Adjuvante Therapie der Atopischen Dermatitis - Wohlrab-net.de
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<strong>Adjuvante</strong> <strong>Therapie</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> atopischen <strong>Dermatitis</strong> 41<br />
Betroffener zu leisten, um ein einheitliches Versorgungs- und<br />
Beratungskonzept zu ermöglichen.<br />
Notwendigkeit <strong><strong>de</strong>r</strong> adjuvanten <strong>Therapie</strong><br />
Nach heutigem pathoge<strong>net</strong>ischen Verständnis han<strong>de</strong>lt es sich bei<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> atopischen <strong>Dermatitis</strong> um einen Symptomenkomplex, <strong>de</strong>n<br />
Patienten mit einer ge<strong>net</strong>isch fixierten Disposition zu einem Atopie-<br />
Syndrom entwickeln können. Die Ausprägung <strong><strong>de</strong>r</strong> Symptome,<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong>en Schweregrad und <strong><strong>de</strong>r</strong> Verlauf kann durch exogene und<br />
endogene Triggerfaktoren individuell sehr unterschiedlich<br />
beeinflusst wer<strong>de</strong>n.<br />
Obwohl die pathoge<strong>net</strong>ischen Zusammenhänge weitgehend<br />
unbekannt sind, können eine Vielzahl pathophysiologischer<br />
Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen am Hautorgan selber, aber auch an an<strong><strong>de</strong>r</strong>en<br />
Organen beobachtet wer<strong>de</strong>n. Für das Hautorgan hat die verän<strong><strong>de</strong>r</strong>te<br />
Funktionsstruktur <strong>de</strong>s Stratum corneum eine große Be<strong>de</strong>utung.<br />
Insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e die gestörte Barrierefunktion wird für sekundäre<br />
pathologische Szenarien mit verantwortlich gemacht. Deren<br />
therapeutische funktionelle Restitution ist das Hauptziel <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
adjuvanten epikutanen Applikation von Externa.<br />
Basistherapie<br />
Die Barrierefunktion <strong><strong>de</strong>r</strong> Epi<strong><strong>de</strong>r</strong>mis wird überwiegend durch <strong><strong>de</strong>r</strong>en<br />
äußerste Schicht, das Stratum corneum (Hornschicht), realisiert. Die<br />
Hornschicht besteht aus drei wesentlichen funktionsstrukturellen<br />
Elementen: 1. im Rahmen <strong><strong>de</strong>r</strong> Differenzierung gebil<strong>de</strong>te<br />
Korneozyten (Apoptose-ähnlicher Prozess), 2. aus <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
interzellulären Lipidsubstanz, 3. aus wasserbin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Substanzen<br />
(natürlicher Feuchthaltefaktor). Nach heutigem Kenntnisstand sind<br />
für eine physiologische Funktion nicht nur die Quantität und die<br />
Qualität <strong><strong>de</strong>r</strong> einzelnen Elemente, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n auch <strong><strong>de</strong>r</strong>en molekulare<br />
Ordnung von Be<strong>de</strong>utung. Insgesamt lassen sich komplexe<br />
physikochemische und biologische Konditionen benennen, die<br />
unter physiologischen Bedingungen die regulierte Barriere bil<strong>de</strong>n.<br />
Da bei Patienten, die an einer atopischen <strong>Dermatitis</strong> lei<strong>de</strong>n, die<br />
Barrierefunktion mehr o<strong><strong>de</strong>r</strong> weniger stark eingeschränkt ist, ist eine<br />
therapeutische Substitution sinnvoll und notwendig, um die<br />
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<strong>Wohlrab</strong> J (ed.): <strong>Adjuvante</strong> <strong>Therapie</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Atopischen</strong> <strong>Dermatitis</strong><br />
In: Trends Clin Exp Dermatol, Aachen, Shaker, 2005, vol 4