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Flächenversiegelung in Thüringen - Thüringer Landesanstalt für ...

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Entscheidender Vorteil des Verfahrens ist die hohe<br />

Flexibilität. Jede Entscheidungsf<strong>in</strong>dung <strong>für</strong> e<strong>in</strong> Teilergebnis<br />

kann auf unterschiedliche, den Erfordernissen<br />

angepasste Verfahren beruhen. Nachteilig<br />

kann sich <strong>in</strong>des auswirken, dass falsch klassifizierte<br />

Pixel der verbleibenden Datenmenge entzogen<br />

werden. Bei jeweils anschließenden Analysen können<br />

so Folgefehler auftreten.<br />

Diese vielversprechende Vorgehensweise der<br />

spektralen Klassifikationen f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong>e Grenze, die<br />

<strong>in</strong> der Komplexität der Ersche<strong>in</strong>ungen begründet<br />

liegt. Es gibt ke<strong>in</strong>e von e<strong>in</strong>em Betrachter zu erkennende<br />

Oberfläche, die <strong>in</strong> spektraler H<strong>in</strong>sicht streng<br />

homogen ist. So setzt sich beispielsweise e<strong>in</strong> Wald<br />

aus verschiedenen Gesellschaften zusammen und<br />

e<strong>in</strong> Industriegebäude kann vollständig unterschiedliche<br />

Dachflächen aufweisen.<br />

Die flächenhafte Ausdehnung e<strong>in</strong>es Pixels bed<strong>in</strong>gt<br />

außerdem, dass sich spektrale Informationen verschiedener<br />

Oberflächen <strong>in</strong> variierendem Umfang<br />

überlagern. Dies gilt <strong>in</strong>sbesondere <strong>für</strong> im Verhältnis<br />

zur geometrischen Auflösung stark strukturierten<br />

Gebieten wie den Siedlungsbereichen.<br />

Die Multispektral-Klassifikation kann durch e<strong>in</strong>e<br />

Komb<strong>in</strong>ation mit visuellen Bildauswertungen und<br />

Geländekartierungen aufgewertet werden. Dies gilt<br />

z. B. <strong>für</strong> die o. g. Ausweisung der Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsgebiete<br />

oder <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e visuelle Vorstrukturierung der auszuwertenden<br />

Szene.<br />

4.2. Kartierung<br />

Geländekartierungen erlauben naturgemäß e<strong>in</strong><br />

Höchstmaß an Detaildarstellung. Die durch diese<br />

Erhebungsmethode zu erzielenden Ergebnisse<br />

unterliegen jedoch ebenfalls e<strong>in</strong>schränkender Faktoren.<br />

Die zu verwendende Kartiervorlage muss sich am<br />

Zielmaßstab orientieren. Dies gilt umso mehr, falls<br />

e<strong>in</strong>e anschließende Digitalisierung der angefertigten<br />

Arbeitskarte erfolgen soll.<br />

Insbesondere wenn funktionelle Eigenschaften der<br />

zu kartierenden E<strong>in</strong>heiten erfasst werden, können<br />

Zusatz<strong>in</strong>formationen erforderlich se<strong>in</strong>.<br />

Dies gilt auch, wenn Flächen nicht begehbar oder<br />

nicht e<strong>in</strong>sehbar s<strong>in</strong>d. Diese <strong>in</strong> Siedlungsbereichen<br />

häufig zutreffende E<strong>in</strong>schränkung kann durch die<br />

Verwendung von Luftbildmaterial kompensiert werden.<br />

Analog zur Luftbildauswertung ist die Verwendung<br />

e<strong>in</strong>es standardisierten oder zu erstellenden Kartierschlüssels<br />

wesentlicher Bestandteil der Untersuchung.<br />

<strong>Flächenversiegelung</strong> <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen 2000<br />

Bei komplexer Aufgabenstellung ist die gewünschte<br />

Qualität des Ergebnisses nur mit spezieller Fachkenntnis<br />

zu erzielen.<br />

Als wesentliche limitierende Faktoren <strong>für</strong> Geländekartierungen<br />

s<strong>in</strong>d die entstehenden Kosten<br />

und der erforderliche Zeitaufwand zu nennen. Zusammengenommen<br />

dürfen sie als die meistzitierte<br />

Legitimation <strong>für</strong> den E<strong>in</strong>satz von Fernerkundungsverfahren<br />

gelten.<br />

E<strong>in</strong>e Konzentration der Kartierung auf repräsentative<br />

Räume und anschließender Extrapolation der<br />

Ergebnisse auf das Untersuchungsgebiet, stellt e<strong>in</strong>e<br />

häufig angewandte Alternative zur flächenhaften<br />

Bestandsaufnahme dar.<br />

Geländekartierungen werden <strong>für</strong> visuelle Bildauswertungen<br />

(Vor-, Gegenerkundung) benötigt.<br />

Sie können überdies <strong>für</strong> die Ausweisung von Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsgebieten<br />

oder zum Zweck der<br />

Ergebniskontrolle Bestandteil der<br />

Satellitenbildauswertung se<strong>in</strong>.<br />

4.3. Sonstige Erhebungsverfahren<br />

Die Erhebung von Daten zur Flächennutzung ist<br />

nicht auf die Fernerkundung und die Geländeerhebung<br />

beschränkt. In diesem Abschnitt soll<br />

die Auswertung bestehenden Datenmaterials <strong>für</strong> die<br />

Gew<strong>in</strong>nung von Informationen zur Versiegelung<br />

angesprochen werden.<br />

Für e<strong>in</strong>ige Fragestellungen kann es ausreichend<br />

se<strong>in</strong>, analoge oder digitale Karten auszuwerten. So<br />

geben die Signaturen der Topographischen Karten<br />

(Messtischblätter) e<strong>in</strong>en Aufschluss über die Art der<br />

Bebauung. Nach Kategorisierung von Bebauungstypen<br />

ist e<strong>in</strong>e Ableitung des Versiegelungsgrades <strong>in</strong><br />

gewissen Grenzen möglich. Letztlich s<strong>in</strong>d aus allen<br />

analogen Karten, die Informationen zur Flächennutzung<br />

be<strong>in</strong>halten, Ableitungen h<strong>in</strong>sichtlich<br />

der potentiellen Versiegelung möglich.<br />

Besondere Bedeutung kommt der Nutzung digitaler<br />

Karten durch Auswertung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Geographischen<br />

Informationssystem (GIS) zu. Durch Überlagerung<br />

und Verschneidung raumbezogener Daten, mit<br />

Verknüpfung der an die Objekte gebundenen<br />

Sachdaten, können versiegelungsrelevante Informationen<br />

gewonnen werden. Bereits vorliegende<br />

Versiegelungsdaten können ihrerseits mit weiteren<br />

Informationsebenen räumlich und <strong>in</strong>haltlich <strong>in</strong> Beziehung<br />

gesetzt werden, um die Auswirkungen der<br />

Versiegelung zu bewerten.<br />

Schriftenreihe Nr. 46<br />

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