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Flächenversiegelung in Thüringen - Thüringer Landesanstalt für ...

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Tab. 5: Geometrische Auflösung ausgewählter Sensoren<br />

Sensor geometr. Auflösung [m]<br />

Landsat TM 30<br />

Spot XS 20<br />

IRS 1C 23<br />

Daedalus ATM * < 10<br />

Early Bird 15<br />

Orb-View 1 8<br />

Quick Bird 3,3<br />

* flugzeuggestützt, kursiv: <strong>in</strong> Vorbereitung (Auswahl)<br />

Im Gegensatz zu Photographien ist die geometrische<br />

Auflösung von digitalen Scannerdaten<br />

e<strong>in</strong>deutig als die Kantenlänge der kle<strong>in</strong>sten Bilde<strong>in</strong>heiten<br />

= Pixel def<strong>in</strong>iert (Tab. 6). Die „Erkennbarkeit“<br />

von Oberflächen wird somit zunächst durch deren<br />

Ausdehnung begrenzt. E<strong>in</strong>e Differenzierung <strong>in</strong>nerhalb<br />

dieser Fläche ist nicht möglich.<br />

Wenngleich <strong>in</strong> Zukunft Satellitenbilddaten mit deutlich<br />

höherer Auflösung von kommerziellen Anbietern<br />

auf den Markt kommen sollen (Tab. 6, kursiv),<br />

bleibt diese grundsätzliche E<strong>in</strong>schränkung bestehen.<br />

E<strong>in</strong> Vergleich des Auflösungsvermögens von Photographien<br />

und Rasterdaten ist aufgrund der grundlegend<br />

unterschiedlichen Aufnahmetechniken<br />

strenggenommen nicht statthaft. Um das Verhältnis<br />

annähernd veranschaulichen zu können, bietet J.<br />

Albertz (1991) e<strong>in</strong>e maßstabsabhängige Möglichkeit<br />

zum Umrechnen der Bildauflösung <strong>in</strong> das Pixelmaß<br />

an:<br />

Auflösung [m/Lp] = 2,8 x Auflösung [m/Pixel]<br />

Schon aus e<strong>in</strong>er ger<strong>in</strong>gen Filmauflösung (20<br />

Lp/mm) e<strong>in</strong>es sehr kle<strong>in</strong>maßstäbigen Luftbildes<br />

(1:50.000) resultiert damit e<strong>in</strong>e geometrische Auflösung<br />

von 0,9 m/Pixel. Bei e<strong>in</strong>em mittleren Maßstab<br />

von 1:10.000 und e<strong>in</strong>er Auflösung des Filmmaterials<br />

von 30 Lp/mm ergibt sich e<strong>in</strong> Pixeläquivalent von<br />

0,1 m.<br />

Dieses Abschätzverfahren verdeutlicht, dass die<br />

geometrische Auflösung von Scannerdaten stets<br />

deutlich ger<strong>in</strong>ger als die herkömmlicher analoger<br />

Luftbilder se<strong>in</strong> muss. Dieser Nachteil kann <strong>für</strong> verschiedene<br />

Anwendungen durch die spektrale Auflösung<br />

von multispektralen Scannerdaten aufgewogen<br />

werden. Sie variiert nach Sensoren mit Anzahl<br />

und Bandbreite der Spektralkanäle.<br />

Oberflächen können durch die spezifische Information<br />

e<strong>in</strong>zelner Wellenbereiche oder durch<br />

Komb<strong>in</strong>ation mehrerer Kanäle <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er spektralen<br />

Signatur isoliert werden. Die spezifischen<br />

Reflexionseigenschaften von Oberflächen dienen<br />

so der Differenzierung der Flächennutzungsformen.<br />

Maßstab<br />

<strong>Flächenversiegelung</strong> <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen 2000<br />

Der Maßstab analoger Bilddaten resultiert aus der<br />

Brennweite des Objektivs und der Flughöhe über<br />

der Erdoberfläche.<br />

Maßstab =<br />

Brennweite<br />

Flughöhe<br />

Da bei Aufnahmen aus dem Flugzeug die Flughöhe<br />

nur annähernd konstant ist, variiert der Bildmaßstab<br />

zwischen den E<strong>in</strong>zelaufnahmen. Innerhalb e<strong>in</strong>es<br />

Bildes schwankt er aufgrund der Reliefenergie, der<br />

Maßstab nimmt mit der Höhe des Geländes zu.<br />

Auch bei den Senkrechtaufnahmen kommt es zu<br />

Abweichungen der Aufnahmerichtung von der Lotrechten,<br />

was ebenfalls zur maßstäbigen Verzerrung<br />

führt. Aus diesem Grund werden Maßstäbe <strong>in</strong> Luftbildern<br />

lediglich gerundet angegeben. Neben dem<br />

Auflösungsvermögen des verwendeten Filmmaterials<br />

bee<strong>in</strong>flusst der Bildmaßstab <strong>in</strong> hohem Maße die<br />

Erkennbarkeit von Objekten. Er ist vor dem Bildflug<br />

der Zweckbestimmung anzupassen.<br />

Für planerische, geowissenschaftliche Fragestellungen<br />

s<strong>in</strong>d Bildmaßstäbe zwischen 1:50.000<br />

und 1:10.000 üblich. Für detailliertere Bild<strong>in</strong>terpretationen<br />

und <strong>für</strong> Vermessungszwecke können durchaus<br />

kle<strong>in</strong>ere Bildmaßstäbe erforderlich se<strong>in</strong>.<br />

Der relevante Kartiermaßstab <strong>für</strong> visuelle Luftbildauswertungen<br />

kann mit 1:25.000 bis 1:1.000<br />

angegeben werden.<br />

Die rechnergestützte Verarbeitung digitaler Bilddaten<br />

bedarf naturgemäß ke<strong>in</strong>er Angabe des Bearbeitungsmaßstabes.<br />

Während bei der visuellen Erfassung<br />

von Bild<strong>in</strong>halten der Bildmaßstab limitierend<br />

wirkt, erfolgt die Berechnung von digitalen Bilddaten<br />

auf Pixelbasis.<br />

Gleichwohl ist die maßstäbige Komponente <strong>für</strong> die<br />

Bearbeitung von Rasterdaten durchaus zu beachten.<br />

Sollen die Ergebnisse nicht nur statistischer<br />

Natur se<strong>in</strong>, müssen sie dem Anwender zum Verständnis<br />

des räumlichen Kontexts zur Verfügung<br />

gestellt werden. Die geometrische Auflösung begrenzt<br />

zunächst die Abbildung struktureller Details.<br />

Der <strong>in</strong>haltlichen Differenzierung werden Grenzen<br />

durch die spektrale Information der Bilddaten gesetzt.<br />

Dementsprechend ist e<strong>in</strong> Maßstab der Darstellung<br />

zu wählen, welcher auf die räumliche und<br />

spektrale Auflösung der Bilddaten abgestimmt ist.<br />

Letztendlich ist es dem Bearbeiter überlassen den<br />

maßstäbigen Gültigkeitsbereich <strong>in</strong> Abhängigkeit von<br />

der Fragestellung anzugeben. Die <strong>in</strong> Tabelle 7<br />

angegebenen Zielmaßstäbe geben e<strong>in</strong>e Orientierung.<br />

Schriftenreihe Nr. 46<br />

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