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Langfassung - Bundesministerium für Arbeit, Soziales und ...

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4 Prävention <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsförderungsmaßnahmen<br />

<strong>für</strong> Männer<br />

4.1 Ausgangslage<br />

In der Prävention <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsförderung wird gr<strong>und</strong>sätzlich zwischen Verhaltens- <strong>und</strong><br />

Verhältnisprävention unterschieden sowie nach Primär-, Sek<strong>und</strong>är- <strong>und</strong> Tertiärprävention differenziert<br />

(BMSG 2001b).<br />

• Unter Primärprävention versteht man alle Aktivitäten <strong>und</strong> Maßnahmen, die auf die Vermeidung<br />

von Erkrankungen oder ges<strong>und</strong>heitsschädigendem Verhalten abzielen.<br />

• Sek<strong>und</strong>ärprävention beinhaltet alle Maßnahmen zur Früherkennung von bereits bestehenden<br />

Erkrankungen oder von Krankheitsrisiken (Krankheitsentstehung) <strong>und</strong><br />

• Tertiärprävention umfasst schließlich alle Maßnahmen zur positiven Beeinflussung bzw.<br />

Verzögerung des Krankheitsverlaufes, Rückfallprophylaxe bzw. zur Verringerung von Folgeschäden<br />

(Rehabilitation).<br />

Zielrichtung der Verhältnisprävention sind die Umstände <strong>und</strong> die Rahmenbedingungen, unter<br />

denen die Menschen leben. Zumeist ist von einer verhältnispräventiven Maßnahme eine<br />

größere Gruppe von Menschen gleichzeitig betroffen. Beispiele <strong>für</strong> derartige Maßnahmen<br />

sind z. B. saubere Trinkwasserversorgung oder auf betrieblicher Ebene die <strong>Arbeit</strong>s- <strong>und</strong><br />

Rahmenbedingungen, die den <strong>Arbeit</strong>nehmern ein „ges<strong>und</strong>es“ <strong>Arbeit</strong>en ermöglichen sollen.<br />

Maßnahmen der Verhaltensprävention richten sich hingegen auf das Verhalten Einzelner<br />

ohne Berücksichtigung ihrer Lebens- <strong>und</strong> <strong>Arbeit</strong>sbedingungen, Beispiele wären daher individuelle<br />

Lebensstiländerungen wie eine Nikotinentwöhnung.<br />

Ges<strong>und</strong>heitsförderung ist ein Ansatz, der an die Konzepte der Prävention anschließt, aber<br />

über die individuumsbezogenen Maßnahmen hinausgeht. Ges<strong>und</strong>heitsförderung bezeichnet<br />

„... zusammenfassend die vorbeugenden, präventiven Zugänge zu allen Aktivitäten <strong>und</strong><br />

Maßnahmen, die die Lebensqualität von Menschen beeinflussen, wobei hygienische, medizinische,<br />

psychische, psychiatrische, kulturelle, soziale <strong>und</strong> ökologische Aspekte vertreten<br />

sein können <strong>und</strong> verhältnisbezogene ebenso wie verhaltensbezogene Dimensionen berücksichtigt<br />

werden. Vielfach wird dieser Begriff weitergehend gebraucht: nicht nur Schutz vor Risiko<br />

<strong>und</strong> Krankheit, also Bewahrung von Ges<strong>und</strong>heit, sondern Verbesserung <strong>und</strong> Steigerung<br />

von nie ganz vollkommener Ges<strong>und</strong>heit“ (Laaser et al. 1993).<br />

Darunter werden also jene Maßnahmen verstanden, die darauf abzielen, die Lebenswelt <strong>und</strong><br />

die Lebenssituation von Bevölkerungsgruppen in Bezug auf ihre Ges<strong>und</strong>heit zu verbessern.<br />

Ges<strong>und</strong>heitsförderungsprogramme fokussieren häufig ein spezielles Thema, wie Rauchen<br />

oder Alkohol, oder bestimmte Lebenswelten (sogenannte Settings), wie z. B. Schule, <strong>Arbeit</strong>splatz<br />

oder Krankenhaus (BMSG 2000).<br />

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