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Adjuvante Therapie der Atopischen Dermatitis - Wohlrab-net.de

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<strong>Adjuvante</strong> <strong>Therapie</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> atopischen <strong>Dermatitis</strong> 45<br />

Harnstoff<br />

Harnstoff ist galenisch als problematisch anzusehen. Dies gilt<br />

sowohl hinsichtlich <strong><strong>de</strong>r</strong> Stabilität (Zersetzung in Ammoniumcyanat,<br />

Ammoniak und Kohlendioxid), als auch <strong><strong>de</strong>r</strong> Handhabbarkeit bei <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Einarbeitung in verschie<strong>de</strong>ne Vehikelsysteme. Zu<strong>de</strong>m besitzt<br />

Harnstoff eine konzentrationsabhängige irritativ-toxische Wirkung,<br />

insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e auf stark entzündlich verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ten Arealen. Dieser,<br />

durch die Patienten als Brennen empfun<strong>de</strong>ne Effekt, kann als<br />

lokaler Triggerfaktor <strong><strong>de</strong>r</strong> Hautsymptome wirken.<br />

Glycerin<br />

Glycerin ist ein schwerflüchtiger dreiwertiger Alkohol, <strong><strong>de</strong>r</strong> mit<br />

Wasser mischbar ist. Insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e in Kombination mit Harnstoff<br />

hat sich die Anwendung als Barriere-protektiv bewährt. Glycerin ist<br />

Bestandteil einer Vielzahl von etablierten Basistherapeutika und gilt<br />

als unbe<strong>de</strong>nklich.<br />

Pantothensäure/Panthenol<br />

Die zu <strong>de</strong>n B-Vitaminen gehörige Pantothensäure ist Bestandteil<br />

<strong>de</strong>s Coenzyms A, wird aber wie ihr Alkohol (Panthenol) synthetisch<br />

hergestellt. Pantothensäure ist sehr instabil und gut wasserlöslich.<br />

Panthenol wird in <strong><strong>de</strong>r</strong> Haut zu Pantothensäure umgebaut, ist aber<br />

galenisch stabiler. Neben <strong>de</strong>m Barriere-protektiven Effekt, wird <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Pantothensäure eine granulations- und epithelisierungsför<strong><strong>de</strong>r</strong>n<strong>de</strong><br />

Wirkung zugeschrieben. Letzteres bedingt die häufige Anwendung<br />

als Wundsalbe.<br />

Lipidzusätze<br />

Cerami<strong>de</strong><br />

Cerami<strong>de</strong> sind komplexe polare Lipi<strong>de</strong>, die als das morphologische<br />

Äquivalent <strong><strong>de</strong>r</strong> Barriere angesehen wer<strong>de</strong>n. Es gibt eine Vielzahl<br />

von Subtypen, <strong><strong>de</strong>r</strong>en analytische Erfassung erst seit kurzem<br />

möglich ist und <strong><strong>de</strong>r</strong>en individuelle funktionelle Be<strong>de</strong>utung für das<br />

Stratum corneum bisher nur unzureichend bekannt ist. Nach<br />

heutigem Kenntnisstand ist ein beson<strong><strong>de</strong>r</strong>es Ceramid-Muster in<br />

qualitativer und quantitativer Hinsicht für die Funktion <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Hornschicht verantwortlich. Die topische Applikation von bisher<br />

verfügbaren synthetischen Cerami<strong>de</strong>n und Ceramidmischungen<br />

____________________________________________________________________________<br />

<strong>Wohlrab</strong> J (ed.): <strong>Adjuvante</strong> <strong>Therapie</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Atopischen</strong> <strong>Dermatitis</strong><br />

In: Trends Clin Exp Dermatol, Aachen, Shaker, 2005, vol 4

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