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ursprung, zwiespalt und einheit der seele - Gustav Hans Graber ...

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35<br />

Dafür sprechen unsere Träume eine umso eindrücklichere Sprache. Sie<br />

lehren uns, daß das Erlebnis des postnatalen Daseins, als fortgesetzter<br />

Geburtsweg, eine »ewige« Wie<strong>der</strong>kehr zur Überwindung des<br />

Geburtstraumas ist.<br />

Ich füge hier einen bereits früher publizierten Traum aus »Die Not des<br />

Lebens« (S. 135) ein, <strong>der</strong> für die vielen dort aufgeführten gleichartigen<br />

stehen soll:<br />

»Ich bin in einem feststehenden System angeschlossen <strong>und</strong> stehe mit ihm in<br />

lebendigem Kontakt. Dann aber falle ich daraus heraus <strong>und</strong> erwache im Traum. Es<br />

war wie eine Geburt, aber ich hatte das lebhafteste Bedürfnis, wie<strong>der</strong><br />

zurückzukehren« (Regression), "denn das Hinausgeworfensein <strong>und</strong> den "Wachzustand<br />

empfand ich als Ungemach <strong>und</strong> Isolierung. Die Stromquelle im feststehenden System<br />

war auch meine Lebensquelle - <strong>und</strong> nun, nach <strong>der</strong> Trennung, war cch ein wertloses<br />

<strong>und</strong> sinnloses Objekt geworden.«<br />

Ein Traum wie dieser müßte allein schon die Augen öffnen für die<br />

Einsicht in das ewig Wie<strong>der</strong>kehrende zur Überwindung des<br />

Geburtstraumas.<br />

Unser Träumer aber erlebte den Traum als wirklichen<br />

Wie<strong>der</strong>geburtstraum: ein »neues Gefühl zur Wirklichkeit« beseelte ihn<br />

vom nächsten Tage an. Das Erlebnis war wie eine Umkehrung des<br />

Traumes: Vor dem Traum kam er sich wie ausgeschaltet aus dem<br />

»System <strong>der</strong> äußeren Wirklichkeit« vor, wie ein ewig Außenstehen<strong>der</strong> -<br />

nach dem Traum aber erlebte er einen innigen, nie zuvor gekannten<br />

Kontakt zur Mitwelt, erlebte ein »Innerhalbsein«, wie geborgen <strong>und</strong><br />

daheim, erlebte eine große innere Ruhe, frehvon früheren stetigen<br />

Wünschen, frei von einer gierigen Sehnsucht, frei vom dauernden<br />

Fragen nach dem Zweck des Daseins, frei von Zweifeln an Menschheit<br />

<strong>und</strong> Daseinssinn.<br />

Wie unser Träumer müßte <strong>der</strong> Mensch <strong>der</strong> Zukunft mehr <strong>und</strong> mehr<br />

bestrebt sein, nicht nur nach außen in <strong>der</strong> Existenzgestaltung, in <strong>der</strong><br />

Technik sich besser zu verwirklichen, son<strong>der</strong>n auch nach innen in <strong>der</strong><br />

Befreiung von unbewußten Fesseln seiner Fixierungen an Vergangen es,<br />

beson<strong>der</strong>s an jene Gr<strong>und</strong>störung: das Geburtstrauma.

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