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Einleitung<br />

EINLEITUNG<br />

Alter ist zu einem Risikofaktor ersten Ranges am Arbeitsmarkt geworden. Diese<br />

Tatsache ist allgemein bekannt, und um sich zu vergewissern, genügt ein kurzer Blick in<br />

die Arbeitsmarktstatistiken. Das ist das Ergebnis von Entwicklungen in der Arbeitswelt,<br />

die v.a. in den letzten 15 Jahren stattgefunden haben. In diesem Zeitraum ist auch die<br />

Grenze, ab der man im Arbeitsleben als „alt“ gilt, deutlich gesunken. Galt diese<br />

Bezeichnung vor zwanzig Jahren noch für 58-60jährige, so werden damit heute bereits<br />

50- oder sogar 45jährige konfrontiert. Der Arbeitsmarkt hat sich zu einem „Markt der<br />

Wählerischen“ entwickelt. Neue betriebs- und arbeitsorganisatorische Konzepte sowie<br />

Informations- und Kommunikationstechnologien haben das Innenleben vieler Unternehmen<br />

entscheidend verändert. Diese Entwicklungen werden in diesem Bericht<br />

genauer in den Blick genommen und in ihren Auswirkungen auf ältere ArbeitnehmerInnen<br />

analysiert.<br />

Im Zentrum der vorliegenden Studie steht aber die Rolle von Erfahrung in der heutigen<br />

Arbeitswelt und deren Bedeutung für die Beschäftigungschancen älterer ArbeitnehmerInnen.<br />

Im Gegensatz zu herkömmlichen Meinungen, die den Stellenwert von<br />

Erfahrung in modernen, flexibilisierten Arbeitsstrukturen als gering erachten, wird hier<br />

ein Konzept vorgestellt, das Erfahrung als besondere und bedeutende Humanressource<br />

sichtbar macht. Dies ist notwendig, um Erfahrung als Stärke älterer ArbeitnehmerInnen<br />

nicht nur als nebuloses Schlagwort zu verwenden, sondern deren Potentiale und<br />

Aktualität konkret benennen und nachweisen zu können. In diesem Zusammenhang<br />

wird herausgearbeitet, daß die besonderen Kompetenzen und Fähigkeiten erfahrungsgeleiteten<br />

Arbeitens in wichtigen Aspekten den Kompetenzbündeln, die als Schlüsselqualifikationen<br />

zunehmend gefordert werden, entsprechen.<br />

Darauf aufbauend werden Überlegungen ausgearbeitet, wie sich das wissenschaftlich<br />

fundierte Konzept des erfahrungsgeleiteten Arbeiten für die Frage einer alters- und<br />

alternsgerechten Gestaltung der Arbeitswelt und damit für eine Erhöhung der Beschäftigungssicherheit<br />

älterer ArbeitnehmerInnen fruchtbar machen läßt. Dazu werden auch<br />

empirische Befunde behandelt, die die Relevanz des Konzeptes für die Alter(n)sfrage im<br />

Betrieb verdeutlichen.<br />

Darüberhinaus werden Betriebsbeispiele und vorbildliche Initiativen auf der politischinstitutionellen<br />

Ebene vorgestellt, die im Rahmen einer internationale Recherche<br />

zusammengestellt wurden. Die präsentierten Fälle zeichnen ein buntes Bild vielfältiger<br />

Ansatzpunkte und Lösungsmöglichkeiten für das Problem einer Abstimmung von<br />

Arbeitsanforderungen und –bedingungen an die spezifischen Bedürfnisse und Potentiale<br />

älterer ArbeitnehmerInnen. Das reicht von Veränderungen in der Arbeitsorganisation,<br />

über die Gestaltung von Arbeitszeiten und erfahrungsoffenen Qualifizierungsformen bis<br />

zur Schaffung neuer Arbeitsbereiche.<br />

V.a. dem letzten Aspekt, der Einführung von neuen Arbeitsrollen für ältere ArbeitnehmerInnen,<br />

wird in dieser Studie besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Gerade im<br />

Forschungsbericht 4/2001_______________________________________________________________________ 1

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