23.11.2013 Aufrufe

ursprung, zwiespalt und einheit der seele - Gustav Hans Graber ...

ursprung, zwiespalt und einheit der seele - Gustav Hans Graber ...

ursprung, zwiespalt und einheit der seele - Gustav Hans Graber ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

16<br />

Metamorphosen sind, innerhalb eines völlig ungestörten Daseins an<br />

allseitig <strong>und</strong> restlos geschütztem Ort. Wohl nirgends im ewigen<br />

Wachstum <strong>der</strong> Natur gibt es ein ungestörteres Geschehen <strong>und</strong> Entfalten<br />

als an diesem Ort, <strong>der</strong> sich dem Unbewußten des Menschen<br />

unauslöschbar als Urbild aller Paradieses- <strong>und</strong> Nirwanavorstellungen<br />

eingeprägt hat <strong>und</strong> immer wie<strong>der</strong> einprägt. Schon die einfache<br />

Überlegung, daß die beschriebenen organischen Teilungen nie<br />

wirkliche Abspaltungen sind, so daß daraus zwei Körper entstünden, nie<br />

also ein Körper sich vom an<strong>der</strong>en trennt, die geschlossene Dual-Einheit<br />

mit <strong>der</strong> Mutter also stets bewahrt bleibt, zwingt zur Annahme <strong>der</strong>selben<br />

Einheit im Seelischen des Ungeborenen.<br />

Die »zweigeteilte« <strong>und</strong> »komplexe« Seele des Ungeborenen, die ich<br />

öfter erwähnte, verdient diese Attribute nur im Sinne einer<br />

Vorwegnahme einer dispositionellen Prägung zum späteren<br />

postnatalen (nachgeburtlichen) zwiespältigen Seelenleben.<br />

Von den drei großen Polaritäten nachgeburtlichen Daseins wird die<br />

Seele des Embryos nicht erschüttert, höchstens tangiert.<br />

Innen <strong>und</strong> Außen bestehen für ihn kaum. Er lebt ein Dasein <strong>der</strong> Identität<br />

mit <strong>der</strong> Mutter. Selbst den Gegensatz Lust-Unlust kann das ungeborene<br />

Kind nicht in dem uns bekannten Sinne des nachgeburtlichen Lebens<br />

kennen. Seine Existenz ist in dieser Hinsicht mehr als alibidinöser<br />

»wunschloser« <strong>und</strong> bedürfnis freier Zustand zu bezeichnen. Am ehesten<br />

noch könnten wir vielleicht von <strong>der</strong> stärkeren Ausprägung zur Disposition<br />

<strong>der</strong> Polarität aktiv -passiv sprechen, wenn wir uns etwa vorstellten, daß<br />

eine Tendenz im Embryo aktiv zur Geburt drängt <strong>und</strong> die an<strong>der</strong>e passiv<br />

<strong>und</strong> konservativ ein Verharren im Mutterleib anstrebt.<br />

Es ist auch denkbar, daß die Eigenbewegungen des intrauterinen<br />

Körpers bereits mit Anfängen von polarem seelischem Erleben begleitet<br />

sind. Auch die Bewegungen <strong>der</strong> Mutter <strong>und</strong> <strong>der</strong> Einfluß äußeren Druckes<br />

wirken sich auf das Kind aus. Das Gehen <strong>der</strong> Mutter ist für den Embryo<br />

ein dauerndes Geschaukeltwerden, ein Urrhythmus. Wir gehen wohl<br />

nicht fehl, wenn wir annehmen, daß er sich dem Menschen als<br />

biologisches Urphänomen des <strong>einheit</strong>lichen Verhaltens überhaupt<br />

einprägt.<br />

f) Neueste Forschungen über das vorgeburtliche Leben<br />

Erst seit einigen Jahren hatte die Forschung mit Hilfe des<br />

Elektronenmikroskops die Möglichkeit, den »Kosmos« einer Zelle zu<br />

entdecken. Er steht an W<strong>und</strong>erbarem jenem des Weltalls, in das die<br />

Kosmonauten vorstoßen, nicht nach. Alles was in <strong>der</strong> Zelle geschieht -

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!