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Landtag Brandenburg P-HA 5/41 Protokoll - Land Brandenburg

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<strong><strong>Land</strong>tag</strong> <strong>Brandenburg</strong> P-<strong>HA</strong> 5/<strong>41</strong> S. 36<br />

Hauptausschuss 20.02.2013<br />

<strong>41</strong>. (öffentliche Sitzung) Stenogr. Dienst/ree-mei<br />

Begrifflichkeit ist nicht sehr zielführend, weil sich da viele sehr unterschiedliche Dinge<br />

vorstellen.<br />

Ich glaube, wir brauchen auch die Differenzierung. Was bedeutet das in der Frage<br />

Entwicklung der Steuerkraft? Hinter diesen Zahlen, den allgemeinen Bevölkerungsverlust-<br />

oder -zuwachszahlen gibt es dann ja auch noch die Notwendigkeit, die konkreten<br />

Altersgruppen darzustellen. Die liegen dem Statistischen <strong>Land</strong>esamt vor, aber<br />

nicht hier und nicht in dem Bericht. Man nivelliert damit sozusagen auch diese Aussagen,<br />

denn die Steuerkraft wird ja noch mehr abnehmen als nur um 22 %, wenn<br />

man es einfach nur mathematisch betrachtet, weil die Erwerbstätigen im ländlichen<br />

Raum oder im weiteren Metropolenraum mit hoher Wahrscheinlichkeit im Jahre 2030<br />

noch weniger sein werden als der reine Bevölkerungsrückgang. Die Kollegin hat auf<br />

die Soziallasten hingewiesen.<br />

Ich plädiere deswegen dafür, dass man für künftige Herausforderungen in einem<br />

demografischen Bericht dann auch Handlungsschemata vor diesen beiden Kulissen<br />

aufmacht, schon, um Verständnis zu wecken aus dem Raum, aus dem ich komme -<br />

und ich bin ja heute eher ein Exot, ein singulärer Vertreter nämlich des sogenannten<br />

Speckgürtels -, damit dort das, was ich drohen sehe, nämlich eine Legitimationskrise<br />

des Verständnisses der Herausforderungen der Demografie, Finanzierbarkeit der<br />

kommunalen Selbstverwaltung in <strong>Brandenburg</strong> überhaupt sehr schnell aufgrund dieser<br />

riesengroßen Dynamik, die da ansteht, entstehen kann. Die Tatsache, wie sich<br />

gegenwärtig die Finanzarchitektur in <strong>Brandenburg</strong> darstellt, nämlich die Differenzierung<br />

in diesen beiden eigentlich demografisch sich völlig gegenläufig entwickelnden<br />

Regionen, wird nicht abgebildet. Dort gibt es bisher relativ wenig Verständnis bei<br />

Kommunalpolitikern, das zu begreifen und dann auch gemeinsam die Herausforderungen<br />

zu meistern.<br />

Zweitens: Auch die Thesen, die oft öffentlich verkündet werden, indem die allgemeine<br />

demografische Statistik im Vergleich zu anderen neuen Bundesländern verkündet<br />

und dann sehr leichtfertig gesagt wird, naja, so schlimm wie andere neue Bundesländer<br />

trifft es uns ja nicht, negieren die unterschiedliche Entwicklung in <strong>Brandenburg</strong>.<br />

Die Situation im berlinfernen Raum ist fast gleichzusetzen mit einigen Entwicklungen<br />

in Sachsen-Anhalt oder Thüringen. Es hilft uns also wenig, wenn wir diese<br />

Dinge immer nur allgemein über beides betrachten<br />

Ich finde das ausgesprochen wichtig - da möchte ich mich meinem Vorredner auch<br />

anschließen -, dass die Frage der Mobilität sehr stark in den Vordergrund auch dieses<br />

Demografieberichts gesetzt wird. Ich will hier aber noch eine neue Facette aufmachen<br />

und bitte das zumindest zu verstehen zu versuchen, nämlich, dass sich Mobilitätswünsche<br />

und -erfordernisse im berlinnahen Raum relativ wenig an den Herausforderungen<br />

des ländlichen Raumes messen. Ich bitte das einfach zu verstehen.<br />

Die Situation wird sich in den nächsten Jahren weiter verstärken, dass es eine ausgesprochen<br />

starke Verflechtung der Lebens-und Arbeitswelten des berlinnahen<br />

Raums und der Stadt Berlin gibt. Schon jetzt sind die Pendlerströme sehr stark, sie<br />

werden noch zunehmen. Die Orientierung des berlinnahen Raums im Begreifen, was<br />

Herausforderungen im ländlichen Raum betrifft, wird nicht unbedingt zu nehmen. Die<br />

Menschen im berlinnahen Raum, die oft schon zu einem großen Teil ihren Lebens-

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