Werte leben. Wachstum schaffen. - Nordzucker AG
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Engagement<br />
25<br />
Gibt es, abgesehen vom Ablaufdatum, noch andere Themen, die Ihnen Sorgen machen?<br />
CEFS begrüßt, dass der Rat und das Parlament die aktuellen Sonderrechte der Raffinerien beibehalten,<br />
aber nicht ausweiten wollen und die Entscheidung des Rats, keine Quotenerhöhung aufzunehmen.<br />
Wir unterstützen weder eine Umverteilung an die Mitgliedsstaaten, die ihre Quoten bei der letzten Reform<br />
aufgegeben haben, noch eine Erhöhung der Isoglukose-Quoten in bestimmten Mitgliedsländern.<br />
Das würde die Reform von 2006 auf den Kopf stellen, die auf einen Marktausgleich abzielte. Wir betrachten<br />
auch die Produktionsabgabe, die in der Branche für jede Tonne Quotenzucker bezahlt werden<br />
muss, als nicht gerechtfertigt und unfair. Sie sollte mit dem Auslaufen des aktuellen Finanzrahmens<br />
im Jahr 2014 aufgehoben werden.<br />
Was unternimmt das CEFS, damit seine Position gehört wird?<br />
Wir als CEFS und unsere Mitglieder werben sehr stark für unsere Position und<br />
erläutern die Gründe für eine Verlängerung bis 2020. In unserer Stellungnahme<br />
im März 2012 haben wir drei Hauptgründe vorgelegt und ausgeführt. Zudem<br />
vertreten wir mit unseren Branchenpartnern CIBE (für die Anbauer), EFFAT<br />
(Gewerkschaften) und den AKP- und LDC-Staaten eine gemeinsame Position.<br />
Als Koalition glauben wir, dass eine Verlängerung bis 2020 einen erheblichen<br />
Fortschritt für die Gewährleistung einer angemessenen Beschäftigung bedeutet.<br />
Dies würde die Nachhaltigkeit in der Branche verbessern und für die Anbauer,<br />
Verarbeiter, Lieferanten, Arbeiter und Verbraucher eine ausreichende Zuckerversorgung<br />
zu nachhaltigen Preisen sichern.<br />
Welchen Zeitplan gibt es für die Reform?<br />
Wie ich schon sagte, haben der Rat und das Parlament im März über ihre Positionen<br />
entschieden. Seitdem verhandeln Kommission, Rat und Parlament miteinander<br />
in einem Trilog, um eine gemeinsame Position zu erreichen. Es besteht die<br />
Hoffnung, dass dies noch vor Juli unter der irischen Präsidentschaft gelingen<br />
wird. Wie Sie sehen, ist es ein langer Entscheidungsprozess von Oktober 2011<br />
bis Juni 2013; im besten Fall sind es zwei Jahre, gar nicht zu reden von den<br />
Gesprächen über die Durchführungsverordnungen. Ein Inkrafttreten ist für 2015<br />
vorgesehen.<br />
Kommentar Dr. Niels Pörksen: „Den<br />
Rübenanbau in Europa noch wettbewerbsfähiger<br />
zu machen bleibt unser<br />
erklärtes Ziel.“<br />
Wie sieht der nächste Schritt für das CEFS aus?<br />
Wir beobachten die Verhandlungen. Wir erkennen die geleistete Arbeit an und verstehen die Notwendigkeit,<br />
sicherzustellen, dass die Gemeinsame Agrarpolitik zeitnah verabschiedet und umgesetzt werden<br />
muss. Dennoch brauchen die europäischen Zuckerhersteller tragfähige und verlässliche Lösungen und<br />
keine Vereinbarung um der Vereinbarung willen. Sie bestehen darauf, dass eine Verlängerung der ZMO<br />
für Zucker bis 2020 ohne Veränderungen für die Privilegien der Raffinerien und ohne Quotenanhebung<br />
immer noch realisierbar ist – dem Sektor als Ganzem zuliebe.<br />
Eine letzte Frage: Was geschieht nach dem Ende der aktuellen ZMO für Zucker?<br />
Um eine Ausgewogenheit im europäischen Zuckermarkt nach der Quote zu sichern, ist es von größter<br />
Bedeutung, dass der Sektor eine Zusage in Form einer politischen Erklärung erhält, dass nach den<br />
Quoten keine Exportbeschränkungen für Zucker mehr existieren. Das ist nur das Aussprechen einer<br />
Selbstverständlichkeit. Es sollte also für unsere EU-Entscheidungsträger nicht zu schwierig sein, einen<br />
geeigneten Weg zu finden, dies auszudrücken. Ebenso gibt es Bedarf für einen Krisenmechanismus<br />
(Markträumungsmechanismus), das heißt die Möglichkeit einer Marktrücknahme von Zucker sowohl<br />
aus EU-Erzeugung als auch aus Importen. Dadurch werden die Marktteilnehmer Anpassungen vornehmen<br />
können, um einen ausgeglichenen Markt sicherzustellen. Damit wird die Kommission handeln können,<br />
bevor eine Krise eintritt – und nicht erst danach.