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Flächenversiegelung in Thüringen - Thüringer Landesanstalt für ...

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18<br />

<strong>Flächenversiegelung</strong> <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen 2000<br />

Für die Darstellung von Bilddaten als kartographische<br />

Ausgabe (Satellitenbildkarte) sollte<br />

überdies die Pixelstruktur berücksichtigt werden.<br />

Bei e<strong>in</strong>er Abbildung dieser Bildelemente <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Tab. 6: Aussagemaßstab und Maßstab der Bildausgabe <strong>für</strong> ausgewählte Sensoren<br />

Schriftenreihe Nr. 46<br />

Ausgabegröße von 0,2 - 0,3 mm wird die störende<br />

Wirkung der Pixelumrisse unterdrückt. In Tabelle 7<br />

s<strong>in</strong>d die entsprechenden Relationen anhand aus<br />

gewählter Sensoren dargestellt.<br />

Sensor Bodenauflösung Zielmaßstab Karte (ca. 0,3 mm/ P)<br />

Landsat-TM 30m ≤ 1:50.000 1:100.000<br />

SPOT-XS 20m ≤ 1:50.000 (1:25.000) 1:50.000 - 1:100.000<br />

Flugzeugscannerdaten ≤ 10m (≤ 20m) * ≤ 1:10.000 (1:5.000) 1:5.000 - 1:50.000<br />

* <strong>in</strong> Abhängigkeit von der Flughöhe und System, Quelle: verschiedene Autoren<br />

Objekteigenschaften<br />

Als dritte Komponente s<strong>in</strong>d die Eigenschaften und<br />

räumlichen Lagebeziehungen von Objekten/Oberflächen<br />

zu nennen. Die Erkennbarkeit wird<br />

über die räumliche Ausdehnung der Objekte im<br />

Verhältnis zur Auflösung der Bildmaterialien begrenzt.<br />

Zusätzlich wird die Identifizierbarkeit durch<br />

Helligkeits- und Farbkontrast modifiziert.<br />

Dem Betrachter photographischer Abbildungen<br />

erschließen sich die Bild<strong>in</strong>halte nicht zuletzt durch<br />

die räumliche Anordnung der Objekte. So wird e<strong>in</strong>e<br />

Wasserfläche erst durch ihre spezifische Ausprägung<br />

zu e<strong>in</strong>em Fluss oder See.<br />

Entscheidend <strong>für</strong> die Versiegelungsanalyse ist der<br />

Aspekt der vertikalen Überdeckung potentiell versiegelter<br />

Flächen durch die Vegetation. Bei stereoskopischer<br />

Auswertung von analogen Luftbildpaaren<br />

kann dieser Effekt z. T. kompensiert werden.<br />

Im Gegensatz zu dieser visuellen Kategorisierung<br />

ist das „masch<strong>in</strong>elle Erkennen“ von Strukturen<br />

anhand digitaler Bild<strong>in</strong>formationen kompliziert.<br />

E<strong>in</strong>zelne Flächenelemente bilden Oberflächen ab,<br />

die aufgrund ihrer spekralen Information zunächst<br />

als z. B. überbaut klassifiziert werden müssen.<br />

Durch Abbildung des Analyseergebnisses fügen sie<br />

sich durch ihre Raumlage z. B. zu e<strong>in</strong>er Siedlung<br />

zusammen. Strukturen mit heterogenen Oberflächen<br />

(z. B. Industriegebiet) können <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>geschränktem Maße durch räumliche Relationen<br />

(Textur) mehrerer Pixel differenziert werden.<br />

Aufnahmezeitpunkt<br />

• Die unter Kap. 4.1 erwähnten atmosphärischen<br />

Störe<strong>in</strong>flüsse (selektive Absorption, Streuung,<br />

Bewölkung) lassen sich durch Aufnahmen e<strong>in</strong>grenzen,<br />

die an wolken- und dunstfreien Tagen<br />

durchgeführt werden. Diese Bed<strong>in</strong>gungen treten<br />

vorwiegend an strahlungsreichen Sommertagen<br />

auf.<br />

• Demgegenüber kann e<strong>in</strong> Aufnahmezeitpunkt<br />

außerhalb der Vegetationsperiode s<strong>in</strong>nvoll se<strong>in</strong>.<br />

Der Abschirmungseffekt durch die Vegetation<br />

kann so beschränkt und die Detailerkennung <strong>für</strong><br />

Versiegelungsanalysen erhöht werden.<br />

• Um den Anteil beschatteter Flächen zu m<strong>in</strong>imieren,<br />

ist e<strong>in</strong>e Aufnahme zum Zeitpunkt des Sonnenhöchststandes<br />

anzustreben.<br />

E<strong>in</strong> entscheidender Vorteil der flugzeuggestützten<br />

Aufnahme liegt <strong>in</strong> dem Umstand begründet, dass<br />

der Aufnahmezeitpunkt frei gewählt und damit der<br />

gewünschten Witterung angepasst werden kann.<br />

Optimale Bed<strong>in</strong>gungen i. o. S. herrschen <strong>in</strong> Mitteleuropa<br />

relativ selten vor. Vor diesem H<strong>in</strong>tergrund<br />

wird der deutliche Vorteil e<strong>in</strong>er zeitlich regelmäßigen<br />

Aufnahme von Satellitenbildern (s. u.) relativiert.<br />

Zeitliche Auflösung des Bildmaterials<br />

Die Analyse von Entwicklungen der Flächennutzung<br />

(Monitor<strong>in</strong>g) erfordert vergleichbare Flächen<strong>in</strong>formationen<br />

<strong>für</strong> unterschiedliche Zeitpunkte. Bezogen<br />

auf die <strong>Flächenversiegelung</strong> kann dies z. B. die<br />

Auswertung der Flächen<strong>in</strong>anspruchnahme <strong>für</strong> e<strong>in</strong>en<br />

Siedlungsraum oder die Erfolgskontrolle nach Entsiegelungsmaßnahmen<br />

be<strong>in</strong>halten. Die Trägersatelliten<br />

der Fernerkundungssensoren bewegen sich<br />

auf def<strong>in</strong>ierten Erdumlaufbahnen. Die Bahnparameter<br />

s<strong>in</strong>d so gewählt, dass die Erdoberfläche wiederholt<br />

durch Aufnahmen abgedeckt wird. Landsat 5<br />

liefert Daten z. B. mit e<strong>in</strong>er festen Repititionsrate<br />

von 16 Tagen. Unter der Voraussetzung störungsfreier<br />

Aufnahmen wird so die Auswertung multitemporaler<br />

Satellitenbilddaten auch <strong>für</strong> kurze Zeitspannen<br />

ermöglicht.<br />

Selbstverständlich kann es <strong>für</strong> verschiedene Fragestellungen<br />

ausreichend se<strong>in</strong>, Entwicklungen anhand<br />

archivierter Luftbildaufnahmen (sofern <strong>für</strong> das Untersuchungsgebiet<br />

vorhanden) auszuwerten. Im<br />

Gegensatz zu Satellitenbildern ist jedoch die Vergleichbarkeit<br />

des Bildmaterials h<strong>in</strong>sichtlich Qualität<br />

und Maßstab u. U. e<strong>in</strong>geschränkt. Es kann überdies<br />

davon ausgegangen werden, dass Entwicklungstrends<br />

überwiegend <strong>in</strong> Bezug auf die Ist-<br />

Situation zu erfassen s<strong>in</strong>d. In diesem Falle ist die

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