Landtag Brandenburg P-HA 5/41 Protokoll - Land Brandenburg
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AnlageL.5--<br />
6<br />
mit sonderpädagogischen Förderbedarf die Bestrebungen des <strong>Land</strong>es in Richtung<br />
einer inklusiven Beschulung Beachtung finden.<br />
3. Bildung vor dem Hintergrund der Bevölkerungsentwicklung (hoher Anteil von<br />
sozialschwachen, bildungsfernen Bevölkerungsschichten):Alternative Vorschläge<br />
zur Wiederbelebung des Bildungsanspruchs, der Sinnhaftigkeit von Bildung,<br />
Lebensbildung, herkömmliche Schulmodelle versagen hier (Hinzuziehung von<br />
Streetworkern — in der Schule, im Wohngebiet, Psychologen, Soziologen...)<br />
4. Innere Sicherheit: Für den grenznahen und von gefühlter Armut betroffenen<br />
Bereich Uckermark gibt es nicht nur eine gefühlte Unsicherheit der Bevölkerung,<br />
sondern eine existentielle, zumal älter werdende Bevölkerung weniger „wehrhaft"<br />
ist. Einführung von zusätzlichen hauptamtlichen Kräften in Abstimmung mit freiwilligen<br />
Kräften beim Brand- und Katastrophenschutz um die Tageseinsatzbereitschaft<br />
dauerhaft zu gewährleisten.<br />
5. Infrastruktur: Unterstützung des ländlichen Raumes in Bezug auf Autarkiebestrebungen:<br />
Förderung von Eigenversorgung in den Infrastrukturen Wasser und<br />
Abwasser, Nutzung von Energie vor Ort (Bürgerwindparks...) und dies trotz der<br />
dadurch betriebenen weiteren „Schwächung" von bestehenden Netzbetreibern.<br />
Förderung von Schichtkindertagesstätten um die Vereinbarkeit von Beruf und<br />
Familie auch bei langen Arbeitswegen und veränderten Arbeitszeiten z.B. in der<br />
Pflege zu ermöglichen.<br />
Teil ll — Wissenschaft<br />
1.) Wie bewerten Sie die im Dritten Demographiebericht der <strong>Land</strong>esregierung<br />
<strong>Brandenburg</strong> dargestellten Analysen und Maßnahmen?<br />
Grundsätzlich fehlt dem Bericht die grundlegende differenzierte Betrachtung von<br />
Stadt, Umland und peripheren Regionen. Im Bericht sind so gut wie keine Ansätze<br />
zu finden länderübergreifend zusammenzuarbeiten und ebenso kein Ansatz zur<br />
Problemstellung, das bestehende Zentrale-Orte-System in Frage zu stellen. Das ursprüngliche<br />
Zentrale-Orte-System war eingeteilt in Oberzentrum, Mittelzentrum, Unterzentrum,<br />
Kleinzentrum und Ländlicher Zentralort und konnte somit raumordnerisch<br />
die Fläche mit einbeziehen. Mit der Reduzierung auf Oberzentren und Mittelzentren<br />
innerhalb des LEP <strong>Brandenburg</strong> werden hierarchisch untergeordnete Orte<br />
nicht mehr in die räumliche Infrastrukturplanung mit einbezogen.<br />
Die Analysen im Bericht sind prinzipiell ausreichend, jedoch sind die Maßnahmen<br />
unzureichend beschrieben (welche Maßnahmen werden eigentlich seitens des <strong>Land</strong>es<br />
beschrieben, das meiste sind allgemeine Aussagen und maximal Willensbekundungen...),<br />
die zurückhaltende Struktur des <strong>Land</strong>es ist mit Verweis auf andere<br />
Akteure demütig beschrieben (siehe S. 22 zum Thema Fachkräftebedarf decken:<br />
„...wenn keine geeigneten Maßnahmen eingeleitet würden" (welche wären das<br />
z.B.?) und zum gleichen Thema S.23 oben: „...wobei in erster Linie die Unternehmen<br />
des <strong>Land</strong>es gefordert sind..." (kann man sich seitens des <strong>Land</strong>es Unterstützung<br />
vorstellen...? welche, wohin gehend...?)