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Flächenversiegelung in Thüringen - Thüringer Landesanstalt für ...

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<strong>Flächenversiegelung</strong> <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen 2000<br />

• Komb<strong>in</strong>ation mehrerer Spektralkanäle kann<br />

Details hervortreten lassen und der Reduzierung<br />

überflüssiger Information dienen.<br />

• Berechnung e<strong>in</strong>es Vegetations<strong>in</strong>dex auf Basis<br />

des sichtbaren Rot und des nahen Infrarot. Er<br />

lässt e<strong>in</strong>en Rückschluss auf den Versiegelungsgrad<br />

zu.<br />

• Komb<strong>in</strong>ation multisensoraler Daten (z. B. multispektrale<br />

D. mit höherauflösenden panchromatischen<br />

D.) zum Zweck e<strong>in</strong>er verbesserten Bildausgabe.<br />

• Komb<strong>in</strong>ation multitemporaler Daten zur Identifizierung<br />

von Landschaftsveränderungen.<br />

Die Verfahren der Multispektral-Klassifikation<br />

bedienen sich der <strong>in</strong> verschiedenen spektralen<br />

Kanälen vorliegenden Informationen. Ziel der Klassifikation<br />

ist es, durch Komb<strong>in</strong>ation der Messwerte<br />

die Pixel so zu gruppieren, dass sie namentlich zu<br />

bezeichnende Ersche<strong>in</strong>ungen der Erdoberfläche<br />

repräsentieren.<br />

Der spektralen Klassifikation liegt die Idealvorstellung<br />

zugrunde, dass die gegene<strong>in</strong>ander aufgetragenen<br />

Messwerte ähnlicher Oberflächen <strong>in</strong>nerhalb<br />

e<strong>in</strong>es zwei- bis mehrdimensionalen Merkmalsraums<br />

Lageschwerpunkte bilden. Im dreidimensionalen<br />

Raum nehmen sie dann die Form e<strong>in</strong>er mehr<br />

oder weniger diffusen Punktwolke an. Durch Klassifikation<br />

werden die Grenzen der Klassen def<strong>in</strong>iert.<br />

Ob e<strong>in</strong>e Pixelfläche der korrekten Klasse zugeordnet<br />

wird, hängt von der relativen Lage im Merkmalsraum,<br />

der gewählten Klassenweite und <strong>in</strong> besonderem<br />

Maße vom Klassifikationsverfahren ab.<br />

In Anbetracht der nahezu unüberschaubaren Vielzahl<br />

der Verfahrenswege wird hier nicht der Versuch<br />

unternommen, e<strong>in</strong>e vollständige Übersicht der<br />

Klassifikationsmethoden zu geben. Es werden statt<br />

dessen Standardverfahren skizziert.<br />

Bei der unüberwachten Klassifikation werden die<br />

Messwerte ähnlicher Ausprägung mittels Cluster-<br />

Analyse gruppiert. Auf die Klassenbildung wird<br />

außer durch die Wahl der konkreten Algorithmen<br />

ke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss genommen. Der Bearbeiter kann<br />

aus den Ergebnissen ableiten, ob der von ihm angestrebte<br />

Differenzierungsgrad zu erreichen ist oder<br />

<strong>in</strong>wiefern sich die gewünschte Objektkategorie<br />

ihrerseits <strong>in</strong> Unterklassen gliedert. Da dieses automatisierte<br />

Klassifikationsverfahren relativ schnell zu<br />

rechnen ist, kann es daher nützlich se<strong>in</strong>, es weitergehenden<br />

Klassifikationen vorzuschalten.<br />

Bei überwachten Klassifikationen wird durch die<br />

Auswahl geeigneter Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsgebiete, die <strong>für</strong> die<br />

gewünschten Klassen <strong>in</strong> spektraler H<strong>in</strong>sicht repräsentativ<br />

se<strong>in</strong> müssen, e<strong>in</strong>e Klassenbildung gesteu-<br />

Schriftenreihe Nr. 46<br />

ert. Die Flächennutzung dieser Übungsgebiete kann<br />

aus Kartenmaterial, Luftbild- oder Geländekartierungen<br />

entnommen werden. Die Daten der selektierten<br />

Pixel werden als charakteristisch <strong>für</strong> die betreffende<br />

Klasse behandelt und s<strong>in</strong>d Grundlage <strong>für</strong><br />

die eigentliche Klassifikation.<br />

• Beim Verfahren der nächsten Nachbarschaft<br />

(M<strong>in</strong>imum Distance) werden die Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gswerte<br />

je Klasse und Spektralkanal gemittelt. Für alle<br />

Pixel der auszuwertenden Szene wird der kürzeste<br />

Abstand zu e<strong>in</strong>em der Mittelwerte errechnet<br />

und dann der entsprechenden Klasse zugeschlagen.<br />

• Beim Quader-Verfahren (Parallelepiped) werden<br />

anhand der Referenzwerte die Ober- und Untergrenzen<br />

der Klassen def<strong>in</strong>iert. Im dreidimensionalen<br />

Merkmalsraum entstehen so Quader.<br />

Bei verfe<strong>in</strong>erten Verfahren dieses Typs resultieren<br />

komplexere Klassenstrukturen. Fällt e<strong>in</strong><br />

Wert <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>e der Klassen, bleibt das betreffende<br />

Pixel der Bildszene unklassifiziert.<br />

• Wird das Verfahren der größten Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />

(Maximum-Likelihood) angewandt, geht<br />

man von e<strong>in</strong>er Gauß’schen Normalverteilung<br />

der Messwerte um den Klassenmittelpunkt aus.<br />

D. h., dass schon die Statistiken der Referenzflächen<br />

e<strong>in</strong>e annähernde Normalverteilung der<br />

Grauwerte aufweisen müssen. Aus den Lage-<br />

und Streuungsparametern der Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsmesswerte<br />

wird <strong>für</strong> jede Klasse e<strong>in</strong>e Wahrsche<strong>in</strong>lichkeitsfunktion<br />

abgeleitet. Im zweidimensionalen<br />

Raum werden die Klassen durch<br />

ellipsenförmige Isol<strong>in</strong>ien mit vom Mittelpunkt<br />

abnehmender Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit abgebildet.<br />

Bei e<strong>in</strong>er bi-/multitemporalen Klassifikation werden<br />

Daten mit unterschiedlichem Aufnahmezeitpunkt<br />

berechnet. Ziele dieses Ansatzes können se<strong>in</strong>,<br />

veränderliche Oberflächen (landwirtschaftliche<br />

Nutzung) zu differenzieren oder Landschaftsveränderungen<br />

(z. B. mit Versiegelung) aufzudecken.<br />

Die Hierarchische Klassifikation unterscheidet sich<br />

von den vorhergehenden dadurch, dass das Ergebnis<br />

schrittweise durch e<strong>in</strong>e Folge von E<strong>in</strong>zelentscheidungen<br />

gewonnen wird. Durch Bildung von<br />

häufig nur zwei Klassen entstehen jeweils neue<br />

Datenebenen, die anschließend weiter ausgewertet<br />

werden.

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