Adjuvante Therapie der Atopischen Dermatitis - Wohlrab-net.de
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<strong>Adjuvante</strong> <strong>Therapie</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> atopischen <strong>Dermatitis</strong> 47<br />
Farbstoffe<br />
Insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e das Triphenylmethan<strong><strong>de</strong>r</strong>ivat Brillantgrün besitzt eine<br />
zuverlässige und klinisch bewährte antimikrobielle Wirksamkeit. Es<br />
wirkt durch Entzug von H + -Ionen von Nukleotid-Donatoren auf<br />
grampositive Bakterien bakterizid und auf Dermatophyten und<br />
Hefepilze fungistatisch. Pyoktanin, Fuchsin und Eosin sind wegen<br />
<strong>de</strong>s geringeren antimikrobiellen Effektes für eine topische <strong>Therapie</strong><br />
weniger geeig<strong>net</strong>. Gentianaviolett, eine Mischung verschie<strong>de</strong>n<br />
methylierter p-Rosaniline und Kristallviolett fin<strong>de</strong>t hingegen häufig<br />
Anwendung.<br />
Chlorhexidin<br />
Chlorhexidin ist ein synthetisches kationisches Antiseptikum mit<br />
guter Wirksamkeit gegenüber grampositiven und gramnegativen<br />
Keimen sowie in geringerem Ausmaß auch Candida albicans. Zur<br />
Anwendung an <strong><strong>de</strong>r</strong> Haut sind Chlorhexidingluconat (Pu<strong><strong>de</strong>r</strong>, Salben)<br />
sowie Chlorhexidindiacetat (Gaze) in Gebrauch. Chlorhexidin<br />
lagert sich als kationisches Biguanid an die negativ gela<strong>de</strong>ne<br />
Oberfläche von Bakterien an. Durch die hierbei ausgelöste<br />
Ladungsumkehr wer<strong>de</strong>n u.a. membrangebun<strong>de</strong>ne Enzyme wie die<br />
bakterielle ATPase gehemmt. Der Einsatz insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e in<br />
superinfizierten Arealen hat sich bewährt.<br />
Chinolin-Derivate<br />
Die Chinolin-Derivate 8-Chinolinol (Cloxiquin, Clioquinol) und<br />
Methylchinolinol (Chlorquinaldon) bil<strong>de</strong>n intrazellulär lipophile<br />
Metall-Chelatkomplexe, die toxisch sind. Die Wirksamkeit gegen<br />
grampositive Keime ist schwächer als gegen Dermatophyten.<br />
Darüber hinaus wird über erhöhte Sensibilisierungspotenz sowie ein<br />
Irritationspotenzial bei <strong>de</strong>n halogenierten Substanzen berichtet.<br />
Kaliumpermanganat<br />
Durch Abspaltung von Sauerstoff wirkt Kaliumpermanganat als<br />
Oxidationsmittel und damit <strong>de</strong>sinfizierend. Bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Anwendung<br />
entsteht Braunstein, <strong><strong>de</strong>r</strong> zu Verfärbungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Haut führen kann.<br />
Kaliumpermanganat (als standardisierte Lösung) hat sich als Zusatz<br />
in Bä<strong><strong>de</strong>r</strong>n und Waschwasser bewährt.<br />
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<strong>Wohlrab</strong> J (ed.): <strong>Adjuvante</strong> <strong>Therapie</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Atopischen</strong> <strong>Dermatitis</strong><br />
In: Trends Clin Exp Dermatol, Aachen, Shaker, 2005, vol 4