Flächenversiegelung in Thüringen - Thüringer Landesanstalt für ...
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A Bestimmung des Gesamt-VG e<strong>in</strong>es Untersuchungsgebietes<br />
(z. B. Siedlungsfläche).<br />
B Erfassung des VG von funktionell homogenen<br />
Teilflächen (z. B. Flächennutzungstyp, Strukturtyp,<br />
Parzelle). Die Werte der Erfassungse<strong>in</strong>heiten<br />
können statistisch ausgewertet und ggf. e<strong>in</strong><br />
spezifischer VG abgeleitet werden (vgl. Kap<br />
5.1). A wird aus den VG der Teilgebiete errechnet.<br />
C Erfassung aller versiegelten E<strong>in</strong>zelflächen<br />
(Bebauung, Zufahrten, Gehwege). Der VG der<br />
E<strong>in</strong>zelflächen beträgt i. d. S. stets 100%. Die<br />
E<strong>in</strong>zelflächen können <strong>für</strong> die Bestimmung des<br />
VG der übergeordneten Bezugse<strong>in</strong>heit (A und<br />
B) genutzt werden.<br />
E<strong>in</strong>e Bilanzierung der <strong>Flächenversiegelung</strong> ohne<br />
Rücksicht auf spezifizierende Ausprägungen lässt<br />
erste Aussagen zu den Auswirkungen zu. Insofern<br />
kann schon der VG als e<strong>in</strong> qualitatives Merkmal<br />
aufgefasst werden.<br />
Demgegenüber wird hier der Qualitätsbegriff <strong>für</strong><br />
e<strong>in</strong>e nähere Bezeichnung der verschiedenen Ausprägungen<br />
versiegelter Flächen verwendet.<br />
Qualitative Aspekte der Versiegelung s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Anbetracht<br />
der komplexen Wirkungen im Ökosystem<br />
ungleich schwerer <strong>in</strong> Kategorien zu fassen. Zu<br />
unterscheiden s<strong>in</strong>d zunächst voll- und teilversiegelte<br />
Flächen.<br />
Bild 1: Beispiel <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e vollversiegelte Fläche (hier:<br />
asphaltierter Parkplatz)<br />
D Vollversiegelung wird <strong>für</strong> alle Flächen def<strong>in</strong>iert,<br />
die den Luft- und Wassertransfer unterb<strong>in</strong>den.<br />
Sie gilt demnach <strong>für</strong> Gebäude und Flächen, die<br />
mit undurchlässigen Materialien abgedeckt s<strong>in</strong>d<br />
(Bild 1).<br />
<strong>Flächenversiegelung</strong> <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen 2000<br />
E Teilversiegelung ist demgegenüber <strong>für</strong> Flächen<br />
gegeben, bei denen Austauschprozesse an der<br />
Erdoberfläche lediglich e<strong>in</strong>geschränkt s<strong>in</strong>d.<br />
Teilversiegelung kann sich auf die kle<strong>in</strong>räumige<br />
Verteilung versiegelter E<strong>in</strong>zelflächen <strong>in</strong>nerhalb<br />
e<strong>in</strong>er Bezugsfläche beziehen (Bild 2) oder auf<br />
e<strong>in</strong>e Oberflächenabdeckung (Bild 3).<br />
Bild 2: Beispiel <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e als teilversiegelt anzusprechende<br />
Fläche (hier: Freifläche mit teil- und<br />
unversiegelten Zonen)<br />
Die Belagart (Bild 3) e<strong>in</strong>er versiegelten Fläche wirkt<br />
sich <strong>in</strong> unterschiedlichster Weise aus. Die Folgen<br />
<strong>für</strong> das Mikro-/Mesoklima s<strong>in</strong>d im wesentlichen auf<br />
die thermischen Eigenschaften des die Oberflächen<br />
abdeckenden Materials zurückzuführen. Die Durchlässigkeit<br />
der Baumaterialien bezieht sich vorwiegend<br />
auf die Versickerungsleistung.<br />
Bild 3: Beispiel <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e aufgrund der Belagart (hier:<br />
Rasengitter) als teilversiegelt anzusprechende<br />
Fläche<br />
Es wurden bereits zahlreiche Untersuchungen zur<br />
Durchlässigkeit verschiedener Oberflächenbefestigungen<br />
(Rasengitter, Verbundpflaster, wassergebundene<br />
Decken etc.) sowohl unter Laborbed<strong>in</strong>gungen<br />
als auch im Feldversuch durchgeführt.<br />
Schriftenreihe Nr. 46<br />
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