Langfassung - Bundesministerium für Arbeit, Soziales und ...
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Die im Folgenden vorgestellten Präventiv- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsförderungsmaßnahmen basieren<br />
• einerseits auf der Recherche <strong>und</strong> Analyse von bestehenden männerspezifischen Ges<strong>und</strong>heitsvorsorgeangeboten<br />
(vgl. Best-Practice Modelle) <strong>und</strong> wurden<br />
• andererseits in r<strong>und</strong> zweistündigen Gesprächen mit 31 Männerges<strong>und</strong>heitsexperten (Ärzten<br />
verschiedener Fachrichtungen, Psychologen, Psychotherapeuten, Soziologen, Sozialmedizinern,<br />
Pädagogen, Sozialarbeitern, Ges<strong>und</strong>heitsförderungsexperten, Journalisten<br />
<strong>und</strong> Ökonomen) erarbeitet.<br />
Die Gespräche fanden anhand eines strukturierten Gesprächsleitfadens im Zeitraum 21. August<br />
bis 30. Oktober 2003 statt. Eine Liste der Gesprächspartner sowie des Gesprächsleitfadens<br />
befindet sich im Anhang.<br />
4.3.1 Medizinische Maßnahmen<br />
Ziel: Erhöhung der Treffsicherheit <strong>und</strong> Akzeptanz von Vorsorgemaßnahmen<br />
Im ÖBIG-Survey war die häufigste Antwort auf die Frage nach wichtig erachteten Maßnahmen<br />
zur Förderung der Männerges<strong>und</strong>heit eine persönliche Einladung zu einer Vorsorgeuntersuchung.<br />
Dennoch entspricht - wie in Abschnitt 2.4 gezeigt wurde - das Vorsorgeverhalten<br />
der Männer dieser Aussage nicht. Die verschiedenen Früherkennungsprogramme, wie das<br />
AndroCHECK-Pickerl werden derzeit noch nicht optimal genutzt. Darüber hinaus hängt es<br />
z. B. vom jeweiligen Urologen ab, ob er solche Pässe ausgibt oder nicht.<br />
Ein erster wichtiger Schritt zur Lösung dieses Problems wurde von der Ges<strong>und</strong>heitspolitik<br />
bereits gesetzt, in dem der Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger mit<br />
einer Modernisierung des Angebots an Vorsorgeuntersuchungen in Österreich betraut wurde.<br />
In Zusammenarbeit mit der Österreichischen Ärztekammer bzw. Fachgesellschaften hat<br />
der Hauptverband ein zielgruppenorientiertes Konzept <strong>für</strong> eine Ges<strong>und</strong>enuntersuchung NEU<br />
erarbeitet, um damit besser auf die individuellen Bedürfnisse der Teilnehmer eingehen zu<br />
können. Das Ziel ist, den Menschen eine Information <strong>für</strong> sein individuelles Risiko zu vermitteln<br />
<strong>und</strong> ihm gleichzeitig zu zeigen, wie er seinen Lebensstil ändern könnte.<br />
So soll die Ges<strong>und</strong>enuntersuchung ab Ende 2004 modulartig aufgebaut <strong>und</strong> geschlechts-<br />
bzw. altersgruppenspezifisch ausgestaltet werden. Bei der Entwicklung der Vorschläge wurden<br />
evidenzbasierte Maßnahmen aus Kanada, den USA, Neuseeland, Deutschland, Australien,<br />
Italien <strong>und</strong> Finnland analysiert <strong>und</strong> der österreichischen Situation angepasst. Eine wichtigere<br />
Rolle als bisher wird auch das Arztgespräch haben, das in Richtung einer Lebensstilberatung<br />
hin ausgeweitet werden soll. Dabei sollen v. a. der Alkohol- <strong>und</strong> Tabakkonsum, das<br />
Ernährungsverhalten (z. B. soll der Body-Mass-Index bestimmt werden) <strong>und</strong> das Problem<br />
der Bewegungsarmut thematisiert werden. Vermutlich wird die Ges<strong>und</strong>enuntersuchung NEU<br />
auch nicht mehr in einjährigen sondern in längeren Intervallen (zwei bis drei Jahre) erfolgen.<br />
Als Qualitätssicherungsmaßnahme soll die Ges<strong>und</strong>enuntersuchung NEU mittelfristig nur<br />
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