Werte leben. Wachstum schaffen. - Nordzucker AG

66
Geschäftsbericht Nordzucker 2012/13
1,5 Millionen Euro. Diese bestehenden Sicherungsgeschäfte
haben in der Regel eine Laufzeit von unter einem Jahr und bilden
das Laufzeitprofil des Grundgeschäfts ab.
Linien jederzeit und bedarfsgerecht zur Verfügung gestellt werden.
Eine unmittelbare Abhängigkeit von einzelnen Kreditgebern
besteht nicht.
Liquiditätsrisiko
Aufgrund des saisonalen Geschäftsverlaufs kommt es im Laufe
eines Geschäftsjahrs zu großen Schwankungen im Kapitalbedarf
des Nordzucker Konzerns. Der Umfang der Ernte und die Preisentwicklung
auf den Märkten haben einen erheblichen Einfluss
auf den Mittelbedarf des Unternehmens.
Wenn das Unternehmen nicht über ausreichend Liquidität verfügt,
kann hieraus eine existenzbedrohende Situation entstehen
– entweder wegen des Ausfalls von angelegten Mitteln oder
wegen mangelnder Verfügbarkeit von Kreditmitteln.
Daher erfolgen regelmäßig Prognosen auf Basis eines standardisierten
Vorschauprozesses, die die kurz- und mittelfristige Liquiditätsentwicklung
von Tochtergesellschaften und des gesamten
Konzerns umfassen. Auf Basis dieser Prognosen werden dann
Finanzierungsstrategien erarbeitet und umgesetzt
Verfügbarkeit von Kreditfinanzierung
Trotz der weiter schwelenden ökonomischen Krise in der EU sowie
der sich verändernden Rahmenbedingungen an den Kreditmärkten
als Folge der zunehmenden Bankenregulierung sind keine
negativen Einflüsse auf die Liquiditätsversorgung des Nordzucker
Konzerns festzustellen. Einen wesentlichen Faktor stellt dabei die
sich weiter verbessernde Bonität des Konzerns dar.
Anlagepolitik
Fehlerhafte Anlagestrategien können zum Verlust finanzieller Vermögenswerte
führen. Nordzucker verfolgt hinsichtlich der Investitionen
des Finanzmittelbestands eine konservative Anlagepolitik
Die Anlage von freier Konzernliquidität erfolgt nur bei erstklassigen
europäischen Finanzinstituten in Geldmarktprodukten unter Beachtung
der Regeln länderspezifischer Sicherungseinrichtungen
und der Bonität der Vertragspartner.
Mögliche Ausfallrisiken werden ergänzend durch die Aufteilung
der Anlage freier Konzernliquidität auf verschiedene Vertragsparteien
sichergestellt.
Nachtragsbericht
Reform der EU-Agrarpolitik
Im Rahmen der Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik der Europäischen
Union (GAP) wird auch über den Fortbestand der
Zuckermarktordnung (ZMO) diskutiert. Die Europäische Kommission
hat vorgeschlagen, die Zuckermarktordnung über das Ende des
jetzigen Geltungszeitraums bis zum 30. September 2015 hinaus
nicht mehr zu verlängern. Das EU-Parlament hat sich für eine Verlängerung
bis 2020, der Agrarministerrat bis 2017 für die Verhandlungen
der drei europäischen Institutionen („Trilog“) positioniert.
Bis 2016 ist die Hauptfinanzierungsquelle ein syndizierter Kredit,
den das Unternehmen 2011 von 14 Kreditinstituten zur Verfügung
gestellt bekam. Dieser mittelfristige Konsortialkredit zur
Finanzierung des operativen Geschäftsvolumens deckt nach Einschätzung
des Managements zusammen mit den vorhandenen
liquiden Mittel den Kapitalbedarf des Unternehmens. Durch den
Bestand an liquiden Mitteln und ungenutzte Banklinien kann
Nordzucker aus derzeitiger Sicht jederzeit den Zahlungsverpflichtungen
nachkommen. Für die Sicherung der Finanzierung eines
soliden Wachstums sind nach aktueller Einschätzung ebenfalls ausreichende
Mittel vorhanden. Das Unternehmen geht auf Grundlage
der vorliegenden konzernweiten Unternehmensplanung
davon aus, dass in den Folgejahren die Bedingungen des Kreditvertrags
eingehalten werden.
Auch die für den laufenden Geschäftsbetrieb notwendigen Garantien
können über den Konsortialkredit wie auch über bilaterale
Neben der Frage nach einer Laufzeit der Zuckermarktordnung ab
Oktober 2015 werden eine Neuausgabe von Zuckerquoten an
Mitgliedsstaaten, die nach der Reform 2006 die Quote zurückgegeben
hatten, und weitere Vorteile für traditionelle Raffinationsbetriebe
diskutiert.
Prognosebericht
Das Geschäftsjahr 2012/13 war das bisher beste Jahr in der Geschichte
der Nordzucker AG. Im Vergleich zum Vorjahr sorgten
ein stabiles Preisniveau und ein höherer Absatz von Nicht-Quotenzucker
für eine erhebliche Umsatz- und Ergebnissteigerung.
Zudem haben sich die Maßnahmen zur Effizienzsteigerung weiter
ausgezahlt. Die europäische Wirtschafts- und Finanzkrise und die
zuletzt rückläufigen Zuckerpreise auf dem Weltmarkt haben den
guten Geschäftsverlauf 2012/13 nicht mehr beeinträchtigt.