Werte leben. Wachstum schaffen. - Nordzucker AG
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Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13<br />
nen Kontrollsysteme (IKS). Nach Abschluss der einzelnen Prüfungen<br />
wird die Umsetzung der vereinbarten Empfehlungen<br />
und Maßnahmen systematisch überwacht. Neben Untersuchungen<br />
auf Basis einer jährlichen risikoorientierten Planung<br />
führt die Konzernrevision auch Ad-hoc-Prüfungen durch.<br />
Die Konzernrevision ist organisatorisch direkt dem Vorstandsvorsitzenden<br />
unterstellt und berichtet regelmäßig an den Gesamtvorstand<br />
und an den Prüfungs- und Finanzausschuss des<br />
Aufsichtsrats.<br />
Politische und rechtliche Risiken<br />
Zuckermarktordnung<br />
Die Zuckermarktordnung bildet nach derzeitiger Rechtslage bis<br />
zum Ende des Zuckerwirtschaftsjahres 2014/15 am 30. September<br />
2015 den Handlungsrahmen für die Zuckerindustrie in der EU. Die<br />
EU-Kommission hat im Rahmen der Vorschläge zur Reform der<br />
Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) empfohlen, die Quotenregelung<br />
für Zucker zum 30. September 2015 auslaufen zu lassen. Damit<br />
würde neben der Quotenregelung auch der Rübenmindestpreis<br />
entfallen. Außerdem würde das WTO-Exportlimit in Höhe von derzeit<br />
1,37 Millionen Tonnen aufgehoben. Die Kommission schlägt<br />
vor, die Sonderregelung in Form nationaler Beihilfen, die Finnland<br />
seinen Rübenanbauern gewährt (350 Euro je Hektar), beizubehalten.<br />
Ende Januar 2013 hat sich der Agrarausschuss des Europäischen<br />
Parlaments für eine Verlängerung der Zuckermarktordnung bis<br />
zum Ende des Zuckerwirtschaftsjahres 2019/20 am 30. September<br />
2020 ausgesprochen. Das Plenum des EU-Parlaments hat sich<br />
dieser Forderung Mitte März 2013 angeschlossen. Wir verweisen<br />
zu weiteren Erläuterungen auf unseren Nachtragsbericht.<br />
des Zuckerrübenanbaus im Vergleich zu den Alternativkulturen<br />
und wird zudem alle Möglichkeiten der Steigerung der Produktivität<br />
und Effizienz im Unternehmen nutzen.<br />
WTO-Verhandlungen<br />
Die WTO-Verhandlungen im Rahmen der Doha-Runde haben im<br />
abgelaufenen Geschäftsjahr weiterhin keine Fortschritte gemacht.<br />
Die nächste Verhandlungsrunde wird im Dezember 2013 auf Bali<br />
stattfinden. Bei dieser Konferenz werden die WTO-Mitglieder<br />
versuchen, im Agrarbereich Entscheidungen auf den Gebieten<br />
„Exportwettbewerb/Exportstützungen“, „Verwaltung präferentieller<br />
Importquoten“ und „Ernährungssicherung/öffentliche<br />
Lagerhaltung von Agrargütern“ zu erreichen.<br />
Möglicherweise wird es auch eine Entscheidung zur Verringerung<br />
der Einfuhrzölle im Agrarsektor geben. Für Zuckereinfuhren der EU<br />
könnte dies über einen Zeitraum von sieben Jahren zu einer deutlichen<br />
Senkung der Importzölle führen.<br />
Freihandelsabkommen der EU<br />
Freihandelsabkommen gewinnen für die Europäische Union<br />
immer mehr an Bedeutung. Mit neun Staaten, darunter die<br />
Ukraine, Singapur, Kolumbien und Länder Zentralamerikas, sind<br />
Abkommen bereits abgeschlossen, wenn auch noch nicht inkraftgetreten.<br />
Mit weiteren 20 Staaten laufen Verhandlungen. In<br />
dieser Gruppe sind Zuckerexporteure wie Brasilien gemeinsam<br />
mit den anderen Mercosur-Staaten, USA, Kanada sowie Indien,<br />
Malaysia, Thailand und Vietnam, ebenso die Golf-Staaten. Bei<br />
bereits bestehenden Handelsabkommen, etwa mit den Mittelmeerländern<br />
oder der Republik Südafrika, geht es um weitergehende<br />
Regelungen.<br />
<strong>Nordzucker</strong> unterstützt die Forderung der nationalen und europäischen<br />
Verbände der Zuckerwirtschaft, die Zuckermarktordnung<br />
bis mindestens 2020 zu verlängern. Die Sicherung der<br />
Versorgung des EU-Markts lässt sich durch eine Produktionsquote<br />
gewährleisten. Quotenregelung und Rübenmindestpreis ver<strong>schaffen</strong><br />
dem Rübenanbau zudem eine hinreichende Planungssicherheit.<br />
Bereits vereinbart wurde, dass Kolumbien, Peru und die Staaten<br />
Zentralamerikas bis zu 246.000 Tonnen (mit jährlichen Steigerungen)<br />
zollfrei in die EU exportieren können. Die Verhandlungen<br />
mit den Mercosur-Ländern der südamerikanischen Wirtschaftszone<br />
stocken derzeit. Insbesondere Brasilien als einer der<br />
größten Zuckerexporteure drängt auf eine Importquote für<br />
Zucker und Ethanol.<br />
Ein Wegfall der EU-Zuckermarktordnung könnte erhebliche Auswirkungen<br />
auf den EU-Zuckermarkt haben. Da gleichzeitig mit<br />
den Quoten für Zucker auch die Quoten für Isoglukose wegfallen<br />
würden, könnte dies zu einem Verdrängungswettbewerb mit<br />
Zucker führen. Wie genau diese Effekte auf die Marktversorgung<br />
und die Wettbewerbsstruktur im EU-Markt wirken werden, ist<br />
aus heutiger Sicht nur schwer abzuschätzen.<br />
Um sich bestmöglich auf eine mögliche Veränderung der Rahmenbedingungen<br />
vorzubereiten, arbeitet <strong>Nordzucker</strong> weiter<br />
kontinuierlich an der Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit<br />
In Anbetracht der derzeitigen Vielzahl von Verhandlungen über<br />
Freihandelsabkommen wird deutlich, dass Importquoten und<br />
Zollpräferenzen künftig zunehmend von Interesse für den europäischen<br />
Zuckermarkt sein werden.<br />
Mehrkosten für CO 2 -Zertifikate<br />
Als Unternehmen, das durch eine eigene Strom- und Wärmeerzeugung<br />
Kohlendioxid (CO 2 ) emittiert, benötigt <strong>Nordzucker</strong> entsprechende<br />
Zertifikate. Die Zertifikate erhält das Unternehmen zum Teil<br />
kostenfrei zugeteilt, zum Teil hat <strong>Nordzucker</strong> diese im CO 2 -Zertifikate-Handel<br />
gekauft.