Langfassung - Bundesministerium für Arbeit, Soziales und ...
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Die Angebotspalette betrieblicher Ges<strong>und</strong>heitsförderung geht in Österreich von arbeitsmedizinischer<br />
Beratung inklusive der Möglichkeit einer Ges<strong>und</strong>enuntersuchung im Betrieb, über<br />
Maßnahmen der <strong>Arbeit</strong>splatzsicherheit <strong>und</strong> Ergonomie hin zu Ernährungsangeboten (z. B.<br />
kostenlose Versorgung mit Obst, kein Alkoholverkauf in Kantinen) bis zu dem Abhalten von<br />
betrieblichen Männerges<strong>und</strong>heitstagen (vgl. dazu Punkt 4.2.1). Eine Ausweitung dieser<br />
Maßnahmen z. B. hinsichtlich von Stressbewältigungsstrategien oder der Aufwertung von<br />
Kommunikation in Betrieben wie sie durch den Fonds Ges<strong>und</strong>es Österreich <strong>und</strong> das österreichische<br />
Netzwerk betrieblicher Ges<strong>und</strong>heitsförderung (vgl. www.wko.at/sp/bgf/bgf.htm)<br />
geplant ist, ist jedenfalls begrüßenswert.<br />
Eine nicht zu unterschätzende Bedeutung haben auf betrieblicher Ebene auch - wie schon<br />
im Wiener Männerges<strong>und</strong>heitsbericht festgestellt (MA-L 1999) wurde - <strong>Arbeit</strong>sschutzmaßnahmen,<br />
vor allem im Bereich der Lärmreduzierung. Nach Aussagen der AUVA sind r<strong>und</strong><br />
400.000 Österreicher von Lärm am <strong>Arbeit</strong>splatz betroffen, bei Kontrollen würden aber im<br />
Schnitt 25 Prozent der Betroffenen ohne geeigneten Gehörschutz angetroffen. Neben einer<br />
Intensivierung der Schulung von <strong>Arbeit</strong>nehmern zur Einhaltung von Lärmschutzmaßnahmen<br />
setzt die AUVA daher verstärkt verhältnisbezogene Präventionsmaßnahmen. Diese umfassen<br />
eine technische Beratung <strong>und</strong> Maßnahmen zur Lärmminderung, vor allem bei Neubauten<br />
(z. B. lärmabsorbierende Gestaltung von Räumen, Konzentration von lärmenden Maschinen<br />
in einem Raum, usw., Interview: AUVA 2003).<br />
Sport<br />
Dass Sport <strong>und</strong> Bewegung gut <strong>für</strong> die Ges<strong>und</strong>heit sind, ist nicht nur unter Experten unbestritten,<br />
sondern auch in der Öffentlichkeit <strong>und</strong> Politik breit akzeptiert. Förderung von Sport <strong>und</strong><br />
Bewegung als Teil des Lebensstils in einem modernen Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Sozialsystem dient<br />
dabei nicht nur der Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens, sondern hilft auch,<br />
volkswirtschaftliche Kosten zu sparen (vgl. dazu BMSG 1999).<br />
Personen, die sich regelmäßig sportlich betätigen, stärken dadurch ihr Herz-Kreislaufsystem,<br />
den Stoffwechsel <strong>und</strong> ihren Bewegungsapparat, wobei die psychosoziale Komponente ebenfalls<br />
von Bedeutung ist. Österreichische Männer leiden im europäischen Vergleich am weitaus<br />
häufigsten an Herz-Kreislauferkrankungen. Dabei ist zu vermuten, dass analog zu einer<br />
deutschen Untersuchung Männer, die einer geringen sozialen Schicht angehören, ein doppelt<br />
so hohes Risiko einer Herz-Kreislauferkrankung tragen gegenüber Männern, die einer<br />
höheren Sozialschicht angehören. Das Risiko von Rückenleiden ist um das 1,8-fache erhöht,<br />
<strong>und</strong> die Wahrscheinlichkeit, an Diabetes zu erkranken ist bei unterschichtangehörigen Männern<br />
um den Faktor 2,1 höher als bei Männern der Oberschicht (Helmert 1994).<br />
Obwohl Männern, die einer niedrigen Gesellschaftsschicht angehören, der Zusammenhang<br />
zwischen ihrem Lebensstil <strong>und</strong> ihrem Ges<strong>und</strong>heitszustand oft nicht bewusst ist, wissen sie<br />
dennoch aufgr<strong>und</strong> des bestehenden Fitnesstrends, dass Bewegung gut <strong>für</strong> die Ges<strong>und</strong>heit<br />
ist. Beispielsweise forderten im ÖBIG-Survey über 50 Prozent der Männer einen besseren<br />
Zugang zu Sportmöglichkeiten oder Sportmöglichkeiten in der Nähe des <strong>Arbeit</strong>splatzes.<br />
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