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Langfassung - Bundesministerium für Arbeit, Soziales und ...

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Fernere Lebenserwartung<br />

Unter der „ferneren Lebenserwartung“ wird die Anzahl jener Lebensjahre verstanden, die ein<br />

Mensch ab einem gewissen Alter statistisch gesehen noch erleben wird. Der Zugewinn an<br />

Lebenserwartung von etwa drei Jahren bei den österreichischen Männern zwischen 1992<br />

<strong>und</strong> 2001 ist zum Großteil auf die Reduktion der Sterblichkeit älterer Männer zurückzuführen.<br />

Ein 65-jähriger Mann konnte 1992 mit 14,6 weiteren Lebensjahren rechnen, im Jahr 2001<br />

hingegen bereits mit 16,2 Jahren, das entspricht einem Zuwachs von etwa eineinhalb Jahren.<br />

Der größte Gewinn fernerer Lebenserwartung seit 1992 ist in den B<strong>und</strong>esländern Wien,<br />

Niederösterreich <strong>und</strong> Tirol zu beobachten (vgl. Tabelle A 15 im Tabellenanhang).<br />

2.3.2 Sterblichkeit<br />

Die Sterblichkeit (Mortalität, Relation zwischen der Anzahl der Verstorbenen <strong>und</strong> der Wohnbevölkerung,<br />

altersstandardisiert) wird zumeist in der Dimension „Verstorbene pro 100.000<br />

Einwohner der Wohnbevölkerung <strong>und</strong> Jahr“ angegeben. Nach dem international gebräuchlichen<br />

Konzept des „Avoidable Death“ („vermeidbare Sterblichkeit“) bzw. des „Premature<br />

Death“ („vorzeitige Sterblichkeit“) wird bei der Berechnung dieses Indikators häufig nur die<br />

Altersgruppe der unter 75-Jährigen oder der unter 65-Jährigen berücksichtigt. Damit werden<br />

auch statistische Probleme, die sich aus Unklarheiten bezüglich der Haupttodesursache bei<br />

hochbetagten, multimorbiden Personen ergeben, reduziert. Im Folgenden wird auch auf die<br />

Sterblichkeit der unter 65-Jährigen im Zeitraum 1992 bis 2001 Bezug genommen.<br />

Entsprechend der geringeren Lebenserwartung der Männer ist ihre Sterblichkeit im Vergleich<br />

zu Frauen deutlich höher. Von 1992 bis 2001 starben in Österreich im Durchschnitt jährlich<br />

940 Männer pro 100.000 männliche Einwohner, aber nur 560 Frauen pro 100.000 weibliche<br />

Einwohner. Das heißt, die Sterblichkeit liegt bei den Männern um nahezu 70 Prozent über<br />

der Sterblichkeit der Frauen. Bei den unter 65-Jährigen ist der Unterschied noch deutlicher:<br />

hier ist die Sterblichkeit der Männer mehr als doppelt so hoch wie jene der Frauen.<br />

Bereits bei der Säuglingssterblichkeit zeigen sich geschlechtsspezifische Unterschiede. Im<br />

Jahr 2001 starben in Österreich 3,7 Mädchen, aber sechs Buben innerhalb des ersten Lebensjahres<br />

pro 1.000 Lebendgeborenen. Bei Mädchen ist die Säuglingssterblichkeit langfristig<br />

kontinuierlich zurückgegangen, während bei Buben nach 1999 wieder ein leichter Anstieg<br />

zu beobachten war. Häufigste Ursachen waren „angeborene Missbildungen“, „nicht näher<br />

bezeichnete Unreife“ sowie „sonstige perinatale Todesursachen“. Auch in Deutschland<br />

sterben schon zu Beginn des Lebens mehr Buben als Mädchen, beispielsweise überwiegt<br />

bei den Totgeburten die Zahl der männlichen Babys (115 zu 100) <strong>und</strong> Knaben sterben häufiger<br />

am plötzlichen Kindstod innerhalb der ersten drei Lebensmonate als Mädchen (Altgeld<br />

2002).<br />

Der plötzliche Kindstod hat während der letzten 20 Jahre allerdings an Bedeutung verloren. Im<br />

Jahr 2001 erlitten in Österreich sechs Prozent der verstorbenen Säuglinge den „plötzlichen<br />

Kindstod“. Im Vergleich mit den Ländern der europäischen Union rangiert Österreich hinsichtlich<br />

der Säuglingssterblichkeit mit den Niederlanden, Frankreich <strong>und</strong> Spanien im Mittelfeld. Deutlich<br />

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