469kB - FORBA
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Erfahrung als besondere Humanressource<br />
! Erfahrungswissen als förderlich für die Selektion von Lösungswegen;<br />
! Erfahrungswissen Älterer als Reibungsflächen für neue Wissensgeneration.“<br />
(Ebenda:165)<br />
Komplexität von Erfahrungswissen und Wahrnehmung bedeutet demnach, daß ein<br />
schnellerer Überblick über Gesamtprozesse möglich wird und dadurch Abweichungen<br />
und Störungen sowie deren Auswirkungen rascher erkannt werden. Durch die Integration<br />
unterschiedlicher Sichtweisen können erfahrene ArbeitnehmerInnen wiederum<br />
eigenes Arbeitshandeln reflektieren, dieses auch kommunizieren und auf diese Weise<br />
„Voraussetzungen für das Erkennen des Neuen, Grenzüberschreitenden“ (Ebenda:165)<br />
schaffen.<br />
Aus diesen ersten zwei Punkten ergibt sich auch, daß erfahrene ArbeitnehmerInnen in<br />
der Lage sind, auf Basis der reichhaltigen Fülle ihres Erfahrungswissens durch Neuzusammenstellung<br />
und Weiterentwicklung bekannter Versuche, durch die Fähigkeit<br />
Relevantes von Unwichtigem zu trennen, neue Lösungswege zu entdecken.<br />
Interessant ist auch der vierte von den Befragten genannte Aspekt, der sich auf die<br />
produktiven Potentiale von Erfahrungswissen im Austausch von Älteren und Jüngeren<br />
bezieht. Die tendenziell unterschiedlichen Herangehensweisen von erfahrenen Älteren –<br />
eher intuitiv – und experimentierfreudigen Jüngeren – eher analytisch – wirken als<br />
positiver Katalysator für die Entstehung neuer Erkenntnisse, allerdings nicht auf dem<br />
Wege einfacher Ergänzung sondern vielmehr durch Reibung und Konflikt.<br />
Insgesamt werden in der Untersuchung die Potentiale von Erfahrungswissen für<br />
innovative Prozesse in den Unternehmen durchwegs als positiv beurteilt. Die durchaus<br />
auch vorhandenen „beharrend-konservativen“ Elemente werden von den Befragten<br />
dabei jedoch nicht übersehen. Allerdings läßt sich aus den Ergebnissen der Studie die<br />
weit verbreitete Reduzierung bzw. Denunzierung des Erfahrungswissens Älterer als<br />
innovationshemmend eindeutig zurückweisen.<br />
In einem Überblick stellen die Autorinnen die von den Befragten geäußerten, unterschiedlichen<br />
förderlichen Charakteristika von Jüngeren und Älteren gegenüber:<br />
Forschungsbericht 4/2001_______________________________________________________________________21