Landtag Brandenburg P-HA 5/41 Protokoll - Land Brandenburg
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2. Mobilität<br />
Begrüßt wird die vorrangige Abhandlung der Mobilität im <strong>Land</strong>. Während einige Ansätze für den WM<br />
dargestellt werden, bleiben hingegen die Herausforderung für die Ausgestaltung der<br />
Mobilitätsbedürfnisse im BN, die gegenzeichnet sind von:<br />
intensive Pendlerverflechtung zur Bundeshauptstadt<br />
Anforderungen an die ökologische, klimaschonende Nachhaltigkeit der Verkehrsmittel<br />
Zunehmende Inanspruchnahme von Siedlungsflächen für MIV-Verkehre<br />
Wettbewerb der Mobilitätsangebote der Stadt Berlin und der <strong>Land</strong>kreise als Aufgabenträger<br />
völlig unerwähnt<br />
Konstatiert werden muss, dass im BN ein vergleichsweise zur Bundeshauptstadt rudimentäre,<br />
zukunfthemmender Modal Split vorhanden ist, der sich ins besondere darstellt in:<br />
- ungenügende S-Bahn-Taktzeiten (mit Flaschenhälsen aufgrund langer eingleisiger Strecken)<br />
- fehlende Taktung zwischen SPNV und übrigen ÖPNV<br />
Dringend notwendige ist die Konzipierung eines gesonderten einheitlichen Mobilitätskonzeptes<br />
Berlin+BN unter Federführung des VBB. Ergebnis könnte sein, dass es einen neuen einheitlichen<br />
Aufgabenträger für diesen Regionalraum (Berlin + BN) geben könnte, der eine einheitliche<br />
Mobilitätsgewährleistung — insbesondere im ÖPN V übernimmt<br />
3. Bildung<br />
Angesichts relativ stabiler Schülerzahlen steht der BN in Zukunft unter anderen Druck als der WM. lm<br />
DDB wird dies jedoch mit keinem Wort erwähnt. Aufgrund der demographischen Planungssicherheit ist<br />
die Bildungslandschaft in den Bereichen der Sek. 1 und II mittels einer Vielzahl von Ersatzschulen bunter<br />
geworden. Gerade diese Schulen durchbrechen mit<br />
- speziellen pädagogischen Reformprojekten und<br />
- längeren gemeinsamen Lernens (z.B. Gesamtschulen mit Sek. II)<br />
das staatliche zweigliedrige Schulsystem.<br />
Ein solches Innovationspotential ist dem staatlichen Schulwesen kaum gegeben (Ausnahme: <strong>Land</strong>kreis<br />
Oberhavel — Aufbau einer ganzen Reihe innovativer Gesamtschulen mit Sek. 11).<br />
Äußerungen der Bildungsministerin zur Notwendigkeit des Aufbaus von Gemeinschaftsschulen von 1-<br />
12/13 (als Antwort auf die demographischen Entwicklung im WM) sind grundsätzlich zu begrüßen und<br />
auch für den BN relevant! Dazu wäre notwendig:<br />
a) einheitliche durchgehende Schulträgerschaft (GS, Sek. I und II) in einer Hand (Einheitsgemeinde<br />
oder Verbandsgemeinde) hin zu einer wirklichen Kommunalisierung nach dänischen,<br />
schwedischen bzw. finnischen Modell.<br />
b) einheitliche Kostensatzfinanzierung (pro Schüler) seitens des <strong>Land</strong>es für jede Art der<br />
kommunalen oder freien Trägerschaft (ohne Schulgeld).<br />
c) Bei der Errichtung durchgehender Gemeinschaftsschulen können die bisherigen örtlichen<br />
Schulstandorte im Rahmen eines Schulverbundes unproblematisch erhalten werden (im WM ist<br />
dies schwieriger). Die Sek. I und II aber zentraler verortet werden.<br />
Auf S. 22 wird von der sozialräumlichen Ausrichtung der Jugendarbeit gesprochen. Festzustellen jedoch<br />
ist, dass der <strong>Land</strong>kreis nicht ansatzweise über finanzielle Ausgestaltungspotentiale für diesen Ansatz<br />
verfügt. Völlig ausgeblendet wird in dem DDB die Notwendigkeit der Ausgestaltung „ALLER" Schulen<br />
von 1-12/13 hin zu (gebunden) Ganztagsschulen mit der notwenigen Ressourcenausstattung der<br />
Jugendhilfe (gegenwärtiger Status: in GS nur mit Hort, i.d.R Klasse 1-4; In Sek I, II gar keine<br />
Jugendhilfe!!!)