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Flächenversiegelung in Thüringen - Thüringer Landesanstalt für ...

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<strong>Flächenversiegelung</strong> <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen 2000<br />

2.3. Wirkungen der <strong>Flächenversiegelung</strong><br />

im Ökosystem<br />

Das natürliche Zusammenwirken der Umweltmedien<br />

Boden, Wasser, Klima, Pflanzen- und Tierwelt<br />

wird durch Versiegelung e<strong>in</strong>geschränkt oder unterbunden<br />

und damit der Naturhaushalt gestört.<br />

Die wechselseitigen Beziehungen der Geofaktoren<br />

im Ökosystem erschwert e<strong>in</strong>e überschauende Darstellung<br />

der negativen Folgen der <strong>Flächenversiegelung</strong>.<br />

Aus Tabelle 1 geht die Wirkungsrichtung <strong>in</strong><br />

Bezug auf jeweils e<strong>in</strong>en Geofaktor hervor. Als Auswirkungen<br />

s<strong>in</strong>d die mehr oder weniger wahrnehmbaren<br />

Veränderungen bezogen auf die Geofaktoren<br />

aufgeführt.<br />

Neben den <strong>in</strong> der Übersicht dargestellten Auswirkungen<br />

s<strong>in</strong>d auch Folgewirkungen zu beachten,<br />

welche sich aus Versiegelungen ergeben. Zu nennen<br />

s<strong>in</strong>d etwa der Ausbau von Kläranlagen und der<br />

Bau von Regenrückhaltebecken, die ihrerseits zur<br />

<strong>Flächenversiegelung</strong> beitragen.<br />

Als Beispiele negativer ökonomischer Auswirkungen<br />

soll der Verlust land- und forstwirtschaftlicher<br />

Tab. 1: Wirkungen der <strong>Flächenversiegelung</strong> auf Geofaktoren<br />

Geofaktor Auswirkung<br />

Schriftenreihe Nr. 46<br />

Nutzfläche und e<strong>in</strong> ggf. notwendiger Ausbau der<br />

Kanalisation genügen.<br />

Die Bee<strong>in</strong>trächtigung der o. g. Geofaktoren m<strong>in</strong>dert<br />

die Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes. E<strong>in</strong>e<br />

nachteilige Wirkung <strong>für</strong> den Menschen ist damit<br />

mittelbar durch den fortschreitenden Verlust der<br />

Lebensgrundlagen zu verzeichnen. Die zunehmende<br />

Versiegelung des Wohnumfeldes wirkt demgegenüber<br />

unmittelbar negativ auf das Wohlbef<strong>in</strong>den<br />

(gesundheitliche und ästhetische Aspekte) der<br />

Anwohner und drückt sich nicht zuletzt im Trend zur<br />

Suburbanisierung aus.<br />

Alle<strong>in</strong> die Begrenztheit der Bodenressource zw<strong>in</strong>gt zur<br />

Verm<strong>in</strong>derung der Neuversiegelung und zu Entsiegelungen.<br />

Neben Flächen-/Bodenverlust s<strong>in</strong>d negative<br />

Wirkungen auf den Menschen und den Naturhaushalt<br />

zu verzeichnen<br />

Boden geht verloren<br />

Lebensraum <strong>für</strong> Flora u. Fauna geht verloren<br />

Boden<br />

Nährstoffumwandlung, -freisetzung und -speicherung werden unterbunden<br />

Wasserspeicherung und -regulierung wird unterbunden<br />

Filterung und Pufferung von Schadstoffen bleibt aus<br />

Grundwasserneubildung wird gestört<br />

Wasser Hochwassergefahr an Fließgewässern nimmt zu<br />

Belastung von Fließ- und Stillgewässern durch Schmutzfracht nimmt zu<br />

Verlust von Grünpflanzen wirkt sich negativ auf Sauerstoffproduktion, Staubfilterung<br />

Klima<br />

und Regulation von Luftfeuchte/Lufttemperatur aus<br />

Aufheizung <strong>in</strong> Abhängigkeit von Oberflächenmaterialen und Bebauungsstruktur<br />

Flora/Fauna Habitate werden isoliert, zerschnitten oder vernichtet<br />

2.4. Quantitative und qualitative Eigenschaften versiegelter Flächen<br />

Ehe der E<strong>in</strong>satz von Verfahren zur Erhebung der<br />

<strong>Flächenversiegelung</strong> erörtert werden kann, ist es<br />

notwendig den Gegenstand der Erhebung -die<br />

versiegelte Fläche- e<strong>in</strong>gehender zu kennzeichnen.<br />

Die <strong>Flächenversiegelung</strong> weist e<strong>in</strong>e quantitative und<br />

e<strong>in</strong>e qualitative Komponente auf.<br />

Der quantitative Aspekt der Versiegelung wird durch<br />

den Versiegelungsgrad (VG) bezeichnet, welcher<br />

den Anteil versiegelter Fläche an e<strong>in</strong>er Bezugsfläche<br />

ausdrückt. Der VG kann über Prozentwerte<br />

oder gestaffelt nach Versiegelungsklassen angege-<br />

ben werden. Durch Vernachlässigung der Versiegelungsqualität<br />

(s. u.) wird die Erfassung auf e<strong>in</strong>e Ja-<br />

Ne<strong>in</strong>-Entscheidung reduziert. Ziele e<strong>in</strong>er solchen<br />

Versiegelungsbilanzierung können se<strong>in</strong>:

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