siedlungsbereichen kann die Kenntnis zu<br />

Verteilung und Intensität der Versiegelung e<strong>in</strong>e<br />

gezielte Gestaltung und Erweiterung von Biotopen<br />

unterstützen. Darüber h<strong>in</strong>aus bildet die <strong>Flächenversiegelung</strong><br />

den Grad der Isolierung e<strong>in</strong>zelner<br />

Lebensräume ab. E<strong>in</strong>e Vernetzung der<br />

Biotope durch Schaffung von Grünachsen kann<br />

gezielt gefördert werden.<br />

Das Aufdecken von Entsiegelungspotentialen<br />

kann z. B. im Rahmen der E<strong>in</strong>griffsregelung <strong>für</strong><br />

e<strong>in</strong>en gezielten und s<strong>in</strong>nvollen Ausgleich von<br />

Baumaßnahmen am Ort genutzt werden. Außerdem<br />

kann die räumliche Verteilung des Versiegelungsrades<br />

als Argument <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e Vermeidung<br />

e<strong>in</strong>es Bauvorhabens gewertet werden.<br />

Auch <strong>für</strong> die Aufgaben des Naturschutzes können<br />

Informationen zur Flächennutzung/ Versiegelung<br />

auf landesweiter, regionaler und lokaler Ebene<br />

E<strong>in</strong>gang f<strong>in</strong>den. Angaben zur Versiegelungsqualität<br />

s<strong>in</strong>d vorwiegend <strong>in</strong>nerhalb der Siedlungsräume,<br />

also <strong>für</strong> Raume<strong>in</strong>heiten <strong>in</strong> großen Maßstäben erforderlich.

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