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Flächenversiegelung in Thüringen - Thüringer Landesanstalt für ...

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6. Zusammenfassung<br />

Mit der Siedlungstätigkeit des Menschen geht<br />

zwangsläufig e<strong>in</strong>e Versiegelung von Flächen e<strong>in</strong>her.<br />

Die negativen Folgen des Flächenverbrauches<br />

<strong>für</strong> den Naturhaushalt wurden <strong>in</strong> den letzten Jahren<br />

zunehmend erkannt und f<strong>in</strong>den im gesellschaftlichen<br />

Willen zur nachhaltigen Flächennutzung Ausdruck.<br />

Die Thür<strong>in</strong>ger <strong>Landesanstalt</strong> <strong>für</strong> Umwelt <strong>in</strong><br />

Jena griff das Umweltthema „<strong>Flächenversiegelung</strong>“<br />

1998 auf.<br />

Die vorliegenden Ausführungen geben zunächst<br />

e<strong>in</strong>en Überblick zu den Grundlagen der <strong>Flächenversiegelung</strong>.<br />

Sie unterb<strong>in</strong>det oder hemmt die Austauschfunktionen<br />

im Bereich der sphärischen<br />

Durchdr<strong>in</strong>gungszone. Die resultierenden Auswirkungen<br />

auf das Wirkungsgefüge im Ökosystems<br />

werden auf die Umweltmedien fokussiert. Als bedeutender<br />

Gesichtspunkt <strong>für</strong> die Eignungsbewertung<br />

der Erhebungsverfahren werden die Ausprägungen<br />

der Versiegelung erörtert. Sie werden nach<br />

quantitativen und qualitativen Aspekten differenziert.<br />

Es werden die Anforderungen seitens der Nutzer <strong>in</strong><br />

H<strong>in</strong>blick auf die <strong>in</strong>haltliche und räumliche Auflösung<br />

der bereitzustellenden Informationen diskutiert. Der<br />

Bedarf nach Versiegelungs<strong>in</strong>formationen variiert<br />

nach Differenzierungsgrad und Maßstab. Schlussfolgernd<br />

s<strong>in</strong>d im Vorfeld der Untersuchungen die<br />

diesbezüglichen Grenzen der Erhebungsverfahren<br />

zu berücksichtigen. Anhand von Beispielen werden<br />

mögliche Anwendungen aufgeführt sowie der nach<br />

Ausprägung und räumlicher Auflösung variierende<br />

Informationsbedarf unterstrichen.<br />

Die komplexen Auswirkungen der <strong>Flächenversiegelung</strong><br />

im Ökosystem s<strong>in</strong>d nicht aus der Perspektive<br />

e<strong>in</strong>er Fachdiszipl<strong>in</strong> zu erfassen. Wird e<strong>in</strong>e<br />

Bearbeitung der Problematik im landschaftsökologischen<br />

Kontext angestrebt, ist dies lediglich durch<br />

e<strong>in</strong>e fachübergreifende Kooperation zu erreichen.<br />

Als Methoden zur Erhebung der <strong>Flächenversiegelung</strong><br />

werden die Fernerkundung, die Geländekartierung<br />

und Verfahren zur Ableitung aus Flächennutzungsdaten<br />

erörtert.<br />

Die Fernerkundungsverfahren werden am ausführlichsten<br />

behandelt, um die Nachvollziehbarkeit der<br />

anschließenden Beurteilung ihrer Möglichkeiten und<br />

Grenzen zu gewährleisten.<br />

Es werden die wesentlichen Merkmale und Unterschiede<br />

photographischer- und Scanner-<br />

Aufnahmen dargestellt. E<strong>in</strong> Schwerpunkt wird auf<br />

die Detailerkennbarkeit im Bildmaterial unter den<br />

<strong>Flächenversiegelung</strong> <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen 2000<br />

Aspekten geometrische Auflösung, Maßstab und<br />

Objekteigenschaften gelegt. Schließlich werden die<br />

Methoden zur Auswertung dieser analogen und<br />

digitalen Bildmaterialien behandelt. Durch die Darstellung<br />

der charakteristischen Besonderheiten, die<br />

sich aus der Aufnahmetechnik, den Materialien und<br />

der Auswerteverfahren ergeben, werden die Fernerkundungsmethoden<br />

e<strong>in</strong>er Bewertung h<strong>in</strong>sichtlich<br />

ihrer Eignung <strong>für</strong> die Versiegelungsanalyse zugänglich.<br />

Es wird gezeigt, dass durch Satellitenbildauswertung<br />

e<strong>in</strong>e Ermittlung des Versiegelungsgrades <strong>in</strong><br />

Zielmaßstäben < 1:25.000 grundsätzlich möglich<br />

ist. Die stets durch Fehlklassifikation auftretenden<br />

Abweichungen dürfen jedoch nicht ausschließlich<br />

durch Streuungsparameter <strong>für</strong> die differenzierten<br />

Klassen erfolgen. Die Bilanzierung des Versiegelungsgrades<br />

muss <strong>in</strong> H<strong>in</strong>blick auf den Anwendernutzen<br />

auf konkrete Raume<strong>in</strong>heiten unter Angabe<br />

des zu erwartenden Fehlers bezogen werden. Besonders<br />

aufgrund der hohen zeitlichen Auflösung<br />

eigenen sich Satellitenbilddaten <strong>für</strong> e<strong>in</strong> Flächenmonitor<strong>in</strong>g.<br />

Durch Luftbild<strong>in</strong>terpretation kann zusätzlich nach<br />

qualitativen Merkmalen der Versiegelung wie Ausprägung<br />

der Überbauung, versiegelte-, heterogenteilversiegelte<br />

Fläche, Art und Struktur der Gunstfaktoren<br />

und z. T. nach Art teilversiegelter Oberflächen<br />

differenziert werden. Die Auswertung kann mit<br />

e<strong>in</strong>er räumlichen Auflösung bis auf Parzellenebene<br />

erfolgen.<br />

Bestandteil jeder Luftbild<strong>in</strong>terpretation ist die Geländekartierung.<br />

Nur durch Aufnahme vor Ort s<strong>in</strong>d<br />

die Versiegelungsqualitäten wie Entsiegelungspotential,<br />

Nutzung der versiegelten Flächen,<br />

Belags- und Entwässerungsart etc. zu erfassen.<br />

Die Eignung der e<strong>in</strong>zelnen Methoden kann weiterh<strong>in</strong><br />

außerhalb der fachlichen Gesichtspunkte bewertet<br />

werden. Der Verfasser vertritt die Auffassung,<br />

dass etwa der Kostenfaktor oder der personelle<br />

Aufwand <strong>für</strong> die Durchführung der e<strong>in</strong>zelnen<br />

Verfahren <strong>in</strong>sofern nicht relevant <strong>für</strong> die methodischen<br />

Überlegungen s<strong>in</strong>d, als dass ke<strong>in</strong> Erhebungsverfahren<br />

das andere ersetzen kann.<br />

Schriftenreihe Nr. 46<br />

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