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Flächenversiegelung in Thüringen - Thüringer Landesanstalt für ...

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2. Grundlagen der <strong>Flächenversiegelung</strong><br />

2.1. Def<strong>in</strong>ition der Versiegelung<br />

Versiegelung ist die auf menschliche Aktivität zurückzuführende<br />

Unterbrechung oder Beh<strong>in</strong>derung<br />

der vielfältigen Austauschprozesse zwischen Atmosphäre,<br />

Pedosphäre, Biosphäre und Hydrosphäre 1 .<br />

Die funktionelle Aspekte der Versiegelung betonende<br />

Def<strong>in</strong>ition beschreibt den Sachverhalt umfassend.<br />

Die Störung f<strong>in</strong>det überwiegend an der Erdoberfläche<br />

also im Bereich der sphärischen Durchdr<strong>in</strong>gungszone<br />

(Abb. 1) statt. Sie wirkt sich sowohl<br />

auf die abiotischen Funktionen (z. B. Versickerung,<br />

Verdunstung, Gasaustausch) als auch auf biotische<br />

wie die Habitatfunktionen <strong>für</strong> Flora und Fauna aus.<br />

Die Intensität der Beh<strong>in</strong>derung/Unterbrechung der<br />

Austauschprozesse resultiert aus Art und Ausdehnung<br />

e<strong>in</strong>er baulichen Überprägung (vgl. Kap. 2.4).<br />

Strenggenommen s<strong>in</strong>d außerdem mechanische<br />

Bodenverdichtungen oder die Ausbildung e<strong>in</strong>es<br />

Pflughorizontes, besonders aus hydrologischer<br />

Sicht, als versiegelnd e<strong>in</strong>zustufen.<br />

Der Versiegelungsgrad drückt den Anteil versiegelter<br />

Fläche an der Bezugsfläche aus. Der spezifische<br />

Versiegelungsgrad ist das Ergebnis e<strong>in</strong>er<br />

Klassifikation von homogenen Raume<strong>in</strong>heiten.<br />

Abb. 1: Die Versiegelung wirkt <strong>in</strong>nerhalb der sphärischen<br />

Durchdr<strong>in</strong>gungszone<br />

1 vgl. z. B. Bunzel, 1992<br />

<strong>Flächenversiegelung</strong> <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen 2000<br />

2.2. <strong>Flächenversiegelung</strong><br />

Im Gegensatz zu dem <strong>in</strong> der Literatur e<strong>in</strong>geführten<br />

Begriff Bodenversiegelung wird folgend von <strong>Flächenversiegelung</strong><br />

gesprochen.<br />

Die Versiegelung wirkt nicht nur auf das Subsystem<br />

Boden e<strong>in</strong>. Vielmehr werden stets mehrere Geofaktoren<br />

und damit das natürliche Wirkungsgefüge des<br />

Gesamtsystems bee<strong>in</strong>trächtigt. Überdies wird <strong>in</strong><br />

aller Regel m<strong>in</strong>destens der humose Oberboden vor<br />

e<strong>in</strong>er Überbauung beseitigt. Bei vielen baulichen<br />

E<strong>in</strong>griffen geht der Boden vollständig verloren<br />

(Abb. 2). In diesen Fällen kann nicht mehr von e<strong>in</strong>er<br />

Versiegelung des Bodens gesprochen werden.<br />

Abb. 2: Bodenverlust durch <strong>Flächenversiegelung</strong><br />

Schriftenreihe Nr. 46<br />

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