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Ansatzpunkte und Einsatzfelder<br />
Bei der Wartung und Reparatur von Maschinen, Anlagen und Geräten spielt Erfahrung<br />
eine wichtige Rolle. Für die rasche Diagnose von aufgetretenen Fehlern und für deren<br />
Behebung ist zum einen die detaillierte Kenntnis von Aufbau und Funktionsweise der<br />
jeweiligen Geräte, Maschinen und Anlagen nützlich, zum anderen aber auch das<br />
Repertoire an bereits behobenen Störungen und die besondere Methode des Aufspürens<br />
von Störungsquellen über den Gebrauch der Sinne und die Fähigkeit zu assoziativem<br />
Denken. All jene Aspekte, die die besonderen Fähigkeiten von „alten Hasen“ in der<br />
Produktion ausmachen, sind bei Wartungs- und Service-Arbeiten in konzentrierter Form<br />
gefragt.<br />
Da dieser Bereich in vielen Branchen zu einem wichtigen Konkurrenzfaktor zählt,<br />
gewinnt Erfahrung im Hinblick auf Kundenkontakt und –zufriedenheit geradezu<br />
strategische Bedeutung. Die Qualität von Wartung und Service ist bei Kaufentscheidungen<br />
fast ebenso wichtig wie die Qualität des Produktes. Dies wird dadurch verstärkt, daß<br />
die Fehleranfälligkeit vieler Geräte und Maschinen mit ihrer technischen Komplexität<br />
zunimmt.<br />
Auch die für ältere, erfahrene Beschäftigte typischen hohen sozialen Kompetenzen<br />
sowie ihre langjährigen Beziehungen zum Betrieb können beim Kundenkontakt<br />
zusätzlich positive Effekte bringen.<br />
Insofern handelt es sich um einen von den Anforderungen her klassischen Einsatzbereich<br />
für ältere, erfahrene MitarbeiterInnen mit den entsprechenden fachlichen Qualifikationen.<br />
Allerdings müßte genauer überlegt werden, wie die Arbeitsbedingungen<br />
hinsichtlich Einsatzzeiten, Arbeitsumfang und –intensität gestaltet werden können, um<br />
die Belastungen für ältere ArbeitnehmerInnen in einem adäquaten Rahmen zu halten.<br />
Diese Aspekte lassen sich über Personalbemessung und Leistungsvorgaben regeln. Eine<br />
weniger an kurzfristigem Kostendenken orientierte Personalpolitik könnte gerade in<br />
diesem Bereich eine Verbesserung der Kundenzufriedenheit durch das Ausschöpfen von<br />
Erfahrungspotential bringen.<br />
Anregungen für Umsetzungsmöglichkeiten finden sich am Beispiel des im vorigen<br />
Kapitel beschriebenen deutschen Maschinenbaubetriebs. Aber auch für den Bereich<br />
Softwareentwicklung wurden im bereits erwähnten Projekt der BTU-Cottbus (Ebenda)<br />
Vorschläge erarbeitet. Ältere Software-Entwickler könnten forciert in einem umfassenden<br />
Hotline-Service eingesetzt werden. Wobei darin nicht nur eine (belastende)<br />
telefonische Bearbeitung von Kundenanfragen enthalten sein soll, sondern auch<br />
konkrete Problemlösung direkt vor Ort beim Kunden. Ein solcher abwechselnder<br />
Einsatz könnte einseitige Belastungen vermeiden, die Attraktivität der Arbeitsplätze<br />
erhöhen, die Kundenzufriedenheit verbessern und älteren Software-EntwicklerInnen<br />
adäquate Einsatzmöglichkeiten bieten.<br />
Zusammenfassende Bemerkungen<br />
Diese Überlegungen stellen eine Grundlage dafür dar, die Anwendung des Erfahrungswissens<br />
von älteren, erfahrenen ArbeitnehmerInnen auch konkreter auf mögliche<br />
Einsatzfelder abzustimmen. Das Konzept benennt dazu betriebliche Bereiche, die von<br />
Forschungsbericht 4/2001_______________________________________________________________________51