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Flächenversiegelung in Thüringen - Thüringer Landesanstalt für ...

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<strong>Flächenversiegelung</strong> <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen 2000<br />

So ermöglicht die Auswertung von Luftbildmaterial<br />

die Aufnahme von bebauten, versiegelten, und<br />

heterogen-teilversiegelten Flächen. Außerdem ist<br />

teilweise e<strong>in</strong>e Trennung von teil- und vollversiegelnden<br />

Oberflächen möglich. Darüber h<strong>in</strong>aus ist<br />

sie unentbehrlich <strong>für</strong> die flächenhafte Aufnahme der<br />

sog. Gunstfaktoren wie Wasserflächen und Vegetation.<br />

Schließlich kommt die visuelle Bildauswertung <strong>für</strong><br />

die Vorerkundung der Geländeaufnahmen zur Anwendung,<br />

die e<strong>in</strong>e Kartierung weiterer qualitativer<br />

Merkmale der versiegelten Flächen zum Ziel haben.<br />

Dementsprechend kommt der Geländekartierung<br />

e<strong>in</strong>e verb<strong>in</strong>dliche Aufnahme der qualitativen Merkmale<br />

versiegelter Flächen zu.<br />

Insbesondere die über die Differenzierung von<br />

versiegelten Flächen h<strong>in</strong>ausgehenden Informationen<br />

wie Belag- und Entwässerungsart können<br />

i. d. R. nur vor Ort erhoben werden.<br />

• Satellitenbilddaten scheiden <strong>für</strong> die Erhebung<br />

qualitativer Versiegelungsmerkmale weitestgehend<br />

aus.<br />

• Durch Luftbild<strong>in</strong>terpretation ist e<strong>in</strong>e Trennung<br />

von teil zu vollversiegelten Flächen z. T. zu erreichen.<br />

Heterogen teilversiegelte E<strong>in</strong>heiten und<br />

Gunstfaktoren s<strong>in</strong>d zu erfassen.<br />

• E<strong>in</strong>e differenzierte Aufnahme qualitativer Eigenschaften<br />

versiegelter Flächen ist durch e<strong>in</strong>e<br />

Geländekartierung zu leisten.<br />

4.4.3. Weitere Aspekte der Eignung<br />

Lagegenauigkeit der zu erhebenden Daten<br />

E<strong>in</strong>e 100%ige Lagepräzision abzubildender Objekte<br />

ist e<strong>in</strong>e Illusion. Die Lagegenauigkeit beruht letztlich<br />

auf e<strong>in</strong>er Konvention. E<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zuhaltender Grenzwert<br />

wird <strong>in</strong> Bezug auf e<strong>in</strong>en Maßstab def<strong>in</strong>iert. Bei thematischen<br />

Abbildungen wird dieser Grenzwert den<br />

Nutzeransprüchen angepasst. Schließlich kommt es<br />

vor, das Objekte <strong>in</strong> verzerrte Kartengrundlagen (z.<br />

B. analoge Flurkarten) e<strong>in</strong>gepasst werden müssen.<br />

Da es sich bei der digitalen Bildverarbeitung um<br />

e<strong>in</strong>e Analyse der Pixel<strong>in</strong>formation handelt, entspricht<br />

die Lagegenauigkeit der Ergebnisse im<br />

Raum denen der Pixelfläche. Über Passpunkte wird<br />

die Szene <strong>in</strong> das geodätischen Koord<strong>in</strong>atensystem<br />

e<strong>in</strong>gepasst und die relative Lage der Bildpunkte<br />

zue<strong>in</strong>ander durch e<strong>in</strong>e geometrische Transformation<br />

korrigiert.<br />

Für die Satellitenbilder wird gewöhnlich Subpixel-<br />

Genauigkeit erreicht. Die Verortung von Oberflächen<br />

spielt also nur unterhalb des Zielmaßstabes (<<br />

1:25.000) e<strong>in</strong>e Rolle und wird dann durch die Pixelausdehnung<br />

limitiert.<br />

Die komplexen geometrischen Verzerrungen, die<br />

sich bei Aufnahmen durch flugzeuggestützte Systeme<br />

ergeben, s<strong>in</strong>d nur schwer zu kontrollieren. So<br />

Schriftenreihe Nr. 46<br />

verbleiben Lageungenauigkeiten, die besonders im<br />

Bereich des Zeilenrandes bis auf e<strong>in</strong> mehrfaches<br />

der Pixelgröße anwachsen können. Diese geometrischen<br />

Abweichungen s<strong>in</strong>d also auch im Bereich<br />

des Zielmaßstabes zu berücksichtigen.<br />

Die Umsetzung der Bild<strong>in</strong>formation <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Kartenebene<br />

erfolgt bei der visuellen Bildauswertung <strong>in</strong><br />

unterschiedlicher Weise. Werden die Grenzen der<br />

Kartiere<strong>in</strong>heiten erst auf Transparente gezeichnet<br />

und anschließend <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Karte übertragen, treten<br />

<strong>in</strong> Abhängigkeit vom Verfahren die höchsten Verzeichnungsfehler<br />

auf. Wird als transparente Zeichengrundlage<br />

e<strong>in</strong>e Karte verwendet, kann der<br />

Übertragungsfehler e<strong>in</strong>geschränkt werden. E<strong>in</strong>e<br />

weitere Möglichkeit besteht dar<strong>in</strong>, die Geometrien<br />

zu scannen und mittels Bildverarbeitung zu entzerren.<br />

Es treten ke<strong>in</strong>e zusätzlichen Verzerrungen auf,<br />

wenn die Ergebnisse <strong>in</strong> die Geometrien bestehender<br />

thematischer Karten e<strong>in</strong>gefügt werden können.<br />

Werden Orthophotos ausgewertet, wird die Lagegenauigkeit<br />

der Bild<strong>in</strong>formation durch die Güte der<br />

geometrischen Entzerrung bestimmt.<br />

Höchsten Ansprüchen wird die Stereomessung<br />

anhand analoger Bildpaare mittels analytischer<br />

Auswertesysteme gerecht. Dieses Verfahren ist<br />

jedoch nur unter der Voraussetzung s<strong>in</strong>nvoll, wenn<br />

den Luftbildern exakte Passpunkte zu entnehmen<br />

s<strong>in</strong>d. Dies wird u. a. durch Signale erreicht, die vor<br />

dem Bildflug im Gelände angebracht wurden. Deren<br />

Koord<strong>in</strong>aten können mittels Aerotriangulation ermittelt<br />

werden.<br />

Die Stereomessung wird relevant, wenn die Versiegelungserhebung<br />

(z. B. zum Zweck e<strong>in</strong>er Bemessung<br />

der Abwassergebühren) parzellenscharf erfolgen<br />

muss.<br />

Die durch die Geländekartierung zu erreichenden<br />

Genauigkeiten s<strong>in</strong>d im wesentlichen von der Kartengrundlage<br />

abhängig, da die Kartiere<strong>in</strong>heiten<br />

denen der Karte angepasst se<strong>in</strong> sollten. Die Eigenschaften<br />

der versiegelten Flächen werden als Code<br />

oder <strong>in</strong> Textform auf die Kartiere<strong>in</strong>heit zu beziehen<br />

se<strong>in</strong>. Sollen E<strong>in</strong>zelflächen freihändig e<strong>in</strong>getragen<br />

werden, ist natürlich mit relativ (im Kartenmaßstab)<br />

großen Lage- und Geometriefehlern zu rechnen.

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