Flächenversiegelung in Thüringen - Thüringer Landesanstalt für ...
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5.1.3. Informationsquellen<br />
Flächenerhebung nach Art der tatsächlichen<br />
Nutzung<br />
Auf der Grundlage des Gesetzes über Agrarstatistiken<br />
8 werden bundesweit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Turnus von 4<br />
Jahren Flächenerhebungen nach Art der tatsächlichen<br />
Nutzung vorgenommen. Dazu werden die<br />
Liegenschaftskataster gemäß Nutzungsartenkatalog<br />
der Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft der Vermessungsverwaltungen<br />
der Länder (AdV) auf Geme<strong>in</strong>debasis<br />
ausgewertet. Im folgenden werden diese Daten<br />
auch verkürzt als statistische Flächenerhebung bezeichnet.<br />
Tab. 10: Kategorien der Flächenerhebung nach Art<br />
der tatsächlichen Nutzung<br />
HAUPTKATEGORIE UNTERKATEGORIE<br />
1 Gebäude- u. Freifläche<br />
2 Betriebsfläche<br />
3 Erholungsfläche<br />
Straße<br />
4 Verkehrsfläche Weg<br />
Platz<br />
Moor<br />
5 Landwirtschaftsfläche<br />
Heide<br />
6 Waldfläche<br />
7 Wasserfläche<br />
Flächen anderer Nut- Friedhof<br />
8<br />
zung Unland<br />
Bodenfläche gesamt<br />
Für Thür<strong>in</strong>gen lagen die statistischen Flächenerhebungen<br />
mit Stand 31.12.92 und 31.12.96 vor 9+10 .<br />
Die veröffentlichten Berichte weisen 8 Haupt- und 7<br />
Unterkategorien aus 11 (s. Tab. 11). Damit ist die<br />
Differenzierung der amtlichen Daten vergleichsweise<br />
grob. Der Vorteil dieser Daten liegt vielmehr <strong>in</strong><br />
ihrer katasterscharfen Flächenbilanz je Nutzungstyp<br />
und Geme<strong>in</strong>de.<br />
Biotop- und Nutzungstypenkartierung (BNK)<br />
Im Auftrag des Thür<strong>in</strong>ger M<strong>in</strong>isteriums <strong>für</strong> Landwirtschaft<br />
Naturschutz und Umwelt (TMLNU) führte die<br />
TLU <strong>in</strong> den Jahren 1995 bis 1997 e<strong>in</strong>e Biotoptypen-<br />
und Nutzungstypenkartierung (BNK) durch.<br />
Der Anspruch e<strong>in</strong>er landesweiten Erhebung war<br />
h<strong>in</strong>sichtlich Kosten-, Zeitaufwand und <strong>in</strong>haltlicher<br />
Differenzierung nur durch e<strong>in</strong>e Luftbild<strong>in</strong>terpretation<br />
möglich. Da bei dieser Kartierung der Schwerpunkt<br />
deutlich auf dem Vegetations-/Naturschutzaspekt<br />
8 Gesetz über Agrarstatistiken <strong>in</strong> der Fassung v. 23.9.1991<br />
9 Thür<strong>in</strong>ger Landesamt <strong>für</strong> Statistik, 1993<br />
10 Thür<strong>in</strong>ger Landesamt <strong>für</strong> Statistik, 1997<br />
11 Das Landesamt <strong>für</strong> Statistik verwaltet rd. 70 Unterkategorien (z. B. Betriebsfläche:<br />
Abbauland, A.-Sand, A.-Kies, u. a. m.)<br />
<strong>Flächenversiegelung</strong> <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen 2000<br />
liegen sollte, kamen Color-Infrarot-Luftbilder aus<br />
Befliegungen der Jahre 1993/94 zum E<strong>in</strong>satz.<br />
Die drei ausführenden Firmen wurden beauftragt,<br />
die Interpretationsergebnisse digital umzusetzen.<br />
Der Aufnahmemaßstab beträgt 1:10.000, die geometrische<br />
Referenz wurde durch die Topographische<br />
Karte 1: 10.000 (TK10/AS) gegeben. Der TLU<br />
liegen digitale Ergebniskarten (ohne Biosphärenreservat<br />
Rhön 12 ) im Arc/INFO-Format mit entsprechenden<br />
Datenbanken vor.<br />
Die auf dem Luftbild erkennbaren Biotop- und Nutzungstypen<br />
wurden als Fläche, L<strong>in</strong>ie oder Punkt<br />
erfasst und digitalisiert. Die Objekte mussten<br />
schließlich anhand e<strong>in</strong>es von der TLU aus der Bundessystematik<br />
13 abgeleiteten Interpretationsschlüssels<br />
(unveröffentlicht) codiert werden (Tab. 12). Die<br />
Belegung des 4-stelligen Typcodes war b<strong>in</strong>dend,<br />
die der 4 Zusatzfelder optional.<br />
Der Interpretationsschlüssel umfasst mehr als 200<br />
Hauptcodes, als Anlage 2 ist e<strong>in</strong>e Liste mit Beschreibungen<br />
der Biotop- und Nutzungstypen beigefügt.<br />
Schwierigkeiten bei der Nutzung dieser Daten h<strong>in</strong>sichtlich<br />
der <strong>Flächenversiegelung</strong> ergeben sich aus<br />
der Schwerpunktsetzung der Kartierung auf naturschutzfachliche<br />
Fragestellungen: Das Wegenetz ist<br />
<strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> Ortslagen nicht vollständig. Die<br />
Kartierung der Siedlungsflächen erfolgte vergleichsweise<br />
grob, da zeitgleich die gesonderte<br />
Dorfbiotopkartierung durchgeführt wurde.<br />
Dieser landesweite Datenbestand wurde wegen des<br />
großen Aufnahmemaßstabes bei gleichzeitig hoher<br />
<strong>in</strong>haltlicher Differenzierung als die wesentliche Arbeitsgrundlage<br />
<strong>für</strong> die Studie verwendet. Gel<strong>in</strong>gt es,<br />
die hohe räumliche Auflösung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e flächenspezifische<br />
Aussage zur <strong>Flächenversiegelung</strong> umzusetzen,<br />
s<strong>in</strong>d Ergebnisdarstellungen <strong>für</strong> beliebige Räume<br />
Thür<strong>in</strong>gens möglich!<br />
12<br />
Das Biosphärenreservat Rhön war zu diesem Zeitpunkt<br />
noch nicht bearbeitet.<br />
13<br />
Bundesamt <strong>für</strong> Naturschutz, 1995<br />
Schriftenreihe Nr. 46<br />
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