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Adjuvante Therapie der Atopischen Dermatitis - Wohlrab-net.de

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86 Harnstoff<br />

_____________________________________________________________________________________<br />

- Harnstoff ist ein natürliches Abbauprodukt <strong>de</strong>s menschlichen<br />

Eiweißstoffwechsels<br />

Harnstoff entsteht in Mengen von 20-35g/24h im Körper<br />

Relativ ungiftige Substanz: Für <strong>de</strong>n Menschen gelten Tagesdosen bis zu<br />

80 g i.v. und 100 g p.o. als ungefährlich (Bei Tierversuchen traten bei<br />

sehr hohen Dosen Konvulsionen auf)<br />

- Harnstoffgehalt <strong>de</strong>s Str. corneums stammt aus <strong>de</strong>m Schweiß und wird i.R.<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Verhornung v. a. aus L-Arginin (durch extrahepatische Arginase,<br />

abhängig von Manganionen-Konzentration und L-Arginin-Konzentration in<br />

Keratinozyten (<strong>Wohlrab</strong> J, 2002)) gebil<strong>de</strong>t<br />

- Wirkung als "Natural Moisturizing Factor" entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Wirkung für<br />

Funktion und Struktur <strong><strong>de</strong>r</strong> Haut<br />

- in pathologisch verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ter Epi<strong><strong>de</strong>r</strong>mis Harnstoffgehalt vermin<strong><strong>de</strong>r</strong>t<br />

(siehe Therapeutische Wirkungen)<br />

Topische Applikation:<br />

Untersuchungen von <strong>Wohlrab</strong>, 1993:<br />

• Schnellere Freisetzung aus Öl/Wasser als aus Wasser/Öl-Emulsionen<br />

• Applikation als O/W-Emulsion => lange verbleibt ein hoher Anteil an<br />

Harnstoff in oberer Epi<strong><strong>de</strong>r</strong>mis, nur geringe Pe<strong>net</strong>ration von Harnstoff in<br />

tiefere Hornschichtanteile<br />

• Applikation als W/O-Emulsion => langsamere Wirkstofffreigabe;<br />

Okklusionseffekt => jedoch stärkere Pe<strong>net</strong>ration in Epi<strong><strong>de</strong>r</strong>mis und in<br />

Dermis<br />

Die resorbierte Harnstoffmenge spielt toxikologisch keine Rolle<br />

Keine Metabolisierung (Stoffwechselendprodukt)<br />

Elimination unverän<strong><strong>de</strong>r</strong>t über Niere, in geringem Maße auch über <strong>de</strong>n<br />

Schweiß<br />

Systemische Applikation<br />

- Obsolet (früher Anwendung als Diuretikum und zur Senkung <strong>de</strong>s<br />

Augeninnendrucks)<br />

Pharmakodynamik<br />

Hydratationsför<strong><strong>de</strong>r</strong>n<strong>de</strong> Wirkung<br />

- Durch hygroskopische Wirkung <strong>de</strong>s Harnstoffs (Zunahme freien Wassers)<br />

(nach Schröter, 2001):<br />

1. Nach Pe<strong>net</strong>ration in <strong>de</strong>n Keratinozyten intrazelluläre<br />

Wassereinlagerung (in be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>m Maß)<br />

2. Harnstoff im Interzellularraum interzelluläre Wassereinlagerung (in<br />

geringerem Maß)<br />

- Wassergehalt in <strong><strong>de</strong>r</strong> Hornschicht steigt und wird gehalten<br />

- Aufquellung <strong>de</strong>s Str. corneums<br />

____________________________________________________________________________<br />

<strong>Wohlrab</strong> J (ed.): <strong>Adjuvante</strong> <strong>Therapie</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Atopischen</strong> <strong>Dermatitis</strong><br />

In: Trends Clin Exp Dermatol, Aachen, Shaker, 2005, vol 4

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